Kultur

Auch „Silent Dancing“ tabu

Am Gründonnerstagmorgen, 4 Uhr, greift es wieder – das Landesgesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage, kurz Feiertagsgesetz; noch kürzer: LfTG. 84 Stunden lang wird dann landesweit ein umfassendes Tanzverbot gelten. Unter das fallen auch Veranstaltungen wie „Silent Dancing“. An Karfreitag und Ostersonntag sind zudem Sportveranstaltungen verboten. An Karsamstag indes nicht, weshalb die Basketballer zu ihrem Heimspiel antreten können. Triers Ordnungsdezernent Thomas Egger hält die Regelungen des LfTG zwar für „durchaus überdenkenswert“, sagt aber auch: „Die Verwaltung ist an Recht und Gesetz gebunden“. Übrigens: Am Samstag feiert das Theater Trier Premiere – mit dem Tanztheaterstück „Marc Chagall – La Vie“.
mehr…

Jensen holt SWR-„Tatort“ nach Trier

Paukenschlag in Mainz: Die Programmverantwortlichen des Südwestrundfunks haben entschieden, den Schauplatz des SWR-„Tatorts“ von Ludwigshafen nach Trier zu verlegen. 23 Jahre nachdem Ulrike Folkerts als Lena Odenthal ihre Ermittlungen aufnahm, soll ab Herbst ein neues Kommissaren-Duo zum Einsatz kommen. Nach Informationen von 16vor nahm man dies beim SWR zum Anlass, die Folgen künftig an einem anderen Ort zu drehen. Ausschlaggebend für Trier sei die Nähe zu Luxemburg sowie die Vielzahl interessanter Drehorte gewesen, etwa im Ehranger Hafen oder im alten Ausbesserungswerk der Bahn in Trier-West. Maßgeblichen Anteil an der Entscheidung hatte aber auch Klaus Jensen. Der OB wollte seinen Coup ursprünglich morgen verkünden – pünktlich zum fünften Jahrestag seines Amtsantritts. Bevor Sie aber nun weiterlesen – dieser Text war unser Beitrag zum 1. April 2012.
mehr…

„Ein wenig Aufklärung betreiben“

Vor wenigen Tagen erschien der zweite Roman des Kriminalschriftstellers Emile Claassen alias Karl-Georg Schroll. „Schweigen – In Gottes Namen“ beschäftigt sich mit Missbrauchsfällen innerhalb der katholischen Kirche und anderswo. War Claassens Erstling – „Gier – Die fünfte Macht“ – auf der Grundlage eigener Erfahrungen innerhalb der aktuellen Parteienlandschaft entstanden, schreibt er hier augenscheinlich aus der Sicht eines nicht unmittelbar Betroffenen. 16vor unterhielt sich mit dem Autor und stellt sein neustes Werk vor.
mehr…

Der Masse mangelt es am Interesse

Unter dem Titel „Tufa durchleuchtet“ starteten angehende Kommunikationsdesigner der Fachhochschule Trier im Seminar „Werbe- und Konsumentenpsychologie“ eine Umfrage zur Tufa. Es sollte dabei vor allem um die Frage des Bekanntheits- und Nutzungsgrades der Einrichtung bei jungen Erwachsenen gehen. Die Ergebnisse wurden am Dienstagabend in der Tufa vorgestellt. Christian Jöricke nahm dies zum Anlass zu einer polemischen Betrachtung über das Kulturinteresse von Studenten und den Wahn, etablierte Kultureinrichtungen ausgerechnet für Studenten noch reizvoller machen zu müssen.
mehr…

Grausam schön

Mit der Oper „Peter Grimes“ von Benjamin Britten verließ man in Trier vertrautes Opernterrain. Rein äußerlich zeigte sich dies schon an den etlichen freien Sitzplätzen im nicht ausverkauften Großen Haus des Trierer Theaters. Musikalisch schien man auf der Bühne zunächst etwas planlos durch die tobende See zu schippern, kam aber nach entsprechender Akklimatisation schließlich doch noch auf Kurs. Am Ende konnte man einen souveränen Achtungserfolg einfahren, wobei vor allem die zum Teil beachtlichen Leistungen der Akteure vom Publikum mit rhythmischem Applaus und Standing Ovations überschwenglich quittiert wurden.
mehr…

Sozialkritik im Suppenteller

Ab Sonntag präsentiert das Stadtmusuem in Kooperation mit dem Stedelijk Museum s’Hertogenbosch seine neue Sonderausstellung. Die Ausstellung „Zierrat / Sieraad. Künstlerservice und Künstlerschmuck von Pablo Picasso bis Cindy Sherman“ liefert nicht nur einen formidablen Überblick über die Entwicklungen und Spielarten des Kunsthandwerks, sondern verblüfft auch mit der Einsicht, dass Zierrat nicht nur dekorativen Zwecken dient, sondern auch ein Träger sozialkritischer Botschaften sein kann.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #10

Die besten Geschichten schreibt doch das Leben! Mit meinem Fahrrad und Notebook im Rucksack wollte ich eigentlich die Themse entlangradeln, mich in einen Pub setzen und darüber berichten, wie verrückt diese Stadt ist, beziehungsweise, was für liebevolle Verrückte hier leben in dieser Mode-Metropole London. Doch kaum fahre ich ein Stück die Straße hinunter, begegne ich einem älteren Herrn am Stock, und einfach so, aus heiterem Himmel, entwickelt sich ein Gespräch.
mehr…

„Die größte Veränderung im Kino seit 100 Jahren“

Der technische Fortschritt macht auch vor dem Kinosaal nicht Halt. Immer mehr Kinobetreiber wagen den Sprung ins digitale Zeitalter und rüsten auf moderne Projektionsanlagen um. Nicht immer geschieht dies freiwillig: Filmproduzenten bieten ihre Werke künftig nur noch als digitale Datenpakete an und verbannen die analoge 35mm-Filmrolle langsam, aber sicher auf die Dachböden nostalgischer Cineasten. Obwohl Bund und Länder die hohen Kosten der Digitalisierung mit Förderprogrammen drücken wollen, könnte die Umstellung für einige Programm- und Nischenkinos das Aus bedeuten. Auch an Triers überschaubarer Kinolandschaft zieht die Entwicklung nicht spurlos vorüber, und auch der Verein cineasta an der Universität muss sich etwas einfallen lassen.
mehr…

„Ich finde das durchaus dramatisch“

Einen Rahmen für eine „künstlerische Auseinandersetzung zu Fragen von Konsum, Kommerz und modernen Götzenbildern“ soll sie bieten, die Ausstellung „Reliquie – Fetisch in Kirche, Kunst und Konsum“. Doch nun ist fraglich, ob die kritische Begleitveranstaltung zur Heilig-Rock-Wallfahrt überhaupt stattfinden wird. Wenige Wochen vor Eröffnung fehlt dem Tuchfabrik Trier e.V. als Veranstalter rund ein Drittel des Budgets. Sowohl die Kulturstiftung der Sparkasse als auch die Kulturstiftung Trier wollen die Ausstellung nicht unterstützen. Angeblich stören sich beide Stiftungen an der Teilnahme der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung, was auf Anfrage jedoch dementiert wird. GBS-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon spricht von einem „Skandal“. Sollte die Ausstellung nicht stattfinden, wäre Trier blamiert und rund 60 zeitgenössische Künstler müssten wieder ausgeladen werden.
mehr…

„Das ist ein starkes Gefühl“

Am vergangenen Samstag vor fünf Jahren ging 16vor online. In mehreren Tausend Texten und Meldungen haben wir seit dem 17. März 2007 über das Trierer Stadtgeschehen berichtet. Im Gespräch werfen die beiden Herausgeber und Redaktionsleiter Christian Jöricke und Marcus Stölb heute einen Blick zurück und ziehen eine Zwischenbilanz: Was lief gut, was könnte besser laufen? Die 16vor-Macher berichten von Selbstzweifeln und Morddrohungen, Freundschaft und treuen Mitstreitern, und sie hoffen, dass sich die finanzielle Basis des Angebots weiter verbessert – denn Journalismus kostet Zeit und Geld.
mehr…

Heute ist Geburtstag

„Sich weit aus dem Fenster zu lehnen, ist immer gut“

Seit dem vergangenen Herbst ist das Theaterhaus Jena fest in Trierer Hand. Mit Moritz und Benjamin Schönecker, Veronika Bleffert und Roman Schmitz gehört ein Quartett aus Deutschlands ältester Stadt dem Leitungsteam an. 16vor traf die vier im Theatercafé Jena, das sich direkt neben ihrer Wirkungsstätte im Schillergässchen befindet. Dabei sprachen die Exilanten über ihre alte Heimat, ihre neue Wirkungsstätte und warum sie ihre Vorstellungen von Theater wohl derzeit nur in Jena umsetzen können.
mehr…

Berechenbar komisch

1972 wurde „Sonny Boys“ am Broadway uraufgeführt, und die Entstehungszeit des Stücks merkt man ihm an: Es ist ungehemmt sexistisch, nicht eben von subtilem Humor geprägt und die Hauptfiguren sind zwei trotzige Gören, äh, zwei eigensinnig alte Männer. Doch wem’s gefällt, das Premierenpublikum hatte am Donnerstagabend seinen Spaß und die Schauspieler spielten gut im ausverkauften Studio.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #9

Oh, mein Gott, nun ist es passiert. Ich bin einer von ihnen: ein Jogging Wanker! Da ist man gerade mal ein paar Monate in England, entdeckt die neue Kultur für sich, genießt alle fremden Eindrücke, lässt sich inspirieren und versucht dennoch, sich nicht komplett zu assimilieren und dann so etwas. Damit Ihr mich besser verstehen könnt, muss ich wohl weiter ausholen und mich erklären.
mehr…

„Wir sind wie ein altes Ehepaar“

Mit der Komödie „Sonny Boys“, die an diesem Donnerstag Premiere im Studio hat, fällt für Hans-Peter Leu in einigen Wochen der letzte Vorhang als Ensemblemitglied des Theaters. Nach 31 Jahren in Trier geht der Schauspieler in den Ruhestand. Zumindest in dem Erfolgsstück „Josef und Maria“, das seit zwei Spielzeiten stets ausverkauft ist, wird er weiterhin auf der Bühne zu sehen sein – dann aber als Gastdarsteller, wie er im Gespräch mit 16vor erzählt. Zudem sprach der gebürtige Züricher über sein Abschiedsstück, über eine Rolle, die er noch gerne spielen würde, und darüber, dass mal ein Film mit ihm für den Oscar nominiert war.
mehr…

Leser dürfen wieder Wunschführung wählen

Das Stadtmuseum Simeonstift hat sich auf die Fahnen geschrieben, Zeugnisse der vergangenen Jahrhunderte mit einem Bezug zur Stadt zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weil der Name 16vor nicht zufällig auch der Geschichte Triers Rechnung trägt, möchten wir dies unterstützen. Darum veranstalten wir gemeinsam mit dem Stadtmuseum die Reihe „16vor-Führung“. Rund 14 Tage vor diesen Wunschführungen können Interessierte auf unserer Seite eine Woche lang über drei Themen abstimmen. Das mit den meisten Stimmen wird dann angeboten. Die zweite 16vor-Führung findet am Dienstag, 20. März, um 20 Uhr statt. Abgestimmt werden kann ab sofort.
mehr…

Mehr Haltung, bitte

Am Theater Trier hat sich Regisseur Steffen Popp Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ vorgenommen. Der Regisseur inszeniert die Komödie von 1962 betont zeitlos und verweist nur unwesentlich auf die Perspektiven, die das Stück nach heutiger Lektüre zu eröffnen vermag. Zur Premiere am vergangenen Samstag gab es ein ausverkauftes Großes Haus und langen Applaus für eine Inszenierung, die vor allem mit Schauspielern und Ausstattung zu überzeugen vermag.
mehr…

Das vergangene Jahr im Vorbeigehen anschauen

Erinnern Sie sich noch an die wichtigsten Ereignisse in Deutschland im vergangenen Jahr? Wenn Sie Ihre Erinnerung auffrischen und zudem noch ausgezeichnete Fotos und Karikaturen sehen möchten, lohnt sich ein Besuch der „Rückblende 2011“, die bis 20. März im Kurfürstlichen Palais gezeigt wird. Die Ausstellung der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger zeigt die besten politischen Bilder des Jahres 2011.
mehr…

Das Badesalz in der Suppe

Die gute Nachricht: Ende vergangenen Jahres ist die famose Badesalz-Serie „Och Joh“, die Anfang der 90er in der ARD ausgestrahlt wurde, auf DVD erschienen. Die schlechte: Es stimmt einen wehmütig, wenn man sieht, was das Duo im Vergleich dazu heute bietet. Wie schon im letzten Programm „Dugi Otok“ schlüpfen Henni Nachtsheim und Gerd Knebel auch in „Bindannda“, das sie am Dienstagabend in der Europahalle zeigten, nicht mehr wie in den Anfangsjahren in mehrere Rollen, was viel von deren Komik ausmachte, sondern beschränken sich auf zwei Figuren. Und es wird wieder eine durchgehende Geschichte erzählt. Trotz einzelner Einlagen wie die Einbeziehung des Publikums und ein paar Songs ist das einst erfrischend Episodenhafte in den Hintergrund geraten.
mehr…

„Ich kann nur Fragen stellen“

Wiedersehen am Trierer Theater: Steffen Popp – von 2004 bis 2007 Regieassistent und Regisseur in Trier, wo er zuletzt „Kunst“ von Yasmina Reza inszenierte – kehrt jetzt mit Friedrich Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ ins Große Haus zurück (Premiere am Samstag um 19.30 Uhr). 16vor hat mit dem Wahl-Offenbacher über verschiedene Popp-Persönlichkeiten gesprochen, darüber, wie er den Klassiker der 1960er aktualisiert hat, und welch besondere Überraschung die Zuschauer erleben werden.


mehr…

Laas‘ Letters from London… #8

Wie in meiner letzten Kolumne versprochen, möchte ich heute davon berichten, welche Hürden mit einer Konto-Eröffnung in London verbunden sein können. Zur Erläuterung eines mir bisher bekannten Weges beginne ich in Berlin. Dort geht man einfach mit seinem Personalausweis in eine Sparkassen-Filiale, setzt sich zu einem Mitarbeiter, sagt, welche Konten man benötigt, unterschreibt Formulare, bekommt Kopien und innerhalb von circa 14 Tagen ist dann auch die EC-Karte im Briefkasten. Geheimnummer wird separat verschickt. Das nenne ich ein Musterbeispiel an Bürokratie, und bisher dachte ich immer, wir Deutschen hätten auch den Papierkrieg erfunden. Weit gefehlt!
mehr…

Von Luxemburg über Berlin nach Hollywood

Allenfalls Insidern ist Luxemburg als Filmland bekannt. Dass nicht nur immer wieder große Hollywood-Produktionen im kleinen Großherzogtum gedreht werden, sondern auch Einheimische vor und hinter der Kamera auf dem deutschen und internationalen Filmmarkt mitmischen, kann man derzeit auf der 62. Berlinale sehen. Auch wenn dieses Jahr anders als in den Jahren zuvor kein Luxemburger Film im Wettbewerb gezeigt wird, sind viele Filmschaffende aus dem Ländchen während der Festspiele, die am morgigen Sonntag zu Ende gehen, vor Ort. 
mehr…

Theater wagt wieder mehr

Wird „Evita“ die neue „West Side Story“? Denselben Erfolg erhofft sich zumindest die Leitung des Trierer Theaters. Darum hat sie das Musical auf den Plan für die kommende Spielzeit gesetzt. Am 31. August hat das Stück von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice Premiere im Großen Haus. Die Titelrolle übernimmt das zukünftige Ensemblemitglied Kristina Stanek. Das Theater setzt in der Saison 2012/13 aber nicht nur auf derartige Gassenhauer, sondern bietet dem geneigten Publikum beispielsweise mit Brechts „Das Leben des Galilei“ oder „Winterreise“ von Elfriede Jelinek erfreulicherweise auch etwas „schwäre Kost“ (Vitali Klitschko). Das Schauspielprogramm bewertet Chefdramaturg Peter Oppermann als „so vielfältig wie nie zuvor“. Insgesamt zeigt man sich wieder ein bisschen experimentierfreudiger als beim aktuellen Spielplan.
mehr…

Die Lust am gruseligen Anachronismus

Mit „Northanger Abbey“ bringt Trier English Drama zum zweiten Mal nach 2009 ein Stück von Jane Austen auf die Bühne. Und zum zweiten Mal gelingt der Spagat, einen viktorianischen Gesellschaftsroman, der mit zeitgebundenen Anspielungen gespickt ist und über einen eher verwirrenden Plot verfügt, übersichtlich und nachvollziehbar aufzuführen – in überwiegend bestem Englisch.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #7

5:05 p.m. Die Menschenmassen strömen aus dem Eurostar und ich werde samt Gepäck einfach mitgerissen und in der Empfangshalle wieder ausgespült. Dort geht es aber gleich weiter und der nächste Strom an Menschen schiebt mich zur Tube, die komplett voll ist. Es ist Freitag, Nachmittag, Rush Hour in London und jeder, wirklich jeder, möchte einfach nur nach Hause! Willkommen zurück… Hallo Kulturschock. Endlich zuhause angekommen falle ich in einen tiefen Schlaf, als hätte ich drei Wochen lang in Trier nicht geschlafen. Aber es hat sich gelohnt. Es hat Spaß gemacht und ich habe viel erlebt. Langweilig war mir jedenfalls nicht und die nächste Fahrt ist bereits gebucht!
mehr…

„Wir schmeißen den Leuten die Kunst vor die Füße“

Wer Kunst sehen will, muss entweder ins Museum oder in die Galerie – könnte man meinen. Seit einigen Jahren jedoch können arglose Großstadt-Passanten am hellichten Tage mit zusammengerollten Kunstwerken beworfen werden. Die Idee zu dieser Form der Kunstvermittlung wurde vor mittlerweile sechs Jahren in Berlin geboren, mit dem 33-jährigen Mario Schmidt hat das Street-Art-Konzept „Papergirl“ nun auch Trier erreicht. Die Annahmephase hat am 1. Februar begonnen, jetzt hofft der Organisator auf rege Beteiligung und darauf, dass das Konzept auch in einer der kleinsten Großstädte Deutschlands aufgeht – auch wenn das ein oder andere Kunstwerk letzten Endes vielleicht im Mülleimer landen könnte.
mehr…

Klang der Welten

Das Opening-Festival geht in die 12. Runde: Ab heute werden in der Tuchfabrik drei Tage lang wieder alle Register der Neuen Musik gezogen. Dieses Jahr im Mittelpunkt des internationalen Festivals für aktuelle Klangkunst: Der Brückenschlag zwischen Alt und Neu, Ost und West, Komposition und Improvisation. Und natürlich John Cage, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Nicht weniger als 21 Interpreten gestalten ein umfangreiches und vielseitiges Programm. Im Rahmen von zehn Konzerten werden Werke von 17 Komponisten aufgeführt, darunter zwei Uraufführungen und eine konzertante Erstaufführung.
mehr…

Brandschutz des Theaters bis zu 75 Prozent teurer

Stell dir vor, du gehst ins Theater, Feuer bricht aus und die Wasserversorgung funktioniert gerade nicht, weshalb das Löschwasser knapp wird. Dieses wenig wahrscheinliche Szenario lag einer Aufsehen erregenden Kostenkalkulation zugrunde. Im maroden Theater könnte schon bald für eine halbe Million Euro ein Wassertank eingebaut werden; in einem Gebäude, von dem nicht sicher ist, ob es über kurz oder lang einem Neubau weichen muss. Wurden im Mai 2010 für Maßnahmen in Brandschutz und Sicherheitstechnik 1,2 Millionen Euro veranschlagt, rechnet man im Rathaus nun mit 2,1 Millionen – ein Plus um fast 75 Prozent. Die Zahlen fachen die Debatte um ein Gesamtkonzept für das Theater neu an. Kulturdezernent Thomas Egger kündigte am Dienstagabend im Stadtrat an, in diesem Jahr ein Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Was den Wassertank anbelangt: Die Stadtwerke prüfen bereits günstigere Alternativen, und eine eventuelle Versorgungsunterbrechung sei auch gar nicht das Problem.
mehr…

Marx en masse

Mit ihrem berühmten Sohn tut sich Trier mitunter schwer, doch im kommenden Jahr steht ein Ereignis an, das gebührend begangen werden soll: Am 14. März 2013 jährt sich zum 130. Mal der Todestag von Karl Marx. Kein wirklich runder Jahrestag, doch eine runde Sache soll die Ausstellung werden, die das Stadtmuseum Simeonstift plant: „Ikone Marx – Kultbilder und Bilderkult“ lautet der Titel der Schau, von der Schneekugel bis zum großflächigen Ölgemälde soll die Auswahl der Exponate reichen. Für Aufsehen dürfte aber vor allem eine Installation des Aktionskünstlers Ottmar Hörl sorgen: Er will im Umfeld der Porta Nigra Hunderte Marx-Skulpturen aufstellen. Wie viele es am Ende sein werden, hängt nicht zuletzt von der Großzügigkeit potenzieller Sponsoren ab: „Ich hoffe, dass man Marx mit einer gewissen Sympathie begegnet“, sagt Hörl im Gespräch mit 16vor.
mehr…

Zum Weinen schön

Welch ein großer Abend für das Theater Trier! Nach der Premiere von Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“ hatte man im Foyer des Mosel-Musentempels wahrlich allen Grund zum Feiern. Ein grandios spielendes Orchester unter seinem GMD Victor Puhl, in ihren Rollen mehr als überzeugende Solisten des hauseigenen Ensembles, dazu eine Inszenierung, die gerade in der Bescheidung der Mittel das Wesentliche eruierte – summa summarum eine Produktion, die in sich rundum schlüssig war, die durch ihre Emotionsdichte vor allem musikalisch tief unter die Haut ging.
mehr…

„Keine klassischen Puccini-Klischees“

Nach „Le Nozze di Figaro“ (2009/10) und Leonard Bernsteins Oper „Trouble in Tahiti“ (2010/11) inszeniert Benedikt Borrmann nun mit „La Bohème“ zum dritten Mal am Trierer Theater. Giacomo Puccinis am 1. Februar 1896 uraufgeführtes Meisterwerk gilt als die bedeutendste italienische Oper seit Verdi. Erstmals steht der private Mensch und sein Alltag im Mittelpunkt einer Opernhandlung. Die Tradition der italienischen Oper weiterführend, bricht Puccini zugleich auf in ein Zeitalter, das mehr und mehr die sozialen Verhältnisse für die Formung individueller Lebensentwürfe verantwortlich macht. Wie der Regisseur das Stück interpretiert, das an diesem Samstag um 19.30 Uhr Premiere hat, erzählte er im Gespräch mit 16vor.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #6

Der Tunnel ist geschafft und der Eurostar hält gerade in Calais. „Der Weg ist das Ziel“ ist ja normalerweise mein Lebensmotto, aber heute möchte ich einfach nur ankommen – in Trier. Seit Oktober 2011 wohne ich bereits in London und freue mich nun auf meine erste Heimreise, auf meine Freunde, auf alles, was mir lieb geworden ist, in dieser wunderschönen Moselstadt.
mehr…

Nuschelsuppe mit afrikanischen Gewürzen

Obwohl viele Schriftsteller während einer Lesung bereits viel von sich preisgeben, ohne über sich zu sprechen, dachte sich der Trierer Autor und Leseveranstalter Dorian Steinhoff, dass es doch nett wäre, in einer lockeren Unterhaltung etwas mehr über den Künstler zu erfahren. Darum gründete er die Reihe „Humorprofis“, die am Dienstag in der Tufa Premiere hatte. Erster und wohl schwierigster Gesprächsgast der bisher fünf feststehenden Komikautoren im ersten Halbjahr war Heinz Strunk. Der Verfasser des bitterlustigen Buches „Fleisch ist mein Gemüse“ stellte sein aktuelles Werk „Heinz Strunk in Afrika“ vor. Der Pauschalreisebericht ist ebenfalls sehr komisch geraten, weil Strunk wieder verstärkt auf eigene Erlebnisse zurückgreifen konnte. Vielleicht hätte es noch mehr Lacher gegeben, wenn er den Text beim Lesen nicht so runtergerotzt hätte.
mehr…

Vom Sterben der Lieder

Seit über 2000 Jahren überliefern sie mit ihrer Musik das Wissen und die Traditionen ihres Volkes. Die Manganiars, die traditionelle Kaste der Musiker und Geschichtenerzähler im indischen Bundesstaat Rajasthan, sehen sich heute zunehmend mit dem Verlust ihrer Kultur konfrontiert. Drei Kommunikationsdesign-Studenten der Fachhochschule Trier schufen mit ihrer Dokumentation „Manganiars – a traditional musician caste in times of change“ eine Momentaufnahme einer alten Tradition in Zeiten des Wandels. Am morgigen Donnerstag um 20 Uhr wird der Film im Broadway uraufgeführt.
mehr…

Ein neuer Dante entsteht

Während Kulturinstitutionen, die lange Jahre selbstverständlich waren, diskutiert und in den Strudel einer ausgereiften Bestands- und Legitimationskrise hineingezogen werden, setzt ein emeritierter Romanistikprofessor der Trierer Universität in der Ruhe einer Altbauwohnung im Umkreis von Triers berühmtester Barockkirche sich für die Vermittlung literarischer Schätze ein. Zur Frankfurter Buchmesse im Herbst erscheint der dritte und letzte Band der Neuübersetzung von Dante Alighieris „La Commedia“ („Die Göttliche Komödie“) von Hartmut Köhler.
mehr…

Der Naidoo von nebenan

Wie in den meisten Hallen, in denen Tim Bendzko auftritt, war auch die Europahalle am Donnerstagabend ausverkauft. „Tim, wer?“, dürfte jetzt der ein oder andere fragen, der das Musikgeschehen im vergangenen Jahr nur am Rande verfolgt hat. Wer jedoch in den letzten Monaten auch nur sporadisch einen Radiosender mit populärer Musik gehört hat, dem wird die eingängige Nummer „Nur noch kurz die Welt retten“ wohl nicht entgangen sein. Nicht nur mit diesem Hit sorgte Bendzko für gute Stimmung bei den 2000 Fans. Dem Konzertveranstalter hatte es jedoch schon vor dem Auftritt die Laune verhagelt.
mehr…

Gratisblatt fürs Grenzgebiet

Kein zweites Land in Europa verfügt über eine größere Pressevielfalt als Luxemburg. Nun gesellt sich zu den zahlreichen Tages-, Wochen- und Gratiszeitungen noch ein Monatsblatt hinzu: DeLux wird das neue Printprodukt heißen, das am Donnerstag kommender Woche erstmals auf den Markt kommt. Die Zeitung erscheint nicht nur im Großherzogtum, sondern auf deutscher und luxemburgischer Seite, entlang der Flüsse Mosel, Sauer und Our. Hinter dem Projekt stehen der Trierische Volksfreund und das Escher Tageblatt. Gegenüber 16vor zeigen sich die Chefredakteurinnen Isabell Funk und Danièle Fonck zuversichtlich, dass ihr Vorhaben eine Lücke schließen wird. Auf jeden Fall ist DeLux ein Experiment, das auch dem verschärften Kampf auf dem grenzüberschreitenden Anzeigenmarkt geschuldet ist.
mehr…

Kein Abwärtstrend im Theater

Nach einigen unerfreulichen Nachrichten in den vergangenen anderthalb Jahren wie der Einstellung der Antikenfestspiele, der Spielzeitbilanz 2009/10, der ungeklärten Finanzierung der Theatersanierung und der Forderung nach drastischen Einsparungen gab es gestern bei der Präsentation der Zuschauerzahlen der vergangenen Saison eine erfreuliche Mitteilung in Bezug auf das Trierer Theater: Trotz anspruchsvollem Spielplan kamen wieder mehr Besucher.
mehr…

Stadtmuseum und 16 VOR starten Wunschführungen

Das Stadtmuseum Simeonstift hat sich auf die Fahnen geschrieben, Zeugnisse der vergangenen Jahrhunderte mit einem Bezug zur Stadt zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weil der Name 16vor nicht zufällig auch der Geschichte Triers Rechnung trägt, möchten wir dies unterstützen. Darum veranstalten wir gemeinsam mit dem Stadtmuseum die Reihe „16vor-Führung“. Rund 14 Tage vor diesen Wunschführungen können Interessierte auf unserer Seite eine Woche lang über drei Themen abstimmen. Das mit den meisten Stimmen wird dann angeboten. Die erste 16vor-Führung findet am Sonntag, 29. Januar, um 11.30 Uhr statt. Abgestimmt werden kann ab sofort.
mehr…

Laas‘ Letters from London… #5

2012. Zweitausendundzwölf wird sicherlich ein spannendes und ereignisreiches Jahr werden. In Trier eröffnet am Freitag, den 13. April, eine Wallfahrt zum Heiligen Rock. Im Juli geht es weiter und London veranstaltet eine Wallfahrt zu den Olympischen Spielen. Und ganz zum Schluss haben wir dann noch eine Wallfahrt der ganz besonderen Art, wenn nach esoterischen „Kenntnissen“ im Dezember die Welt untergehen wird. Nachdem nun das Motto für 2012 feststeht und ich tatsächlich vor lauter Vorfreude kaum schlafen kann, habe ich mir zur Überbrückung der Zeit eine Pilgertour durch die Londoner Galerieszene vorgenommen und nehme Euch heute mit!
mehr…