Theatertickets sollen um 25 Prozent teurer werden

Die Preise für Eintrittskarten des Theater Trier werden zur kommenden Spielzeit 2012/2013 um 25 Prozent angehoben. Das sieht eine Vorlage vor, die am Montag vom Stadtvorstand angenommen wurde und schon an diesem Donnerstag vom Stadtrat beschlossen werden soll. Vorgesehen sind allerdings auch stärkere Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen sowie die Einführung von Last-Minute-Tickets. So könnte der Theaterbesuch für manche auch günstiger werden. Im Rathaus rechnet man unterm Strich aber mit deutlichen Mehreinnahmen. Mit der neuen Preisstruktur kommt die Verwaltung einem bereits vor zwei Jahren auf Antrag des damaligen Ampelbündnisses beschlossenen Antrag nach. 

TRIER. „Da wurde eine Tür eingetreten, die schon offen stand“, erklärte der damals erst seit wenigen Monaten amtierende Kulturdezernent im Gespräch mit 16vor, „der Antrag passte zu der Idee, die die Verwaltung ohnehin schon hatte“, kommentierte Thomas Egger (FDP) seinerzeit den Vorstoß des Ampelbündnisses. SPD, Grüne und Liberale hatten Anfang Mai 2010 einen Antrag durch den Stadtrat gebracht, der „Anreizstrategien für ein neues Publikum“ verlangte und „ein Kontingent von besonders günstigen Theaterplätzen“ forderte. Obwohl die Tür laut Egger damals offen stand, sollte es noch einige Zeit dauern, bis die Verantwortlichen sie auch durchschritten. Am Montag nun befasste sich der Stadtvorstand mit einer Vorlage, die nun überraschend und nachträglich auf die Tagesordnung der Ratssitzung an diesem Donnerstag gesetzt wurde.

„Auf der Grundlage eines entsprechenden Stadtratsauftrags hat sich die Verwaltung in den zurückliegenden Wochen gemeinsam mit dem Theater und Mitgliedern des Rates Gedanken über eine neue Preisstruktur für das Dreispartenhaus am Augustinerhof gemacht“, teilte das Presseamt der Stadt am Montagabend mit. Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe habe sich auf eine gemeinsame Vorlage einigen können, die vom Stadtvorstand unter Leitung von Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD) erörtert und angenommen worden sei, hieß es weiter. Dass die Stadtspitze es nun recht eilig hat, hat seinen guten Grund: Nach einem Beschluss soll die neuen Tarife noch in den Veröffentlichungen des Theaters zur neuen Spielzeit 2012/13 berücksichtigt werden. Laut Rathaus lag bereits im Januar 2011 ein Konzept der Theaterverwaltung vor, das anschließend in mehreren Beratungen mit den kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen beraten wurde. Bis zum Beginn der Spielzeit 2011/12 sei aber „aufgrund der komplexen Materie noch kein umsetzbares Ergebnis“ erzielt worden.

Dass es zu einer Erhöhung der Preise für die Theatertickets kommen würde, war schon seit Monaten absehbar. Im Zuge der Einsparvorgaben für den Haushalt 2012 war immer wieder auch die Erhöhung der Einnahmen als Ziel der Konsolidierung genannt worden. Die Einnahmeposition des Theaters sollte um 150.000 Euro erhöht werden. Nun schlägt der Stadtvorstand konkret vor, dass ab der Spielzeit 2012/13 die bisherige Unterscheidung zwischen Musiktheater A und B aufgehoben wird. Künftig soll es einen Preis für die Bereiche Musiktheater, Tanztheater und Konzert geben – statt bisher vier – sowie einen Preis für den Bereich Schauspiel. In der Vorlage für den Stadtrat heißt es weiter: „Die Eintrittspreise werden generell um 25 Prozent erhöht“. Ausgangsbasis dafür sei beim Schauspiel der bisherige Preis, beim neuen Bereich Musiktheater, Tanztheater und Konzert bilde „der Mittelwert zwischen dem bisherigem Preis für Musiktheater A und Musiktheater B“ die „Ausgangsbasis für die Erhöhung“.

In konkreten Zahlen: Bewegten sich die Preise für den Besuch eines Schauspiels inklusive der ermäßigten Karten bislang zwischen 10 und 20 Euro, würde die Preisspanne künftig von 8,50 bis 30 Euro reichen. Die einheitliche Preisspanne für die Bereiche Musiktheater, Tanztheater und Konzert würde auf der Basis der Vorlage des Stadtvorstands von 8,50 bis 35 Euro reichen. Das teuerste Ticket gäbe es demnach künftig für 45 Euro. Hierfür müsste man eine Premiere mit Top-Zuschlag besuchen oder aber an Silvester oder Neujahr die höchste Preiskategorie wählen.

Ermäßigte Tickets sollen künftig Personen bis 25 Jahre und Schwerbehinderte erhalten. Auch Begleitpersonen von Schwerbehinderten mit dem Eindruck „B“ im Behindertenausweis erhalten ab der nächsten Spielzeit ermäßigte Eintrittskarten. „Die Ermäßigung des Kartenpreises wird von bisher ca. 15 Prozent auf eine Ermäßigung von ca. 30 Prozent erhöht“, schlägt der Stadtvorstand zudem vor. Für besonders aufwendige oder sehr stark nachgefragte Stücke werde auch weiterhin ein „Topzuschlag“ in Höhe von 5 Euro erhoben. Erhalten bleiben soll auch der Premierenzuschlag. Allerdings soll dieser für alle Sparten auf 5 Euro vereinheitlicht werden. An Silvester und Neujahr wird ein Zuschlag von 10 Euro auf den Normalpreis erhoben.

Neu ist die Einführung eines Last-Minute-Tickets. Ab 20 Minuten vor Beginn der jeweiligen Vorstellung können künftig bis zu diesem Zeitpunkt nicht verkaufte Karten zum Preis von 10 Euro erworben werden. Bei einigen Plätzen sollen die Last-Minute-Tickets gar schon für 5 Euro zu haben sein.  Die Preise im Studio werden derweil ebenfalls um 25 Prozent erhöht.

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.