Der Meyer Frank – Die Stadtschreiberkolumne

Der Duracell-Mann von Trier-West

Zäher Sack (rechts) und Frank P. Meyer (2.v.r.) mit Boxern vom Polizeisportverein. Foto: Herrmann BackesIch hab den Mann gefunden, der im Duracell-Hasen steckt! Der Typ boxt beim Polizeisportverein in Trier-West! Aber der Reihe nach. Der Backes Herrmann ist begeistert, weil ich mich endlich einem heroischen Sport zuwende: „Du wirst noch ein zweiter Raketenpit“ (Trierer Box-Legende). Ich also zur Kurfürst-Balduin-Schule, wo ich die Kellertreppe hinabsteige. Das Boxtraining findet in der Souterrainhalle statt. Der Putz bröckelt von den Wänden. Genau die richtige Kulisse, um die Fortsetzung des Trierer Film-Epos Freck langsam zu drehen (ja, Teil II spielt tatsächlich im Boxer-Milieu in TR-West).
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Cheer unglaublich

Cheerleading ist ein absoluter Mannschaftssport, bei dem alle ihre Aufgabe im Team perfekt und zuverlässig erfüllen müssen. Foto: Frank P. Meyer„Ist das dein Ernst?“ Der Backes Herrmann klang aufrichtig besorgt. „Das ist doch kein Sport für … Männer. Nur was für Mädchen, oder? Und du mittendrin? Unglaublich!“ „Keine Bange, Herrmann, ich gehe natürlich in die Seniorengruppe.“ Die gibt’s nämlich beim Postsportverein Trier: die Seniorengruppe Cheerleading. Mal ehrlich, denken Sie bei Cheerleading auch an wunderschöne junge Frauen? So wunderschön, dass sogar Kevin Spacey in American Beauty die Cheerleaderinnen wie in Zeitlupe wahrnimmt und sich nicht einmal von den dämlichen Puscheln stören lässt, mit denen beim Cheerleaden dauernd rumgewedelt wird?
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Von Boulern und Nebenboulern

Punktezähler beim Boule. Foto: Frank P. Meyer„Endlich hab ich den passenden Sport für mich gefunden!“, verkünde ich hoffnungsvoll dem Backes Herrmann. „Wirklich?“ Herrmann schaut skeptisch. „Ja, ein Sport, der här­ter ist als Gewichtheben oder Rugby – nicht körperlich, aber mental –, den man im Freien und nur bei gutem Wetter aus­übt, und bei dem niemand schräg guckt, wenn du währenddessen Alkohol trinkst.“ „Ach“, meint der Herrmann trocken, „du spielst jetzt Boule!“.
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Stößt du noch oder reißt du schon?

Stark wie ein Stier: der Trierer Gewichtheber Paul Trappen. Quelle: Stadtmuseum TrierWenn man früher in Trier als Mann Eindruck schinden wollte, musste man schon ein oder zwei Ochsen stemmen können. Wie zum Beispiel der Trappen Paul, legendärer Trierer Gewichtheber, Ringer und Kraftartist. Der Ochse an sich ist ja eher unhandlich, zumindest wenn man ihn stemmt. Deshalb benutzte Trappen 1914 bei seinem Weltrekord (zwei Ochsen, 2064 kg) eine spezielle Gewichthebevorrichtung, um diesen Kraftakt vorzuführen. Wahrscheinlich rollten bis in die 30er Jahre sämtliche Trierer Ochsen genervt die Augen, wenn sie den Paul sahen: „Guck mal, da kommt der Trappen, bestimmt werden wir gleich wieder gestemmt!“
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Heiligenschänkenpilgern e.V.

Heiliger Bimbam: Mit Spitituaosen zu mehr Spiritualität? Foto: Herrmann BackesWas bin ich froh, dass man sich in Trier in Gaststätten betrinken kann, die nach Heiligen benannt sind! So kann man eine Kneipentour machen, ohne vom rechten Weg abzukommen. Der Backes Herrmann meinte neulich, ganz nebenbei: „Wenn man von Kürenz über die Maximinstraße zum Maarviertel spaziert, ist das fast wie eine verkürzte Version des Jakobsweges – rein herbergsmäßig betrachtet.“ Wir also ab in die Arnoldistraße zum Ausgangspunkt des Heiligenschänkentestpilgerns. Ein weiterer Teil aus der Reihe „Der Vereinsmeyer“.
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Nackt durch Trier? Oder: Früher war mehr Ozon

Der Meyer Frank absolvierte ein Probetraining bei der Rugby-Mannschaft des FSV Tarforst. Jetzt schaut er sich nach etwas anderem um. Foto: Herrmann BackesMir ist das Gerücht zu Ohren gekommen, dass man nackt durch die Fußgängerzone laufen muss, um im Trierer Rugbyverein aufgenommen zu werden. Aber der Reihe nach: Wussten Sie überhaupt, dass Trier eine Rugbymannschaft hat? Oder dachten Sie auch, das sei nur etwas für durchgeknallte Briten mit dem Halsumfang eines schottischen Hochlandrindes? Ich habe nur eine vage Ahnung von Rugby, stelle mir aber vor, dass es ein echter Männersport ist, denn es gibt einen Ball, haufenweise schmerzhaften Körperkontakt und man darf sich ungestraft dreckig machen.
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Cevapcici an Kastanienblüten

Frank P. Meyer erinnert (sich) an den Biergarten der Trierer Löwenbrauerei. Foto: Christian JörickeManchmal wüsste ich gerne, was so in einem menschlichen Gehirn vor sich geht, wie zum Beispiel in meinem. Ich saß nämlich neulich gemütlich vorm Kesselstatt in diesem Biergarten, der gar nicht so genannt werden darf, weil man ja Wein trinkt, da bekam ich plötzlich Heißhunger, und zwar auf Tschewapptschitschi mit Pommes und Bier. Jetzt sag mir einer, wieso das Gehirn, denn das ist ja wohl Schuld, einem so einen Unsinn funkt! Doch dann sah ich, dass von den uralten Bäumen, die dort vorm Kesselstatt stehen, Blüten auf meinen Tisch gefallen waren und mein Weinglas nur um Zentimeter verfehlt hatten – und ich verstand!
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Es geht um die Wurst!

Skeptisch ist der Saarländer, wenn die beste Lyoner aus Trier kommen soll. Foto: Christian JörickeLange hat man nichts vom 16vor-Kolumnisten Meyer Frank gehört. Keines der Themen, die Trier in den vergangenen Monaten bewegte, konnte ihn aus der Reserve locken. Nun aber hat sich vor wenigen Tagen etwas ereignet, wozu er nicht länger schweigen kann, nämlich zum „Lyoner-Krieg“, oder, wie es richtiger heißen müsste, zur „Lyoner-Krise“. Denn natürlich ist das eine Krise – für die Saarländer – wenn festgestellt wird: Die beste Lyoner kommt aus Trier!
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Mein kleiner roter Kalle

Verdammter Mist, jetzt hab ich so einen Ein-Meter-Marx an der Backe, in Blutorangenrot! Der Backes Herrmann ist Schuld. Denn mir würde es mittlerweile eigentlich langen – die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Marx, meine ich. Also nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, dem Herrmann auf den Spuren des Trierers Karl Marx zu folgen. Ich hab viel dabei gelernt und Neues erfahren. Aber nun wär’s auch mal genug, sonst werde ich am Ende noch ein Experte. Deshalb dachte ich, wir gehen gleich zum Kesselstatt, zum Weinschorlen-Frühschoppen, als mich der Herrmann am Sonntag um 11 Uhr zum Domstein bestellte; aber nein, er wollte unbedingt erst mal schauen, ob er sich nicht doch so einen Ein-Meter-Marx kaufen soll.
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Marx und ich

Keine Bange: Das ist noch nicht die letzte Karl-Marx-Kolumne – immerhin stehen ja noch weitere Highlights im Rahmen seines kleinen Jubiläums bevor wie die Installation der 500 Marx-Figuren rund um Porta Nigra oder die Ausstellung „Karl Marx in der Karikatur“ (ab kommenden Montag, 19 Uhr, in der Volkshochschule am Domfreihof). Das sind ja durchaus Ereignisse, die nach kolumnistischer Berichterstattung verlangen. Aber dennoch muss ich jetzt schon eine Zwischenbilanz ziehen und erschreckt feststellen, wie vertraut mir der Marxens Kalle in den vergangenen Wochen geworden ist.
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„Marx wohnte überm Ein-Euro-Laden“

Also wenn der Backes Herrmann sonntagmorgens in aller Herrgottsfrühe unbedingt an einem geführten Stadtrundgang teilnehmen will, kann nur zweierlei dahinterstecken: Entweder eine Frau oder der Marxens Karl. Da der Herrmann mich dringend dabeihaben wollte und mich beschwatzte, ihn um Viertel vor zehn im Eingangsbereich des Simeonstifts zu treffen, war mir schon klar, dass es wieder um diesen Marx ging. „Raus in die Stadt – Rein ins Museum: Auf den Spuren von Karl Marx“ hieß die Führung, die ich dringend mitmachen sollte. Und unter fachkundiger Anleitung des Stadtführers Dr. Wolfgang Alt lernte ich unter anderem, was unser Marxens Karl mit Harry Potter verbindet. Aber der Reihe nach.
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Ging da was mit Lenchen Demuth?

Machen wir uns doch nichts vor: Auch der Marxens Karl war nur ein Philosoph. Mit ganz normalen Schwächen und Bedürfnissen. Auch wenn man den ganzen Tag an Manifesten rumschreibt oder am Kapital arbeitet, muss man deshalb noch lange nicht unempfänglich sein für weibliche Reize. Aber: Musste es denn unbedingt eine Saarländerin sein?! Moment, ganz ruhig bleiben! Und sachlich! Noch mal zurück zur Pilgerreise nach London ans Grab von Karl Marx. Dort liegt ja nicht nur der Marx begraben, sondern auch seine Frau Jenny, seine Tochter Eleanor, der Enkel Harry… und ebenfalls mitbestattet wurde dort das Dienstmädchen der Marxens: Helena Demuth, genannt „Lenchen“, aus St. Wendel. Nein, es hat gar keinen Zweck, jetzt hektisch im „Manifest“ rumzublättern, um dort einen Hinweis zu finden, ob schlecht bezahlte Lohnabhängige später mit ins Familiengrab gehören. Hinter dieser Lenchen-Demuth-Sache muss was anderes stecken.
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From Trier to Highgate

Der Backes Herrmann und ich zäumen das Pferd von hinten auf und beschäftigen uns zunächst nicht mit dem Leben von Marx, sondern mit seinem Tod beziehungsweise mit dem „Danach“. Das war seine Idee. Ich hätte mich im Leben nicht freiwillig auf diese Wallfahrt gemacht (so nennt der Herrmann unsere Reise). Et Hildegard meinte, als sie von unserem Plan hörte: „Komm, verzähl nix, ihr fahrt doch net wegen dem Kommunischde dort hin!“ Aber da hat sie nur teilweise Recht. Natürlich hab ich uns sicherheitshalber einen Kneipenführer für die Zielgegend eingesteckt, das geb ich zu. Warum nicht das Wallfahren mit dem Angenehmen verbinden. Aber unser wichtigstes, unser eigentliches Ziel ist: Das Grab von Karl Marx.
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Der Wein bestimmt das Bewusstsein

Anfang der 90er Jahre behauptete der damalige Oberbürgermeister Helmut Schröer in einer Rede vor amerikanischen Ferienkurs-Studenten, wir (damit meinte er die Trierer) seien nicht schuld am Marxismus und so. In seiner Trierer Zeit sei Karl Marx noch völlig normal gewesen. Auf diese ganzen Ideen und Theorien sei der Karl erst in Berlin, Paris und London gekommen. Etwaige Beschwerden seien also zum Beispiel an den Oberbürgermeister von London zu richten. Falsch! Die entscheidenden Grundlagen waren bereits gelegt, als Marx seine Heimatstadt verließ, glaubt der Backes Herrmann. Mir ist klar, dass sich ein Oberbürgermeister als berühmtesten Sohn seiner Stadt eher einen Goethe, Beethoven oder Lukas Podolski wünscht. Aber Trier muss sich nun mal mit Karl Marx arrangieren, da gibt’s nix dran zu rütteln. Sogar ein Kaiser Konstantin oder Guildo Horn helfen als Marx-Ersatz nicht wirklich aus der Patsche. Andererseits wären Kaiserslautern oder Saarbrücken froh, wenigstens einen Marx… aber lassen wir das.
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Weihnachtsmarktbesuch Plus

Letzten Samstag saß ich gerade in meinem Büro in Tarforst, als ich eine SMS vom Meier Kurt bekam. Das ist schon ungewöhnlich genug – der simst mir sonst nie – und dann auch noch Folgendes: „bin aufm weihnachtmarkt stehe am glühweinstand komm doch auch“. Kurt war noch nie auf dem Trierer Weihnachtsmarkt gewesen, dennoch ging ich davon aus, dass er sich genau dort befand – aber an welchem Glühweinstand? Und wo war et Hildgard? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, simste ich zurück – „Okay, komme, bleib wo du bist!“ – und fuhr rasch runter in die Stadt, obwohl ich eigentlich keine Weihnachtsmärkte mag und auch gar nicht in Weihnachtsstimmung war. Nach einer guten halben Stunde hatte ich mich an sämtlichen Glühweinständen des Trierer Weihnachtsmarktes vorbeigeschoben, aber: kein Meier Kurt.
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Trier für Eilige

Wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet der Backes Herrmann wehmütig wird. Nein, nicht wegen irgendwelcher Frauen (er hat schon wieder eine neue Neue in Arbeit), sondern wegen: MIR. Herrmann jammert, und da ist er bislang Gott sei Dank der einzige, recht lautstark darüber, dass ich ja bald aus Trier weg muss. Er habe dann gar niemanden mehr, mit dem er mal ein ernstes Gespräch führen könne, sagt er. Mir war bisher noch gar nicht aufgefallen, dass wir auch ernste Gespräche führen. Jedenfalls hatte der Herrmann aufgrund der Einsicht, dass meine Stadtschreiberzeit schon fast vorbei ist, das dringende Bedürfnis, mir auf den letzten Drücker das ein oder andere in Trier zu zeigen, was ich bisher noch nicht gesehen habe. Jetzt auf einmal hat er’s eilig, mir SEIN Trier zu zeigen. Und er hat uns das Programm ganz schön vollgepackt.
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Fließender Übergang

Seit ich in Trier wohne, mache ich dauernd irgendwas zum ersten Mal. Ich glaube, ich hatte noch nie so viele „erste Male“ wie im letzten halben Jahr: Ich habe mir meinen ersten Hut gekauft, habe meine ersten Königinnen kennengelernt (Wein- und Erdbeer-), habe zum ersten Mal einweggegrillt (ich bin nicht auf alles stolz, was ich zum ersten Mal gemacht habe), war zum ersten Mal im Leben beim Heiligen Rock und bei „Brot und Spiele“, hatte meine ersten Geranien… um nur mal einige erste Male zu nennen. Und nun bin ich auch noch mit einem dieser komischen Dinger durch Trier gefahren, von denen ich bis vor kurzem noch nicht einmal den Namen richtig aussprechen konnte. Und Schuld daran war der Meier Kurt.
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Von Einweggrills und Flatratepuffs

Herrje, hoffentlich erfährt das keiner von meinen Kumpels zuhause! Der Meier Kurt hätte kein Verständnis für so was, von dem bekäme ich was zu hören! Dabei kann ich nicht mal behaupten, ich wäre gezwungen worden, wäre in schlechte Gesellschaft geraten oder so. Nein, ich hab‘s freiwillig getan, ich hab‘s gerne getan und ich hab‘s sogar ein bisschen genossen. Also, verraten Sie’s bitte nicht weiter: Ich habe gegrillt. Tja, unterschätzen Sie das nicht! Als Saarländer grillt man nicht, da schwenkt man. Nun sind sogar meine Landsleute so vernünftig, zu akzeptieren – zur Not und wenn keine Originalgerätschaften zur Verfügung stehen -, die Würstchen auch mal auf einem feststehenden Grill zu brutzeln. Auch andere Kulturen haben durchaus ordentliche Grillsitten, keine Frage. Aber Sie kennen noch nicht die ganze Wahrheit: Ich hab nicht nur gegrillt, sondern ich habe dazu einen Einweg-Grill benutzt. Selbst gekauft sogar, an einer Tankstelle – so’n Ding, das man einmal anzündet, schnell drauf grillt, und danach wegwirft.
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Die Macht des Bösen – Ein Beziehungsdrama

Letztes Wochenende habe ich die Macht des Bösen gesehen. Und die Macht des Bösen ist verantwortlich dafür, dass Herrmanns Neue jetzt nicht mehr seine Neue ist, sondern seine Ex. Wir hätten Herrmanns Neue (Stand: letzter Freitag) gar nicht erst mitnehmen sollen, denn es lief die letzten Woche nicht so gut zwischen den beiden. Und dann bequatschte Herrmann sie auch noch, zum „Spektakulum“ mitzukommen. Vielleicht hat sie sich durch das Wort „Spektakulum“ in die Irre führen lassen und ein richtiges Schauspiel erwartet. Wenn sie nicht dauernd auf avantgardistischen Ausstellungen rumhängen würde, wüsste sie, dass „spectaculum“ inzwischen von Mittelaltermärkten bis Kleinstburgruinen-Festspielen beinah alles so genannt wird, wo man Met statt Bier trinken muss, oder wo man sonst nicht genau weiß, in welche Kategorie die Veranstaltung passt, aber marketingmäßig trotzdem auf den Putz hauen will.
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Über die Schwierigkeit, einen Liter Milch zu kaufen

Sind Sie mal gleich vorm Dom, in der Sternstraße, beinah von einem Auto angefahren worden? Ich schon! Oder sind Sie schon mal rein zufällig auf ein Viezfest geraten? Ich schon! Und haben Sie sich schon mal in zwei bewegungsbehinderte Schäferhunde gleichzeitig verliebt? Ich schon! Und das alles innerhalb von nur drei Tagen und beim Versuch, einen Liter Milch zu kaufen. Normalerweise verarbeite ich ja nur ein einziges Ereignis pro Kolumne. Aber diesmal wird’s eine Collage aus mehreren Begebenheiten, um zu zeigen, was einem in Trier innerhalb von 72 Stunden alles widerfahren kann – und dabei lasse ich noch das weg, was nicht jugendfrei ist!
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Die tollkühnen Männer auf ihren rollenden Tonnen

Der Sommer 2012 wird mir immer auch als eine Zeit der sportlichen Großereignisse in Erinnerung bleiben. Gleich DREI ganz große Sportevents habe ich gespannt mitverfolgt: die Fußball-EM in Polen und der Ukraine, die Olympischen Sommerspiele in London und schließlich die Mülltonnen-Weltmeisterschaft in Hermeskeil. Dieses Hochgeschwindigkeitsspektakel reiht sich ein in die Tradition regionaler Sondersportereignisse wie dem „Olewiger Fassrollen“, dem Trierer Saufrennen „Mariathlon“ oder dem Geschicklichkeitsbaggern in Nonnweiler-Primstal („Unser Dorf baggert“). Wobei das Hermeskeiler Mülltonnenrennen unter diesen Extremsportarten eine Sonderstellung einnimmt, denn es handelt sich hierbei um eine echte Weltmeisterschaft! Immerhin kommen die Mülltonnenpiloten nicht nur aus dem Kreis Trier-Saarburg und dem verwegenen Nordsaarland, sondern auch aus Saarlouis, der Pfalz, dem Schwarzwald, aus Österreich und Belgien. 
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Die Geworfenheit des Seins

Würden Sie sich alle vier Wochen ein anderes Bild ins Wohnzimmer hängen? Also ich könnte so was nicht! Könnten Sie das? Die Neue vom Backes Herrmann macht so was! Überhaupt, die Neue vom Backes Herrmann steht total auf – tja, wie soll ich’s sagen, also die ist ganz wild auf… Kunst. Ja, im Ernst, der Herrmann muss dauernd mit ihr zu Kunstausstellungen gehen, darauf besteht sie. Da helfen auch keine Zewener Erdbeeren. Erst die Kunst, dann das Vergnügen. Und so kommt es, dass ich jetzt nächsten Freitag mit den beiden in die Tufa zur „Artothek 23“ soll.
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Wasser und Wein

Also manchmal verstehe ich die Trierer nicht: Da wachsen direkt vor ihrer Haustür weltberühmte Weine, aber welches Getränk haben mir schon mindestens zwei Dutzend Trierer voller Inbrunst empfohlen? Nicht Wein, nicht Bier, auch nicht Viez, sondern: Wasser! Das gute Trierer „Kranenwasser“! Ich hab schon so viele Trierer voller Stolz verkünden hören: „Bei uns hat das Wasser aus dem Wasserhahn eine hervorragende Qualität – das kannste einfach so trinken“, dass ich mich ehrlich darüber wundere, wieso die Stadtwerke noch keine Kranenwasserkönigin küren! (so, jetzt ist die Idee raus! Viel Spaß bei der Umsetzung, liebe SWT-Marketing-Abteilung). Damit wären wir wieder bei den Königinnen: „Wein-, Erdbeer- oder Viezkönigin – kennste eine, kennste alle!“, behauptet der Backes Herrmann, der ja angeblich was von Frauen versteht. Ich kannte bisher nur eine Erdbeerkönigin, nämlich Anna I. von Zewen. Einer Weinkönigin wurde ich bisher noch nicht vorgestellt. Auch nicht letzte Woche in Olewig.
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Der erste Hut ist immer der schwerste

„Der erste Hut ist immer der schwerste!“ Moment, klicken Sie nicht gleich weg, da wird noch ’ne Kolumne draus. Versprochen! Das erste Mal soll ja angeblich immer das schwerste sein. Der erste Kuss zum Beispiel ist oft so ein Fall (vor allem, wenn man so blöd ist, ihn auf der Kirmes zu riskieren, wo das halbe Dorf zusehen kann). Der erste Zahn, der einem gezogen wird, soll auch der schlimmste sein – dem stimme ich aber nicht zu. Und von „dem“ ersten Mal will ich garnicht erst anfangen. Ich weiß ja nicht, wann andere Männer sich den ersten Hut ihres Lebens kaufen. Bei mir jedenfalls war das letzte Woche. Und wahrscheinlich wäre mir der erste Hut nicht so schwer gefallen, wenn ich nicht durch eine magische Tür in der Brotstraße einen Zeitsprung gemacht hätte.
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„Kümmere dich nicht um das Reich der Schatten“

Auch schon die Römer waren nicht gerne tot. Diese und andere fundamentale Einsichten gewinnt man, wenn man vertrauensvoll dem Ben Stiller des Rheinischen Landesmuseums durch das „Reich der Schatten“ folgt. Nachdem ich mich in den letzten Wochen mit so ernsten Dingen wie Kampfwandern, Erdbeerköniginnen oder Zwangsgeranisierung befasst habe, möchte ich diesmal über etwas Aufmunterndes berichten, nämlich über 2000 Jahre Trierer Grabmalgeschichte. Sonderbarerweise ist mir in den letzten Wochen – von verschiedener Seite und durchaus wohlmeinend – empfohlen worden, mich mal im Landesmuseum und auf dem Hauptfriedhof umzusehen, da gäbe es ganz besondere Grabmale zu entdecken. „Grab da mal weiter!“ sagte ich mir, vielleicht ist das ja tatsächlich nicht so todlangweilig, wie es klingt…
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Kampfwandern im Kylltal

Neulich habe ich im Kampfwandern gewonnen! Der Meier Kurt und „et“ Hildegard waren schon wieder zu Besuch, und man kann ja nicht den ganzen Tag beim „Kesselstatt“ Wein trinken. Mit Kunst- und Kulturkram brauche ich dem Meier Kurt aber nicht zu kommen, also schlug ich etwas vor, was immer Freude macht, nämlich eine Wanderung mit garantierter Einkehr in einem gastronomischen Betrieb im Streckenbereich. Nachdem „et“ Hildegard meine Scheraaanien nachgedüngt und die nachlassende Bewässerungsmoral gerügt hatte, sind wir also ab nach Kordel an der Kyll.
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Babylon: ein Selbstversuch

Letztes Wochenende wollte ich es aufgeben: das Kolumnenschreiben. „Gut so!“, wird mancher sagen. Aber es handelte sich dabei um eine existenzielle Krise. Es war nämlich letzte Woche nix los in Trier, worüber ich etwas schreiben wollte. Also natürlich war was los, zum Beispiel Moselfest. „Schreib doch darüber, wie voll es auf dem Zurlaubener Fest ist“, empfahl mir ein Dutzend Leute. Aber ich will nicht dauernd über Stadtteilfeste schreiben, sonst denkt man noch, ich sei nur zum Spaß in Trier. Als ich schon kurz davor war, die 16vor-Redaktion tränenerstickt anzurufen: „Ich geb’s auf! Entlasst mich bitte aus der medialen Knechtschaft“, da passierte etwas, das mich kolumnentechnisch in die nächste Woche rettete.
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Süß und sexy

„Keine Feier ohne Meyer“ lautet zwar nicht das Motto unseres Stadtschreiber, dennoch war Frank Meyer am Wochenende in Partylaune. Am Samstagabend besuchte er – vor allem aus Neugierde – die Erdbeerkirmes in Zewen. Dort erfuhr er, warum überhaupt Triers westlichster Stadtteil ein solches Fest veranstaltet, wie man „Erdbeere“ auf Trierisch ausspricht und in welcher Form die neue Erdbeerkönigin Anna I. sie am liebsten isst. In der folgenden, inzwischen 13. Kolumne geht es jedoch zuvor um eine berühmte Szene aus „9 ½ Wochen“. Lechz…
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Mitschieben oder sich treiben lassen

„Keine Waffen, keine Getränke!“ hieß der Satz – der nicht konditional gemeint war -, den Sicherheitspersonal an unseren friedfertigen und bisher nicht durch alkoholbedingte Krawalle auffällig gewordenen Stadtschreiber richtete, als dieser am Wochenende Zugang zu seiner Stadtschreiberwohnung begehrte, die in der Bannmeile des Altstadtfestes liegt. Obwohl die Weinflasche, die nicht für den aushäusigen Verzehr vorgesehen war, in den außerhalb parkenden Wagen zurückgebracht werden musste, bekam Frank Meyer doch noch etwas trinken. Rosi aus dem „Aom Ecken“ nahm sich seiner an.
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Zum Public Viewing gehen oder Fußball gucken?

Warum tut man sich das an? In der Öffentlichkeit auf Bildschirmen oder Leinwänden mit vielen Unbekannten gemeinsam Fußball schauen, die sich nur alle zwei Jahre für diese Sportart interessieren? Sich von Herren umarmen lassen, die ein AXE-Fan-Trikot tragen, aber nicht das dazugehörige Deodorant an ihre Haut ließen? Sich Gespräche von mit Karnevalsschminke angemalten Damen anhören, die die Qualität der Spieler nach deren Aussehen beurteilen? Frank Meyer ist diesen und ähnlichen Fragen in seiner folgenden Kolumne nachgegangen.
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Für den Orgasmus zwischendurch

Man kann ja die dollsten Dinge am Automaten ziehen: Ein Bäcker in Belgien stellt an Wochenenden einen Brotautomaten an die Straße – statt sich hinter die Verkaufstheke -, ein Fahrradteilehändler in der Trierer Bruchhausenstraße bietet Fahrradschläuche im Automaten an und die Löwenbrauerei im schwäbischen Aalen ist oder war im Besitz des weltweit ersten Bierkastenautomaten (Quelle: Bier! Das Lexikon. Reclam Leipzig, 1998). Das ist alles schön praktisch. Nun entdeckte unser Stadtschreiber auf einer Toilette einer Trierer Gaststätte Dinge, die man sonst nur in Läden, in denen man keine Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder Bekannte treffen möchte, oder über Kataloge, die in „diskreter Verpackung“ versendet werden, erwerben kann.
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Vom „Heiligen Rock“ zu bunten Tüchern

Auch Trier hat eine Bronx, und die heißt Thyrsusstraße. Nein, ich muss anders anfangen: Ein Kunstwerk verstehe ich normalerweise nur dann als solches, wenn mir jemand erklärt, dass es eins ist. Nein, so geht’s auch nicht. Noch ein Versuch: Ich komme überhaupt nicht mehr aus Trier raus, denn ich hab jetzt ja Geranien! Ja, so funktioniert’s, so wird eine Kolumne draus. Heute: Stadtteilfest mit Kunstausstellung in Trier-Nord – eine Liebeserklärung an ein schlecht beleumundetes Viertel.
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Vielen Dank für die Blumen

„Wenn Ihnen ein Fremder plötzlich Blumen schenkt, könnte das an ‚Impulse‘ liegen“, hieß ein Werbeslogan in den 80er Jahren für ein Mädchendeo. Im Falle von Frank Meyer gibt es eine andere Erklärung. Trotz der vier neuen verlockend klingenden Geruchsvarianten „Sweet Love“, „Party Star“, „Vanilla Kisses“ und „Happiness“ des immer noch erhältlichen Achselsprays dürfte sich unser Stadtschreiber einen erwachseneren, maskulineren Duft unter die Arme sprühen. Außerdem bekam er die Blumen von keinem Fremden geschenkt, sondern von seinem Vermieter, der damit ganz andere Absichten verfolgte, als sich von Herrn Meyers Wohlgeruch betört zu zeigen.
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Meyer in Weimar

Gefühlt ist Trier Deutscher Meister im Städte-Partnerschaften-Haben. Vielleicht sogar Europameister. Wenn man von Igel her kommend nach Trier reinfährt, fällt jedenfalls auf, dass der Gedenkstein, in den sämtliche Städtepartner eingemeißelt sind, viel größer ist als das Ortsschild. Mag sein, dass es noch ein paar Städte gibt, die „brutto“ mehr Städtepartnerschaften haben. Köln oder Berlin zum Beispiel. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es irgendwo eine höhere „Pro-Kopf-Städtepartnerschaft“ gibt als in Trier. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet müsste Köln zum Beispiel 80 Städtepartnerschaften haben, und Berlin 275. Und? Schafft ihr das, Berlin und Köln?
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Die Polen und der Pilgerbuchklau

Wenn man sich vor einem Gottesdienst ein Gesangbuch aus dem Regal nimmt, stellt man es anschließend wieder zurück. Bei den Pilgerbüchern funktionierte dies offenbar nicht. Auf Anfrage von 16vor räumte die Pressesprecherin der Heilig-Rock-Wallfahrt „einen gewissen Schwund“ ein. Allerdings ist sie sich sicher, dass oft „gar kein böser Wille“ dahintersteckt. Das behauptet in seiner letzten „Zweifler trifft Pilger“-Kolumne auch unser Stadtschreiber, der „aus Versehen“ ein solches Büchlein mitnahm. Ab nächster Woche wird es bei Frank Meyer über profanere Dinge als die Wallfahrt gehen.
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„Moses ruft Luther, Moses ruft Luther!“

Für seine fünfte und vorletzte kolumneninterne Reihe „Zweifler trifft Pilger“ belauschte unser aufgeschlossener Stadtschreiber den Funkverkehr zwischen Wallfahrtshelfern. Weil man das nicht tut, hat der Allerwerteste, pardon, der Allmächtige ihn kurzzeitig mit wahnwitzigen Phantasien gestraft. Welch wirre Vorstellungen Frank Meyer so durch den Kopf gingen, lesen Sie in den folgenden Zeilen. Hoffen wir, dass er jetzt keine Stimmen mehr hört.
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Spontanheilung durch Speed-Pilgern?

Solange die Wallfahrt noch läuft, steht Frank Meyers wöchentliche Kolumne unter dem Motto „Zweifler trifft Pilger“. Im vierten Teil der Reihe stellt der Stadtschreiber eine Dame vor, die seit 1933 an allen öffentlichen Präsentationen des „Heiligen Rockes“ teilgenommen hat. Außerdem erfahren wir von einem alten Freund Meyers, der ihn in Trier besuchte. Beide Personen haben gemein, dass sie nach ihrer ersten Begegnung mit der Reliquie von einer körperlichen Beeinträchtigung befreit waren.
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Nix los beim „Heiligen Rock“?

Für den dritten Teil seiner kolumneninternen Reihe „Zweifler trifft Pilger“ sammelte Frank Meyer Eindrücke von der Zugänglichkeit des „Heiligen Rockes“. Ist es sinnvoller, das Gewand in Augenschein zu nehmen, wenn man alleine ist oder mit vielen Mitinteressenten? Und falls man zu einer Schlange gehört – mit wem ist das Warten und die Wahrnehmung der Reliquie am erfülltesten? Unser Stadtschreiber hat eindeutige Antworten.
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Eine Nummer zu groß?

Anlässlich der Heilig-Rock-Wallfahrt steht auch der zweite Teil der Stadtschreiber-Kolumne auf 16vor unter dem Motto „Zweifler trifft Pilger“. Nachdem der Reliquienlaie Frank Meyer vergangene Woche des begehrten Gewandes ansichtig geworden war, umtrieb ihn die Frage nach der Kleidergröße des angeblich ehemaligen Besitzers. Die Antworten derer, die er mit seiner Schlussfolgerung konfrontierte, fielen sehr unterschiedlich aus.
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Wallfahrst du noch oder pilgerst du schon?

Über die Bedeutung des Pilgerns, den Unterschied zwischen „pilgern“ und „wallfahren“ und die Konjugation von „wallfahren“ machte sich der Wallfahrtslaie Frank Meyer Gedanken und stellt diese im folgenden Beitrag vor. Ab heute präsentiert 16vor wöchentlich eine Kolumne des neuen Trierer Stadtschreibers. Auch in den kommenden Wochen stehen seine Meinungsbeiträge unter dem Motto „Zweifler trifft Pilger“. Meyer wird über interessante Begegnungen berichten, bei denen er die richtigen Fragen stellte.
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