Kultur

Einstellungs- statt Geldproblem?

So hochrangig waren die Diskussionen selten, die in Trier den Stellenwert der Kulturpolitik verhandelt wissen wollten: Neben Theater-Intendant Gerhard Weber und „Mosel Musikfestival“-Chef Hermann Lewen hatte sich der erste Mann im Kulturstaate nach Trier aufgemacht und schmeichelte der verunsicherten Kulturseele mit salbungsvollen Worten. Staatsminister Bernd Neumann (CDU) schwörte jene, die sowieso schon seiner Meinung sind, auf die Bedeutung der Kultur ein und hatte sonst wenig zur Realität von Kulturschaffenden in überschuldeten Kommunen zu sagen.
mehr…

„Auch eine Stadt kann ein Lustgarten sein“

Mit dem Begriff „Lustgarten“ assoziert man nicht unbedingt Häuser, Straßen oder ganze Städte. Die Fotokünstlerin Rut Blees Luxemburg vermag es jedoch, diesen Motiven jede Unruhe, jede Kälte, jedes Bedrohliche und jeden Lärm zu entziehen. Ihre großformatigen Nachtaufnahmen sind eine Einladung zur Kontemplation in urbanem Raum. Zu Recht finden sie sich in den Sammlungen angesehener Museen – vom Pariser Centre Pompidou bis zum Victoria and Albert Museum in London. Und seit Ende der 90er Jahre auch im Trierer Stadtmuseum. In der Sonderausstellung „Lustgarten“ zeigt das Haus ab 19. September 15 neu erworbene Fotografien der Künstlerin. 16vor sprach mit der gebürtigen Triererin, die seit 1990 im London lebt und dort seit mehreren Jahren Fotografie am renommierten Royal College of Art lehrt.
mehr…

Die Heilige, die Hure

Das erlebt man im großen Saal wirklich nicht oft: Eine populäre Inszenierung verzichtet (weitgehend) auf Klamauk und einfache Lacher, verhandelt ein Thema verhältnismäßig komplex und wird dafür auch noch vom Publikum gefeiert. Dass die Verkettung dieser Umstände ausgerechnet bei Andrew Lloyd Webbers Musical-Gassenhauer „Evita“ auftritt, macht nicht weniger ratlos. Sven Grützmacher inszeniert weit weg von der Kitsch-Keule – soweit das eben möglich ist.
mehr…

Das Ramstein der Römer

Seit gestern ist die Ausstellung „Im Dienst des Kaisers. Mainz – Stadt der römischen Legionen“ im Landesmuseum zu sehen. Das wäre nicht allzu ungewöhnlich, wenn es sich dabei um das Landesmuseum Mainz handeln würde, zumal auch die insgesamt 250 Exponate aus diesem Haus und der Landesarchäologie Mainz stammen. Doch die Sonderausstellung über das Leben der römischen Legionen am Rhein wird in seinem Trierer Pendant gezeigt. „Die Generaldirektion Kulturelles Erbe hat auch den Auftrag, die einzelnen Kultureinrichtungen in Rheinland-Pfalz miteinander zu vernetzen“, nennt deren Direktor Thomas Metz den Hauptgrund, warum eine Ausstellung über das römische Militär in Mainz in Trier stattfindet.
mehr…

Auf Georg Schmitts Spuren

Der romantische Komponist Georg Schmitt, der in Zurlauben geboren wurde und nach Paris ging, blieb lange vergessen, bis Maria Schroeder-Schiffhauer ihn vor 40 Jahren für die Trierer wiederentdeckte und über den damaligen Kulturdezernenten Walter Blankenburg, den heutigen Ehrenvorsitzenden des Vereins Trierisch, Herbert-Michael Kopp, und einige wenige andere eine kleine Schmitt-Renaissance anstoßen half. Nach Jahren der Stagnation könnte die jetzt neue Impulse bekommen. Dafür verantwortlich zeichnet Professor Wolfgang Grandjean.
mehr…

„Die Bruchhausenstraße ist am ehesten Berlin“

Von drei jungen Frauen und einer Nacht voller schicksalhafter Begegnungen in der Großstadt erzählt „Burn it down“. Der knapp 50-minütige „Flackerfilm“ ist der neuste Streich des Trierer Amateurfilmteams „Beduinen des Westens“. Heute um 20:30 Uhr feiert er im Broadway Filmtheater Kinopremiere. Zwar spielt der Streifen im Berliner Nachtleben, als Kulisse musste jedoch Trier herhalten.
mehr…

Rockmusik für die ganze Familie

Countrymusik ist en vogue in Deutschland. Zumindest das, was man hierzulande für Country hält. Mehr Cowboyhutträger als bei einem Konzert von „Truck Stop“ waren am Samstagabend bei „The BossHoss“ im Amphitheater. 3500 Besucher sorgten für eine volle Arena. Die sieben Cowboy-Imitatoren aus „Berlin, Mississippi“ (so stellten sie sich dem Publikum vor) boten eine ausgezeichnete Show. Ihre Musik ist allerdings ohne Ecken und Kanten – Gute-Laune-Mucke ohne Seele. Der Band geht es vor allem darum, sich gut zu verkaufen. Und das tun „The BossHoss“ in jeder Hinsicht.
mehr…

Reggae von der Resterampe

Viel Lärm um nichts: Das dreitägige Amphitheater-Open-Air mit „namhaften nationalen Acts“ hat am vergangenen Freitag mit einer Resterampen-Gala ihren Auftakt gefeiert: Der deutsche Reggaemusiker Gentleman hat außer einem zwei Jahre alten Album wenig im Gepäck. Auf dieser dünnen Grundlage performt er in einer routinierten Langeweile, die selbst dem Trierer Publikum zu wenig ist.
mehr…

Knüppelsuppe satt mit scharfer Systemkritik

In Zeiten, in denen Nazis erneut Menschen ermorden und Spekulanten Hungersnöte verursachen und ganze Länder in den Ruin treiben, bedarf es eigentlich keiner antirassistischer und antikapitalistischer Ideologiestärkung mehr – und dennoch tut Punkrock im Moment wieder richtig gut. Auch bei Slime, die am Freitagabend mit Bildungslücke, Fahnenflucht und Popperklopper auf der Sommerbühne im Exhaus auftraten, hat sich wieder genug Wut für ein neues Album angesammelt. Auf dem gelungenen Werk „Sich fügen heißt lügen“, das vor wenigen Wochen erschien (18 Jahre nach der Vorgängerplatte „Schweineherbst“), haben sie Texte des Schriftstellers Erich Mühsam vertont. Die Inhalte sind – wieder einmal – hochaktuell, und man möchte sie am liebsten rausschreien. Das tun Slime und die 500 Besucher dann auch.
mehr…

„Nix gegen Freddy!“

Aus dem Nichts auf Platz eins in den Album-Charts – Santiano sind das Musikphänomen des Jahres. Die Musiker aus dem hohen Norden, die sich flüchtig kannten, trafen sich auf einem Fest, und wie das bei Musikern eben so ist – irgendwann wurde gejamt. Das gefiel dem Gastgeber und Produzenten Hardy Krech so gut, dass er die Herren gleich am nächsten Tag ins Studio bestellte. In Kürze entstand das Album „Bis ans Ende der Welt“. Mit einer beschwingten Mischung aus traditionellen, internationalen Volksliedern, Seemannsliedern, Rock’n’Roll und Irish Folk begeistert die Band aus dem Flensburger Raum seitdem ein enorm breites Publikum von MDR-Zuschauern bis Metal-Fans. Am 22. September kommen Santiano in die Europahalle. 16vor hat sich mit den Bandmitgliedern Björn Both und Andreas Fahnert in Trier getroffen.
mehr…

„Uns geht es wirklich um die Musik“

Die Band „vandermeer“ hat es in Trier nicht erst seit dem Sieg des Quattropole-Bandwettbewerbs zu solider Bekanntheit gebracht. Seit drei Monaten betreiben die Musiker neben ihren regelmäßigen Auftritten auch den Online-Radiosender vandermeer_fm. An diesem Samstag läuft die dreimonatige „Bewährungsfrist“ ab – ist bis dahin nicht eine bestimme Anzahl an Hörerstunden zusammengekommen, wird das Angebot abgeschaltet. Nimmt der Sender diese Hürde, wollen die Macher das bislang rein musikalische Angebot auch inhaltlich stärken: „Talkrunden über Kulturpolitik und musikalische Gesprächsformate könnten wir uns auch vorstellen.“
mehr…

Bürgerbeteiligung 2.0

Mit www.sags-deiner-stadt.de startet am Freitag ein interaktives Videoportal für Trier. Bürgerinnen und Bürger werden dazu aufgerufen, Trier in einem kurzen Video ihre Meinung zu Themen rund um die Stadt sagen. Die Beiträge sollen dann auf der Internetseite veröffentlicht und in einem Archiv gesammelt werden. Das Projekt der „Kultur- und Kreativstation Trier“ steckt zwar noch in den Kinderschuhen, birgt aber großes Potenzial: Nicht nur könnte es die Bürgerbeteiligung in Trier langfristig bereichern und das Meinungsbild prägen; es könnte auch als Vorbild für andere Städte dienen.
mehr…

Hauptorgan des Klassismus

Heute vor 60 Jahren erschien die erste Ausgabe der BILD. Wir alle sollen diesen Geburtstag mitfeiern, denn der Springer-Verlag belieferte gestern jeden Haushalt mit einer Jubiläumsausgabe – zahlreichen Protesten zum Trotz. Das Blatt polarisiert wie eh und je, noch immer kann es Karrieren befördern und zerstören, zerrt aber oft auch Vertreter von Randgruppen an die Öffentlichkeit. Neben Migranten sind Erwerbslose dabei häufig die Leidtragenden. In ihrem soeben erschienenen Buch „Faul, frech, dreist“ nehmen die Trierer Soziologen Christian Baron und Britta Steinwachs die Kampagne gegen den von BILD als „Deutschlands frechster Arbeitsloser“ über den Boulevard gezogenen Arno Dübel unter die Lupe. In einem Gastbeitrag für 16vor berichten sie von den Ergebnissen ihrer Untersuchung.
mehr…

„Suppose we’re wrong“

Hat der junge Mann – ein 16-Jähriger – seinen Vater erstochen oder nicht? Von den zwölf Geschworenen sind elf zweifelsfrei davon überzeugt, dass der Junge schuldig ist. Eine einzige Frau bleibt hartnäckig und stellt nach und nach jedes Argument in Frage, das vor Gericht vorgebracht wurde. Wird sie es schaffen, Zweifel zu säen? Reginald Roses „12 Angry Men“ – im deutschen Sprachraum bekannt unter dem Titel „Die zwölf Geschworenen“ – von Trier English Drama feierte am Dienstagabend in der Tufa Premiere.


mehr…

Im Garten der Lüste

Pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang präsentiert das Trierer Theater William Shakespeares Komödienklassiker „Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night´s Dream)“. Die Übersetzung hat der Sänger und Poet Heinz Rudolf Kunze besorgt. Regisseur Werner Tritzschler, der nach „Gut gegen Nordwind“ zum zweiten Mal am Trierer Theater inszeniert, holt raus, was rauszuholen ist und macht die Inszenierung zu einem Schaulaufen der Qualitäten im Schauspiel-Ensemble – nicht wegen, sondern trotz der textlichen Vorlage.
mehr…

„Werde Ihren provinziellen Mief nicht länger stören“

„Kulturförderung für Gott und die Welt?“ lautete das Thema einer Podiumsdiskussion der Tuchfabrik am vergangenen Samstag. Die von TV-Redakteur Dieter Lintz moderierte Veranstaltung sollte die verstärkt seit März geführte Debatte um staatlich subventionierte Kunst in Zeiten knapper Kassen aufgreifen. „Kein Jammerkanon, sondern eine kontroverse Diskussion, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen“, hatte sich Klaus Reeh vom Vorstand der Tufa versprochen. Doch unter den fünf geladenen Diskutanten war auch der Kunsttheoretiker und notorische Selbstdarsteller Bazon Brock. Mit seinen unangebrachten Wutanfällen störte er die Gesprächsrunde und verhinderte eine tiefer gehende Auseinandersetzung.
mehr…

„Habe noch nie ein Stück von mir umgeschrieben“

Wer sein musikalisches Wissen nur über Hitradiosender und MTV bezieht, dem dürfte Heinz Rudolf Kunze allenfalls als Interpret des Gassenhauers „Dein ist mein ganzes Herz“ (1985) bekannt sein. Dass der Musiker und Autor nicht nur fast jährlich ein neues Album veröffentlicht und bereits seit Ende der 80er Jahre erfolgreich Musicals ins Deutsche übersetzt (zum Beispiel „Les Misérables“ und „Miss Saigon“), ist allgemein weniger bekannt. 2003 schrieb er sogar ein eigenes Musiktheaterstück nach Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Darauf basierend verfasste Kunze eigens fürs Trierer Theater eine Schauspiel-Version, die am Sonntag um 19.30 Uhr Deutschlandpremiere feiert. 16vor sprach mit dem 55-Jährigen darüber, wie es dazu kam und was die Besucher erwarten dürfen.
mehr…

„Von massigen Diktatorengestalten lernen“

Als „brachialen Propagandaabend zu Gunsten der PARTEI“ kündigt Martin Sonneborn seinen Auftritt heute um 19 Uhr im Exhaus an. Der Satiriker und Spitzenkandidat der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative erklärt im Interview mit hunderttausend.de, was bei der Ankündigung der Veranstaltung alles schief lief und was er sich von den Rheinland-Pfälzer Politk abschauen möchte.
mehr…

Abstimmen über Wunschführung

Auch für die dritte 16vor-Führung am Sonntag, 10. Juni, um 11.30 Uhr bietet das Stadtmuseum wieder drei interessante und sehr unterschiedliche Themen zur Abstimmung an. Ab heute können potenzielle Besucher eine Woche lang auf 16vor (Umfrage auf der rechten Seite) ihr Wunschthema wählen. Zur Auswahl gehören „Trier in der NS-Zeit“, „Karl Marx und seine Geburtsstadt Trier“ und „Von Alltag und Vergnügen. Führung zur niederländischen Genre-Malerei“.
mehr…

„Und das in Trier“

Über acht Monate hat der Trierer Alex Schmitz an seiner Dokumentation „Agenda 2012“ gearbeitet, ein Film über die Trierer Skate-Szene im Spiegel der Zeit – eine Subkultur, die sonst kaum in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Genau das möchte der Filmemacher aber nun erreichen, denn Alex Schmitz ist Mitbetreiber der Skatehalle Projekt X in Trier-West – jener Einrichtung, die seit einigem Monaten auf der Kippe steht. Die 54-minütige Dokumentation ist ein filmischer Diskussionsbeitrag, der auch szenefremden Zuschauern vermitteln soll, worum es beim Skaten geht. „Agenda 2012“ feiert am 16. Juni im Broadway-Kino Premiere, an diesem Freitag startet der Kartenvorverkauf.
mehr…

„Das war kein böser Wille der Stadtverwaltung“

Im September 2010 stellten OB Jensen (SPD) und Kulturdezernent Egger (FDP) eine Studie der Taurus ECO Consulting GmbH vor. Demnach hat Trier durchaus Potenzial in punkto Kreativwirtschaft. Also werde man das Profil der Stadt als Standort für Kultur und Kreativwirtschaft schärfen und 2011 bei der städtischen Wirtschaftsförderung die Stelle eines Kulturlotsen schaffen. Während der Kulturlotse weiter auf sich warten lässt, kippt bei Kreativen und Konzertveranstaltern die Stimmung. Egger kündigte gegenüber 16vor nun an, dass das Rathaus beim Genehmigen von Veranstaltungsplakaten restriktiver vorgehen wird. Die Macherinnen der Trierer Designmesse bekamen die neue Linie schon zu spüren, und auch Popp Concerts schlägt Alarm. Der Konzertveranstalter verweist auch auf Einnahmen, die der Stadt künftig entgehen würden.
mehr…

Gut, dass Mozart mit im Spiel war

Mit Mozarts „Don Giovanni“ füllt man auch heute noch die Häuser. So auch das Trierer Theater, wo anlässlich der aktuellen Premiere am vergangenen Sonntag bereits in Erwartung des Opern-Klassikers vorab allgemein positive Theaterlaune herrschte. Am Ende jubelte das Publikum, beklatschte frenetisch die Akteure auf der Bühne und im Orchester. Nur der Regisseur musste sich den schmähenden Buh-Rufen eingefleischter Opern-Fans und Kennern der Materie stellen. Er nahm’s gelassen, denn auch das gehört zum Ritual des Genres.
mehr…

Ein Trierer im Goldrausch

Der Trierer Filmemacher Carsten Jaeger hat eine abenteuerliche Fernseh-Dokumentation produziert, die heute um 23.15 Uhr auf DMAX ausgestrahlt wird. „Goldrausch in Australien“ wurde auf einer Goldmine im Outback gedreht. Gemeinsam mit seinem australischen Freund Mat machte sich der Trierer Hobby-Schatzsucher Andreas Macherey auf die Suche nach den großen Goldnuggets. Die Dokumentation hebt sich vor allem durch ihre Authentizität von den üblichen Doku-Soaps des Spartensenders ab.
mehr…

„Hendrix steigt stetig bei mir im Kurs“

Die Zeitung Die Welt bezeichnete den Gitarristen Thomas Blug 2004 nach seinem Sieg als „European Strat Player of the Year“, wo er im Londoner Wembley Stadion unter anderem mit Jeff Beck und Brian May auftrat, als den wohl unbekanntesten Superstar Deutschlands. Mit den Rainbirds, Purple Schulz und Tic Tac Toe ging er auf Tournee und mit ebenso unterschiedlichen Bands wie den No Angels, Blackeyed Blonde und Culture Beat ins Studio. Anlässlich des 40. Todestages von Jimi Hendrix präsentierte er 2010 das Projekt „Blug plays Hendrix“, das er am Samstag um 20 Uhr in der Tufa vorstellt. 16vor sprach mit dem Saarbrücker über seine Beziehung zu Hendrix und zu seiner 61er Stratocaster.
mehr…

„‚Hör uff!‘ hat mich sehr geprägt“

Eine Jugendeinrichtung wird 40: Im Frühjahr 1972 wurde das Exzellenzhaus gegründet. Aus diesem Anlass findet an diesem Freitag ab 22 Uhr eine große Party und am Samstag ab 14 Uhr im Innenhof ein Stadtteilfest statt. Einer, der das Exhaus schon von Kindesbeinen an kennt, ist Guildo Horn. Der 49-Jährige wuchs in Trier-Nord auf und verbrachte einen nicht unerheblichen Teil seiner Kindheit und Jugend in dem ehemaligen Militärgebäude, dem es seinen Namen zu verdanken hat. Im Interview mit 16vor erzählt der Musiker von seinen ersten Besuchen, wen er dort kennenlernte und warum es ihn heute immer noch dorthin zieht.
mehr…

Unser Frieden hier ist Krieg

Bereits im Programm sticht die Produktion mit ihrem Titel aus dem gewohnten Erscheinungsbild des Trierer Theaters heraus: „Der kalte Kuss von warmem Bier – ein Stück Scheißestaub von Dirk Laucke“ feierte am Samstagabend Premiere im Studio. Langer Beifall für eine gewagte wie gelungene Produktion, mit der Regisseurin Ingrind Müller-Farny die Aufgaben und Möglichkeiten der Studiobühne in Erinnerung ruft.
mehr…

Bewusster wahrnehmen

Der russische Schriftsteller Maxim Gorki sagte einmal: „Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“ Zwei Psychologie-Studentinnen der Universität Trier haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Bereiche miteinander zu verknüpfen. Auf dem „Festival der Kunst und Wissenschaft“ am 12. Mai beschäftigen sich nationale und internationale Kunstschaffende und Wissenschaftler mit dem Thema „Wahrnehmung“. Davor, danach und währenddessen gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
mehr…

„Starke solidarische Maßnahme“

Um für Menschen mit geringem Einkommen Theaterbesuche erschwinglich zu machen, wird im Trierer Theater eine neue Preiskategorie geschaffen. Plätze in den hinteren beiden Reihen sind ab der kommenden Spielzeit spartenübergreifend für 8,50 Euro zu haben. Um dies zu finanzieren, werden die Ticketpreise insgesamt um 25 Prozent erhöht. Zudem wird die Preisstruktur vereinfacht und für sparsame Spät – oder Spontanentscheider ein günstiges „Last-Minute-Ticket“ eingeführt. Dies hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend mit großer Mehrheit beschlossen. „Es ist ein sehr gutes Ergebnis miteinander erarbeitet worden“, sagte Kulturdezernent Thomas Egger im Anschluss. „Dank für diese konstruktive Zusammenarbeit.“
mehr…

Laas‘ Letters from London… #13

Nun ist es passiert und ihr müsst jetzt stark sein: diese Kolumne wird eingestellt. Die Kulturkollegen Gottschalk, Schmidt und Co. haben es vorgemacht und nun muss auch ich mich geschlagen geben. Die Quote war zu niedrig und folglich wird diese 13. Ausgabe von „Laas‘ Letters from London“ die vorerst Letzte sein. Ja, ja,… genug der Tränen, das Leben geht weiter. Lasst mich zum Schluss noch einmal erzählen, wie es sich in London lebt und was ich hier mal wieder erlebt habe.
mehr…

Theatertickets sollen um 25 Prozent teurer werden

Die Preise für Eintrittskarten des Theater Trier werden zur kommenden Spielzeit 2012/2013 um 25 Prozent angehoben. Das sieht eine Vorlage vor, die am Montag vom Stadtvorstand angenommen wurde und schon an diesem Donnerstag vom Stadtrat beschlossen werden soll. Vorgesehen sind allerdings auch stärkere Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen sowie die Einführung von Last-Minute-Tickets. So könnte der Theaterbesuch für manche auch günstiger werden. Im Rathaus rechnet man unterm Strich aber mit deutlichen Mehreinnahmen. Mit der neuen Preisstruktur kommt die Verwaltung einem bereits vor zwei Jahren auf Antrag des damaligen Ampelbündnisses beschlossenen Antrag nach. 
mehr…

Ausgangspunkt für mehr

Eines der späten Dramen Henrik Ibsens steht seit Samstag auf dem Spielplan des Trierer Stadttheaters: Hedda Gabler. Der Intendant Gerhard Weber inszenierte (wir berichteten), ein siebenköpfiges Ensemble teils sehr junger Schauspieler trug das fast zweidreiviertelstündige Kammerspiel. Die Premiere war hervorragend besucht und wurde mit langanhaltendem Beifall quittiert. Die grobe Richtung der Trierer Neuinszenierung stimmte auch.
mehr…

„So muss Theater sein“

Im Trierer Theater gibt es an diesem Samstag gleich zwei Premieren. Zum einen wird um 19.30 Uhr im Großen Haus zum ersten Mal in dieser Spielzeit das Drama „Hedda Gabler“ gezeigt. Zum anderen inszeniert der Intendant Gerhard Weber erstmalig ein Stück von Henrik Ibsen. Im Gespräch mit 16vor kündigt er an, dicht am Original zu bleiben. „Dieses Stück hat nach wie vor eine zeitliche Relevanz und berührt auch ohne textliche Änderungen heute noch.“
mehr…

„Kein Mensch ist ohne Tattoo“

In einem studentischen Theater-Projekt mit hoher Fluktuation ist er eine der wenigen Konstanten. Michael Gubenko hat bereits in den unterschiedlichsten Rollen und Funktionen bei der Gruppe von „bühne 1“ mitgewirkt, die ab dem 16. Mai (20 Uhr) unter seiner Regie im Studio des Theaters Trier mit Igor Bauersimas „Tattoo“ bereits ihre vierte Produktion darbietet. Mit 16vor sprach der 27-jährige Lehramtsstudent über seine Inszenierung, den Wert der Kunst und die Probleme der freien Kulturszene in Trier.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #12

Ein Glück, ich bin endlich wieder zuhause – in London. Nur gut, dass ich durch die massiven „Pilgermassen“ (mit ihren „Ich helfe“-Jacken) in Trier an Menschenaufläufe gewöhnt wurde und so fühlt sich die übervolle Tube fast gemütlich an, wie ein Kaffeekränzchen mit Freunden. Endlich wieder zuhause und zurück in dieser wunderbaren Metropole. Wie habe ich diese Geschwindigkeit, die Polizeisirenen und die Coffee-to-go-Becher vermisst.
mehr…

„Kunst darf das, Kunst muss das“

In der Tuchfabrik startete am vergangenen Samstag die Ausstellung „Reliquie – Fetisch in Kirche, Kunst und Konsum“. Vor dem Hintergrund der Heilig-Rock-Wallfahrt setzen sich über 70 Künstler mit Glauben und Kommerz, mit der Frage, was wir heute anbeten, auseinander. Viele Werke sind plastisch und provokant, doch die Ausstellung ist mehr als eine Provokation um der Provokation willen. Bei der gutbesuchten Vernissage sprach der Künstler und Kunsttheoretiker Bazon Brock.
mehr…

Leibwächter wegen Leibwäsche?

Nach 16 Jahren wird sie ab Samstagnachmittag wieder öffentlich in Trier (Zupport, Brückenstraße 16) gezeigt: die heilige Unterhose von Karl Marx (lang, mit Bündchen und Knopfleiste). Auf einen Altar gehoben hat sie Helmut Schwickerath, der damit den „Rückgriff auf steinzeitliche Verehrungsartefakte“ bei der Heilig-Rock-Wallfahrt kritisiert, wie es in der gerade erschienenen Sonderausgabe der Katz heißt. Im folgenden Gastbeitrag nimmt er sich den Kritikern dieses „mäßigen Gags“ (Schwickerath) an.
mehr…

Originell wie ein Kunstdruck

Wegen des österlichen Tanzverbots war Trier am Ostersamstag offiziell tanzfreie Zone. Die einzige amtlich genehmigte Ausnahme war die Bühne des Trierer Theaters. Hier brachte Choreograph Sven Grützmacher eine tänzerische Annäherung an Leben und Werk von Marc Chagall auf die Bühne. Die Poesie, die berühmte Chagall’sche, zeigte sich dabei weniger in der Choreographie als in der virtuosen musikalischen Begleitung.
mehr…

„Ich finde es okay, Durchschnitt zu sein“

Die Wohnung, die er in privilegierter Lage direkt gegenüber dem Dom zur Verfügung gestellt bekam, hat er vor wenigen Tagen bezogen und die ersten Texte sind fertig. Frank Meyer startet in der kommenden Woche als neuer Stadtschreiber von Trier. Ab Dienstag kann man die Arbeit des gebürtigen Hermeskeilers, der zuletzt den Erzählband „Es war mir ehrlich gesagt völlig egal“ veröffentlicht hat und von dem Mitte April der erste Roman („Normal passiert da nichts“) erscheint, in einer wöchentlichen Kolumne auf 16vor mitverfolgen. Wir sprachen mit dem 49-Jährigen über seine Wahl zum Stadtschreiber, seine Ziele in den kommenden sechs Monaten und über die Bedeutung eines gewöhnlichen Namens.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #11

Eine Wallfahrt, die ist lustig, eine Wallfahrt, die ist schön… oder verwechsle ich da jetzt etwas? Whatever. Ich bin in Trier und habe auch die Queen mitgebracht. Wir freuen uns beide auf die kommenden Wochen und auf alles, was der April so mit sich bringen wird. Bereits letzten Freitag wurde die Gruppenausstellung „AN-DENKEN. ERINNERUNGSSTÜCKE“ in der GB-Kunst eröffnet. Viele interessante Arbeiten und Ideen. Besonders hat mich der Beitrag von Horst Schmitt beschäftigt, bei dem ich zusammenführen durfte, was Pia Müller zuvor trennte. Einfach mal hingehen, es lohnt sich!
mehr…

„Für mich war der Mensch interessant“

Das Theater Trier zeigt am Samstag die Uraufführung von „Marc Chagall – La Vie“. Es ist nicht das erste Mal, dass der Regisseur und Choreograph Sven Grützmacher sich mit Biografien oder religiösen Themen beschäftigt. Der gebürtige Ost-Berliner, der an der staatlichen Ballettschule seinen Abschluss machte, ist seit 2005 in Trier und hat hier unter anderem „Judas – bin ich’s?“ und „Joseph Süß“ inszeniert. 16vor sprach mit Grützmacher über die „christlich-jüdische Kultur“ und über das Leben eines außergewöhnlichen Künstlers.
mehr…