Beiträge von » Johann Zajaczkowski

Hamlet für zwei

Peter Singer in seiner letzten Hauptrolle am Trierer Theater. Foto: Marco PiecuchAm vergangenen Donnerstag feierte „Der letzte Vorhang“ der niederländischen Drehbuchautorin Maria Goos am Theater Trier Premiere, ein tragisch-komisches Stück über den Nachklang der eigenen Vergangenheit und die vermeintliche Unvereinbarkeit zweier Welten – brillant verkörpert und gespielt von Sabine Brandauer und Peter Singer, der hier in seiner letzten Hauptrolle in Trier zu sehen ist. Im Sommer geht er in den Ruhestand.
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„Es gibt kein Recht auf Exklusion!“

Iulia_Patrut2Nach zwölfjähriger Forschungstätigkeit legt der Sonderforschungsbereich (SFB) 600 an der Universität Trier Fächer übergreifende Ergebnisse seiner Arbeit über Fremdheit und Armut, Inklusion und Exklusion vor. Ein passender Zeitpunkt, denn der öffentliche Umgang mit Themen wie der Einwanderung aus Südosteuropa oder der Flüchtlingspolitik beweist einmal mehr die Salonfähigkeit bestimmter Exklusionsreflexe. 16vor-Mitarbeiter Johann Zajaczkowski unterhielt sich mit der Herausgeberin, Literaturwissenschaftlerin und Privatdozentin Dr. Iulia-Karin Patrut, über die gesellschaftsstrukturierende Funktion von Exklusion, mögliche Überwindungsstrategien und die Kollektivangst der Deutschen vor Osteuropa.


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Grüne setzen auf Kewes

TRIER. Petra Kewes ist neue Vorstandssprecherin der Trierer Grünen. Die Betriebswirtin, die seit 2009 auch Mitglied des Stadtrats ist, wurde am Donnerstagabend auf einer Mitgliederversammlung ihrer Partei einstimmig gewählt.
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„Die linken Milieus sind nicht verschwunden“

ThaaAm 22. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Schenkt man den Wahlsonntags-Apologeten und ihren Umfragen Glauben, dann deutet derzeit alles auf einen erneuten Wahlsieg von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hin. Im Gespräch mit 16vor sucht der Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Trier, Professor Winfried Thaa, nach möglichen Erklärungen, weshalb die linke Seite des Parteienspektrums bislang weder von der Bankenkrise noch von der Kapitalismuskritik profitieren konnte. „Der  Wähler kann eigentlich nicht erkennen, was eine rot-grüne Regierung grundsätzlich anders machen würde“, so Thaas Befund. Der Politikwissenschaftler hat derweil eine „Repolitisierung auf gesellschaftlicher Ebene“ ausgemacht, dies zeige sich in Trier unter anderem an den Protesten für den Erhalt des Theaters und gegen den Bau eines ECE-Einkaufscenters. 
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Fragwürdiges Ranking im Uni-Senat

rankingJedes Jahr veröffentlicht das 1994 in Gütersloh gegründete „Centrum für Hochschulentwicklung“ (CHE) das deutschlandweit umfassendste und einflussreichste Hochschul-Ranking. Rund 200.000 Studierende und 15.000 Professoren sollen dafür ein Urteil über die unterschiedlichsten Facetten des akademischen Betriebes abgeben. Doch das Ranking ist heftig umstritten, ganze Universitäten wie die von Hamburg beschlossen den Ausstieg und monieren dabei vor allem methodische Mängel und mögliche bildungspolitische Konsequenzen. Auch die studentischen Mitglieder des Senats der Universität Trier fordern den Boykott und drängen zu einer Entscheidung in der kommenden Senatssitzung, die an diesem Donnerstag ansteht.  
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Lessings listige Frauenzimmer

Major von Tellheim (Michael Ophelders) macht es Minna von Barnhelm (Barbara Ullmann) nicht immer leicht, an ihrer Liebe zu ihm festzuhalten. Foto: Marco PiecuchBehutsam ging Intendant Gerhard Weber bei der Neuinszenierung von „Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück“ vor, die am vergangenen Samstag im Großen Haus des Trierer Theaters Premiere feierte. Die zurückhaltende Modernisierung des Lessingschen Lustspieles wartet mit großartigen schauspielerischen Leistungen und viel Witz auf, der seine Kraft aus den unfreiwillig komischen Ehrvorstellungen und überkommenen Umgangsformen der reputationssüchtigen Gesellschaft bezieht und sich bisweilen bedrohlich nah ins Tragische neigt. Leider wird das große Potenzial des Werkes für eine gegenwärtige Gesellschaftskritik nicht gänzlich ausgeschöpft. 
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Fernbusanbieter verbessert Angebot

Neben der Farbe ändert sich auch das Angebot der "DeLux"-Busse. Foto: Johann ZajaczkowskiAb dem ersten Juli können Fahrgäste des „DeLux-Express“ an der Endhaltestelle am Frankfurter Hauptbahnhof bequem mit einem Bus in zahlreiche kleinere und größere Städten innerhalb Deutschlands weiterreisen – bei Bedarf sogar bis ins Ostseebad Warnemünde. Möglich wird dies durch die Kooperation des Trier-Luxemburger Unternehmens mit dem jungen Start-up „MeinFernbus“. Die findigen Geschäftsführer bauen ein deutschlandweites Fernbusnetz aus und integrieren den „DeLux-Express“ in das Streckennetz. Am vergangenen Dienstag stellten sie das Konzept vor.
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Der Weg des Weines im Winter

Seit die gebürtige Saarländerin Manuela Schewe die Vinothek „Weinsinnig“ in der Palaststraße eröffnet hat, überrascht sie ihre Gäste gerne mit außergewöhnlichen Aktionen. So darf sich beispielsweise jeden Monat ein Winzer aus der Region in ein großes Weinfass zwängen. Durch geschicktes Raten muss das Publikum seiner Identität auf die Schliche kommen. Am vergangenen Samstag ging eine besondere Veranstaltungsreihe in die zweite Runde: Im Rahmen der „Weinsinnigen Akademie“ entführt die Vinothekarin Weinliebhaber auf das Weingut Bender – und vermittelt ihnen dort gemeinsam mit dem Winzer, wie viel Liebe, Arbeit und Geduld in einer Flasche Wein stecken kann.
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„Hindenburg verdient diese Ehrung nicht!“

Mit klarer Mehrheit hat sich der Stadtrat grundsätzlich für eine Umbenennung der Hindenburgstraße ausgesprochen. Ob diese auch kommen wird, scheint allerdings noch nicht ausgemacht. Denn nachdem die Ratsmitglieder auf Antrag der Grünen das Signal gaben, dass sie den früheren Reichspräsidenten nicht mehr als Namensgeber wünschen, sollen nun zunächst noch die Bürger angehört werden. Am Ende wird dann erneut der Stadtrat entscheiden müssen. Der Abstimmung vom vergangenen Dienstagabend war eine kontroverse aber insgesamt sachliche Debatte vorausgegangen. Neben der SPD unterstützten auch FWG und Linke den Grünen-Vorstoß.
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„…und bin auch ich zum Tode verurteilt“

Rund 20.000 Menschen besuchten die Ausstellung „Der Überlebenskampf jüdischer Deportierter aus Luxemburg und der Trierer Region im Getto Litzmannstadt. Briefe – Fotos – Dokumente“, die im Herbst 2011 in der Konstantin-Basilika zu besichtigen war. Anschließend äußerten viele den Wunsch, sich intensiver mit den individuellen Schicksalen der Opfer auseinanderzusetzen. Die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Pascale Eberhard, hat nun ein Buch vorgelegt, das sich dieses Anliegens annimmt. Es bettet die Biographien der Juden in den größeren Kontext der antisemitischen Politik des NS-Regimes – ohne dabei das Herzstück der Ausstellung aus dem Blick zu nehmen: Die Briefe der Gettobewohner an die Aussiedlungskommission. Oftmals sind diese Dokumente die letzten Lebenszeichen dieser Menschen, an die auch der heutige internationale Holocaust-Gedenktag erinnert.
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Kein Porree an der Porta

Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD), der neue Vorsitzende des Vereins Lokale Agenda 21 Trier, Professor Dieter Sadowski, sowie LA-21-Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter haben am Dienstag gemeinsam Projekte und Ideen für die Zukunft präsentiert. So gibt es Überlegungen für ein autofreies Stadtquartier, und die Energiegenossenschaft Treneg möchte sich schon bald an einem Windpark im Hochwald beteiligen. Auch wenn der OB die kleinen Erfolge bisweilen über Gebühr lobte und bei den drängenden Problemen wie der Verkehrspolitik eher vage blieb, wurde eines deutlich: Die Lokale Agenda Trier kann sich voll und ganz auf die Unterstützung seitens der Stadt verlassen – auch, weil beide aufeinander angewiesen sind.
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„Wie eine Party in einem exklusiven Club“

Ein halbes Jahr lang denken sich zehn Trierer Studenten bei dem Projekt „Trier Model United Nations“ (TriMUN) in die Rolle ausländischer Diplomaten hinein. Dabei feilen sie an ihren rhetorischen Fähigkeiten und eignen sich die Spielregeln des internationalen Parketts an. Ende März werden sie die aufstrebende Atommacht Indien am Sitz der Vereinten Nationen in New York repräsentieren. Der UN kommt diese Form der kostenlosen Kadersozialisation sicherlich entgegen, trägt sie doch möglicherweise zur Zementierung eines internationalen Systems bei, welches noch die Machtverhältnisse der Nachkriegsordnung widerspiegelt. Wenn da nicht die kritische Denke der Teilnehmer und Tutoren wäre…
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„Der Schlafplatz sucht mich“

„Ist MC René tot?“, fragen die Kölner Rapper Huss und Hodn in ihrem Lied „Yo Kurt“ – und liefern die Antwort gleich mit: „Nee!“ Der gebürtige Braunschweiger gilt als eine der prägenden Kräfte des deutschen Hip-Hops der Neunziger. Danach wurde es ruhig um den Deutsch-Marokkaner, der im bürgerlichen Leben auf den Namen René El Khazraje hört. Vor zwei Jahren legte sich der Rapper eine Bahncard 100 zu, kündigte seine Wohnung, verschenkte Hab und Gut und wagte einen Neuanfang – als Comedian. Seither bereist er die Kleinbühnen Deutschlands und hat ein Buch über Erlebnisse geschrieben, die ihm zwischen Schiene und Schlafcouch widerfahren sind. Am Samstag gibt er in der „Grünen Rakete“ eine Kostprobe seines Sprachtalents. Im Interview spricht er über persönliche Beweggründe und miese Auftritte – und erklärt, wieso er der Chuck Norris der Schlafplätze ist. Wir verlosen zwei Plätze auf der Gästeliste.

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Die neueste Masche

Ein Trend geht um und macht auch vor Trier nicht Halt: „Urban Knitting“, „Yarn Bombing“ oder auch „Guerilla Knitting“ heißt die softe Straßenkunst, die seit wenigen Jahren den öffentlichen Raum erobert. Mithilfe gestrickter, bunter Überzüge werden Bäume, Straßenlaternen und Verkehrsschilder verschönert. Seit einigen Wochen treffen sich willige Urban Knitter im Café Momo in Trier-Ost zum gemeinsamen Stricken, gemütlichen Plaudern und Pläneschmieden. Dabei geht es den überwiegend weiblichen Teilnehmern weniger um politische Kunst als um glückliche Gesichter. Doch was nicht ist, kann noch werden.
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„Hoffentlich bleibt er uns noch eine Weile erhalten“

Seit April durfte sich der Musiker und Komponist Toots Thielemans auf den „EuroCore-JTI Jazz Award“ in der Kategorie „International“ freuen. Eine fünfköpfige Jury hatte den Belgier im Frühjahr für den mit 10.000 Euro dotierten Preis ausgewählt. Am vergangenen Freitagabend fand im Rokokosaal des Kufürstlichen Palais die Preisverleihung statt. Auch wenn der hochbetagte Altmeister des Jazz die beschwerliche Reise nach Trier nicht antreten konnte – durch eine stimmungsvolle Melange aus Festkonzert, Laudatio, Live-Mitschnitten und Interviews schien es fast so, als wäre er persönlich anwesend. Manch einen rührte das zu Tränen.
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Auf gut Deutsch

Von Berufs wegen wusste der französische Pantomime Marcel Marceau: „Sprache ist im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung.“ Der Bayreuther Philologieprofessor Gerhard Wolf würde möglicherweise zustimmen. Mitten ins vergangene Sommerloch platzten die „bestürzenden“ Ergebnisse einer von ihm initiierten Umfrage unter 135 geisteswissenschaftlichen Fakultäten, der zufolge es um die Studierfähigkeit der Erst- und Zweitsemester alles andere als gut bestellt ist. Moniert werden insbesondere massive Mängel bei den Lese- und Schreibkompetenzen. Doch wird die Situation zurecht in düsteren Farben gemalt? Wie geht man an der Universität Trier mit diesem Phänomen um? 16vor-Mitarbeiter Johann Zajaczkowski hört sich auf dem Campus um und fragte bei Dozenten und Professoren nach.
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Lieber spät als nie

Es gibt zahlreiche regionale Initiativen zur Alphabetisierung. Aber nicht alle werden mit dem Weiterbildungspreis des Landes Rheinland-Pfalz gewürdigt – oder gar mit einer halben Million Euro vom Bund bezuschusst. Kaum ein Jahr alt, kann sich das Trierer Bündnis für Alphabetisierung und Grundbildung bereits mit beiden Auszeichnungen rühmen. Kürzlich haben die Bündnispartner ein neues Projekt ins Leben gerufen, das sich der Rechtschreib- und Leseschwächen berufstätiger Menschen annehmen soll – frei nach dem Motto: lieber spät als nie. Knapp 60 Prozent aller Analphabeten gehen einem Beruf nach, viele sind im Niedriglohnsektor tätig und haben raffinierte Methoden entwickelt, wie sie nicht auffliegen. Deshalb sollen nun auch die Betriebe mit eingebunden werden.
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„Nein, ich habe Helmut Kohl nicht beraten“

Es gibt viele Möglichkeiten, den Ruf eines Wissenschaftlers empirisch zu messen. Ein Indikator hat sich im Untersuchungszeitraum als besonders valide erwiesen: die Häufigkeit, mit welcher der für gewöhnlich unbesetzte Begriff „Universität Trier“ von Politikstudenten bewundernd mit dem Namen Hanns Maull verbunden wird – auf WG-Partys und in Seminarräumen von Freiburg bis Kiel. Nach mehr als 20 Jahren auf dem Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Außenpolitik der hiesigen Hochschule geht der Experte für deutsche Außenpolitik nach dem Wintersemester in den Ruhestand. Im Gespräch mit 16vor verrät der Zweitgutachter von Max Otte, weshalb Kopiergerät und Internet nicht zwangsläufig das Ende des humboldtschen Bildungsideals bedeuten, weshalb er Trier treu blieb und Angebote anderer Hochschulen ausschlug, und worin die Schwierigkeiten liegen, Politiker zu beraten.
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„Trier ist ohne Wein gar nicht zu denken“

Mit einem gutbesuchten Vortrag über „Weinfälschungen im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit“ des Trierer Historikers Professor Lukas Clemens wurde gestern im Stadtmuseum Simeonstift die Sonderausstellung „WeinReich“ eröffnet. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem berauschenden Kulturgut wird dabei bewusst in die jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhänge eingebettet – und so erzählen die Exponate im besten Falle stets auch ein Stück Menschheitsgeschichte.
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„Der Staat darf seine Feinde nicht finanzieren“

Lange hatte es den Anschein, als bliebe Trier von braunen Umtrieben verschont. Spätestens mit dem Einzug des NPD-Kreisvorsitzenden in den Stadtrat vor drei Jahren und wiederholten Aktionen der rechtsextremistischen Partei auf Straßen und Plätzen, hat sich diese Wahrnehmung als Illusion herausgestellt. Robert Ackermann studierte an der Universität Trier und engagierte sich in der kulturellen Szene. Nun hat der Politikwissenschaftler und Journalist ein Buch über die NPD geschrieben. Ackermann interviewte hierfür die gesamte Parteispitze und unterzog die Aussagen einer wissenschaftlichen Analyse. 16vor traf sich mit ihm in Berlin und sprach über die Erfolgsaussichten der NPD, mögliche Gegenstrategien und Argumente für ein Verbot der rechtsextremen Partei.
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„Der Nutzer ist eine große Schwachstelle“

Immer mehr Menschen werden Opfer von digitalem Datendiebstahl. Jüngst sorgte ein Vorfall bei dem Internetdienst Yahoo für Aufsehen. Hacker hatten eine Sicherheitslücke des Konzerns ausgenutzt und rund 450.000 sensible Daten gestohlen, die anschließend frei im Internet kursierten. Auch wenn die Hacker vorgeben, nur auf die Fehler im System hinweisen zu wollen – ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass sich die Aktionen in der realen Welt sozialschädigend auswirken können. Ein Trierer Yahoo-Nutzer weiß nun jedenfalls ein Lied davon zu singen. Der Trierer Professor Ralf Küsters sieht derweil auch die Nutzer in der Pflicht.
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Umsatzsteuer? Fehlanzeige!

Derzeit macht der AStA der Universität Trier vor allem mit seinem Widerstand gegen die Mainzer Sparvorgaben von sich reden. Hinter den Kulissen jedoch arbeitet man seit Monaten an einer anderen Baustelle, die die Arbeit der studentischen Selbstvertretung für lange Zeit lahmlegen könnte: Nach Informationen von 16vor haben die Fachschaften der Uni über Jahre hinweg keine Umsatzsteuer gezahlt. Um Strafzahlungen zu vermeiden, verhandelt der AStA, dem die Finanzaufsicht über die Fachschaften obliegt, nun mit dem Finanzamt. Die Höhe der nachträglichen Steuerschuld ist noch unklar, doch ein ähnlich gelagerter Fall brachte den AStA der FH Mainz an den Rand des Ruins. Den Trierer Studierenden steht derweil zum Wintersemester eine Erhöhung ihres Semesterbeitrags ins Haus.
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„Der erste Trierer war kein Iraker“

Würde jemand heutzutage behaupten, dass es einst ein babylonischer Fürstensohn war, der sich ob der malerischen Schönheit der Landschaft an der Mosel niederließ und die Stadt Trier gründete – Spott und Unverständnis seiner Zuhörer wären ihm sicher. Ganz anders bei den Führungen von Professor Frank G. Hirschmann durch das Stadtmuseum Simeonstift. Der Experte für Stadtgeschichte weiß die kuriose, oft erfolgreiche und bisweilen auch tragische Migrationsgeschichte Triers mit viel Witz und wissenschaftlicher Akkuratesse zu erzählen. Im Gespräch mit 16vor zeichnet Hirschmann zahlreiche Spuren nach, die Einwanderer in ihrer Wahlheimat hinterlassen haben – von einem gewissen Trebeta über einen Italiener, der dem „Haus Venedig“ seinen Namen gab, bis hin zu dem Brüsseler Joseph Roballet, der Triers erster Taxiunternehmer wurde.
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„Tatsächlich sind wir magersüchtig“

Auf der gestrigen Sitzung des Stadtrates haben die Fraktionen von CDU, SPD, FDP sowie Teile der Freien Wähler den Vorschlägen der Verwaltung zur Konsolidierung des Haushaltes zugestimmt – allerdings unter einer Prämisse: Mit den Vereinen und Verbänden aus dem Jugend- und Sozialbereich, die ihre Arbeit durch die Sparvorgaben teilweise gefährdet sehen, soll noch einmal Rücksprache gehalten werden. Ein Kompromiss, der an der Sparvorgabe in Höhe von fünf Prozent oder insgesamt 168.000 Euro indes nicht rüttelt. Vor und während der Ratssitzung hatten die freien Träger ihren Protest lautstark kundgetan. OB Klaus Jensen wehrte sich gegen den Vorwurf, die Stadt betreibe im Sozialbereich Kahlschlagpolitik. Kritik wurde erneut an der Rolle der Kommunalaufsicht laut, deren Auflagen für die Genehmigung des städtischen Haushalts für das laufende Jahr die erneute Sparrunde notwendig gemacht hatten.
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„Hallo, wir sind Ethnologen“

Unter dem Motto „Von der Ferne in die Nähe“ findet am kommenden Wochenende im „Broadway“ in der Paulinstraße das ethnographische Filmfestival Trier statt. Gezeigt wird eine Auswahl preisgekrönter Filme, die bereits auf dem International Ethnographic Film Festival in Göttingen debütierten. Warum das Studienfach Ethnologie gefragter denn je ist, ob Filme wie „Freck langsam“ oder „Der mit dem Wolf tanzt“ ethnologisch wertvoll sind, und warum es keinen deutschen Pierre Bourdieu gibt, erklärt Alannah Wörle, Pressesprecherin und Mitorganisatiorin des Trierer Projektes, im Gespräch mit 16vor-Mitarbeiter Johann Zajaczkowski.
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Belgier erhält Trierer Jazz-Preis

TRIER. Der Jazzclub „EuroCore“ hat gestern in der Tuchfabrik zum dritten Mal den „EuroCore – JTI Jazz Award“ verliehen. Diesmal wurde der Preis in der Kategorie „International“ vergeben.
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Triers Piraten betreten Neuland

Der gestrige Sonntag hat historisches Potential, zumindest für die Annalen der noch jungen Parteigeschichte der Piraten in Stadt und Landkreis. Dies liegt nicht in erster Linie an einem weiteren beachtlichen Wahlerfolg und dem damit verbundenen Einzug ins nunmehr dritte Landesparlament; vielmehr hielt die Piratenpartei Trier/Trier-Saarburg fernab vom Wahltrubel in Schleswig-Holstein den bundesweit ersten dezentralen Parteitag ab und betrat damit Neuland. Deutlich wurde aber auch: Um für die Kommunalwahl 2014 gerüstet zu sein, steht dem Kreisverband der Piraten noch manche programmatische Auseinandersetzung ins Haus, und eine innerparteiliche Konfliktlinie könnte zwischen den Mitgliedern in der Stadt und denen im Umland verlaufen.
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„Das wäre ein Phyrrussieg für die Demokratie“

Kürzlich lud die hochrangige Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ eine Reihe von Experten nach Berlin, um deren Ansichten zum Thema „Strukturwandel der politischen Kommunikation und Partizipation“ zu erfahren. Mit von der Partie war der Trierer Politikwissenschaftler Dr. Markus Linden. Der Experte für neue Repräsentations- und Partizipationsformen warnt vor überzogenen Ansprüchen an den politischen Nutzen sozialer Netzwerke wie Facebook und will das Losverfahren aus der griechisch-antiken Versenkung holen. Im Gespräch mit 16vor-Mitarbeiter Johann Zajaczkowski erklärt Linden, wie man die kommunale Demokratie retten könnte, weshalb die Kommunalpolitiker selbstbewusster auftreten sollten, und was es mit dem Erfolg der Piraten auf sich hat. 
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„Die größte Veränderung im Kino seit 100 Jahren“

Der technische Fortschritt macht auch vor dem Kinosaal nicht Halt. Immer mehr Kinobetreiber wagen den Sprung ins digitale Zeitalter und rüsten auf moderne Projektionsanlagen um. Nicht immer geschieht dies freiwillig: Filmproduzenten bieten ihre Werke künftig nur noch als digitale Datenpakete an und verbannen die analoge 35mm-Filmrolle langsam, aber sicher auf die Dachböden nostalgischer Cineasten. Obwohl Bund und Länder die hohen Kosten der Digitalisierung mit Förderprogrammen drücken wollen, könnte die Umstellung für einige Programm- und Nischenkinos das Aus bedeuten. Auch an Triers überschaubarer Kinolandschaft zieht die Entwicklung nicht spurlos vorüber, und auch der Verein cineasta an der Universität muss sich etwas einfallen lassen.
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Studieren, wo andere Urlaub machen

Eine sogenannte Landing-Page ist jetzt online gegangen, die potentiellen Neuzugängen der Studierendenschaft in Trier als Einstiegs- und Orientierungshilfe dienen soll. Das Projekt basiert auf einem Wettbewerb, den Studierendenwerk, Universität, Fachhochschule und die Stadt Trier gemeinsam ausgerufen hatten. Unter www.studier-in-trier.de können Interessierte künftig fast alle relevanten Infos über das Leben in der Moselmetropole abrufen. Fast alle, denn eine essenzielle Entscheidungshilfe fehlt: Informationen über das Trierer Nachtleben sucht man – zum Leidwesen der gerade flügge gewordenen Adoleszenz – vergebens.
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Theater auf Samtpfoten oder Katzenquälerei?

Wer seine Kindheit in Russland verbracht hat – und das werden nicht viele unserer Leser sein – der wird sich noch lebhaft an die Eskapaden des Clowns Yuri Kuklachev erinnern. Er selbst spielt bei seinen Auftritten jedoch nur eine Nebenrolle, denn auf der Bühne dreht sich alles um die Kunststücke seiner zahlreichen Katzen. Seit den siebziger Jahren tourt er rund um den Globus, das Moskauer Katzentheater hat es mittlerweile zu Weltruhm gebracht. Am 13. März gastiert er mitsamt seinem vierbeinigen Hofstaat in der Europahalle Trier. Doch nicht überall wird die Show gerne gesehen. Tierschützer auf der ganzen Welt sind empört und wittern Tierquälerei.
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Brauchen Triers Senioren einen Beirat?

Geht es nach den Sozialdemokraten, dann soll Triers umfassende Gremienlandschaft bis August diesen Jahres um einen weiteren Beirat bereichert werden – um einen für Senioren. Ein entsprechender Antrag traf in der letzten Sitzung des Stadtrat zwar auf prinzipielle Zustimmung, doch wurde das Vorhaben erst einmal in den zuständigen Ausschuss verwiesen. Zu viele Fragen seien noch zu klären, waren sich die anderen Fraktionen einig. Denkwürdig ist die Position der Grünen-Fraktion, die die Entscheidung am Ende zwar mittrug, aber eine durchaus berechtigte Frage aufwarf: Braucht Trier überhaupt einen Seniorenbeirat? Darüber gehen die Meinungen auseinander.
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