Stadt & Menschen

Großes Interesse an Bobinet-Projekt

Vor Jahrzehnten zählte sie zu den größten Arbeitgebern Triers – die Bobinet im Westen der Stadt. In den kommenden Jahren soll auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik ein neues Quartier entstehen, wobei die zum Teil schon 1914 errichteten Gebäude als Rahmen für die Entwicklung des Areals dienen werden. Am Samstag lud der Projektentwickler zu einem Baustellenfest, rund 700 Menschen schauten sich auf den Flächen mit dem Hinterhofcharme um. EGP-Chef Jan Eitel ist optimistisch, dass das Konzept, das Wohnen und Arbeiten in einem Viertel verbinden soll, aufgehen wird. Tatsächlich geht sein Unternehmen aber auch ein Risiko ein, denn anders als auf dem Petrisberg oder in Feyen investiert man am Rande eines Stadtteils, der noch nicht zu den angesagten Adressen Triers zählt.
mehr…

Feuer unterm Solardach

Global denken, lokal handeln – getreu diesem Motto brachte der Lokale Agenda 21 Trier e.V. schon zahlreiche Projekte auf den Weg. So initiierte der Verein auch den Bau von Bürgersolarkraftwerken, unter anderem auf dem Schulzentrum Mäusheckerweg. Dort wurden vor zwei Jahren die Anlagen Speesolar I, II und III eingeweiht, die den jährlichen Strombedarf von 45 Vier-Personen-Haushalten decken sollen. Vom Stolz auf das Projekt ist nicht mehr viel geblieben, stattdessen gibt es heftige Auseinandersetzungen: Die Module seien falsch ausgerichtet, behaupten die Gesellschafter. Die Anlage sei wie vereinbart errichtet worden, kontert der Ingenieur. Von „Skandal“ und „Pfusch“ ist die Rede. Einiges lief schief in Ehrang, offenbar wollte man um jeden Preis in den Genuss einer höheren Einspeisevergütung kommen.
mehr…

Trier will weiter wachsen

Seit Jahrzehnten verzeichnet die Stadt Trier Sterbeüberschüsse. Weil aber im selben Zeitraum die Zahl der Zuzüge stieg und in manchen Jahren Wanderungsgewinne zu verzeichnen waren, wuchs die Stadtbevölkerung auf mehr als 105.000 Einwohner. Doch auch die Preise für Wohnraum schnellten in die Höhe. Mit neuen Siedlungsflächen will die Verwaltung den Druck aus dem Markt nehmen und das Wachstum bei den Preisen bremsen. Gegen Pläne, etwa auf dem Brubacher Hof oder im Südwesten Zewens Wohnbebauung zuzulassen, regt sich indes Widerstand; ebenso gegen Überlegungen, auf dem Kockelsberg Gewerbe anzusiedeln. Am Dienstagabend befasste sich der Stadtrat mit dem Thema. OB Klaus Jensen (SPD) appellierte an die Kritiker, heute nicht Möglichkeiten zu verbauen, die man vor ein paar Jahrzehnten noch selbst genutzt habe.
mehr…

Jensen will Triers Hexen rehabilitieren

Eine spektakuläre musikalische und visuelle Aufführung soll es werden – das Konzert, das Spee-Chor und Kurpfälzisches Kammerorchester an diesem Sonntag geben werden. Im Mittelpunkt von Joachim Reidenbachs Komposition „Der Richter muss brennen“ steht das Schicksal Dietrich Flades, der vor 423 Jahren hingerichtet wurde. Seither zahlt die Stadt aufgrund einer Verpflichtung aus Flades Nachlass Zinsen an die katholische Kirche. Daran werde auch nicht gerüttelt, stellt man im Rathaus klar, doch auf Nachfrage machte der Oberbürgermeister jetzt gegenüber 16vor eine bemerkenswerte Ankündigung: Jensen will die Frauen und Männer, die der Hexenverfolgung zum Opfer fielen, rehabilitieren. Damit würde Trier dem Beispiel anderer Städte folgen: So beschloss der Kölner Stadtrat im vergangenen Frühjahr die „sozialethische Rehabilitation“ von 38 Hexen.
mehr…

„Man kann verzeihen, darf aber nicht vergessen“

Mit einer bewegenden Feierstunde ist am Montagmittag auf dem Bischof-Stein-Platz die Gedenkstätte zur Erinnerung an die während der NS-Zeit ermordeten Trierer Sinti und Roma eingeweiht worden. Aus Mainz war der Ministerpräsident gekommen, ebenso der Landeschef des Verbands Deutscher Sinti und Roma. Auch Oberbürgermeister Klaus Jensen fand die richtigen Worte, doch dann folgte die Ansprache von Christian Pfeil, dessen Leben im Konzentrationslager begann und der bis in die 90er-Jahre hinein Opfer fremdenfeindlicher Übergriffe wurde. „Damals wurde mir im Rathaus gesagt, dass es in Trier keine Rechtsextremen gäbe“, berichtete Pfeil. Ein Satz, der heute wohl keinem Trierer Politiker mehr über die Lippen kommen dürfte, weshalb der OB auch betonte, dass die Stelenreihe in die Gegenwart und Zukunft weise.  
mehr…

„Die Stasi war immer mit dabei“

Dieser Tage jährte sich zum 25. Mal der Tag, an dem ein gewisser Erich Honecker die Stadt besuchte. Die Visite des Staatsratsvorsitzenden in der Bundesrepublik schlug seinerzeit hohe Wellen, auch sein Abstecher nach Trier. Honecker ist tot und eine Generation herangewachsen, die DDR und deutsche Teilung nur aus Geschichtsbüchern und Erzählungen kennt. Lebendiger scheint da die Städtepartnerschaft zwischen Trier und Weimar, die nun Silberhochzeit feiert. In einem Buch, das an diesem Mittwoch im Theater vorgestellt wird, erinnern Ex-OB Helmut Schröer und der Journalist Dieter Lintz vor allem an die bewegten und bewegenden ersten Jahre – als die SED darauf aus war, aus der Städtepartnerschaft einen „Bestandtteil der offensiven Außenpolitik der Partei“ zu machen. Erst mit dem Fall der Mauer war der Weg frei für eine wirkliche Partnerschaft.
mehr…

Auch das Wetter spielte mit

Einmal im Jahr, am zweiten Samstag im September, verwandelt sich die Stadt zum wahrscheinlich kinderfreundlichsten Ort der Großregion – dank „Trier spielt“. Weil auch das Wetter mitspielte, wurde die 15. Auflage des großen Spielfests zu einem vollen Erfolg. Tausende Kinder belagerten schon am Vormittag die Straßen und Plätze der Fußgängerzone, gingen auf dem Domfreihof beim Kettcup an den Start, kletteren Wände hoch oder versuchten sich als Nachwuchsreporter. Die City-Initiative Trier konnte nach eigenen Angaben auf rund 2.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bauen, die mit ihren Angeboten die Kinder den ganzen Tag über bespaßten.
mehr…

Stadt sieht Rot bei Billig-Bordell

Eröffnet im Norden der Stadt schon bald ein Billig-Puff? Wie in Saarbrücken will das Unternehmen „Poppstall“ mit seinem „Geiz-ist-geil“-Geschäftsmodell auch in Trier auf Freier-Fang gehen. Im Rathaus ist man nicht amüsiert über das Vorhaben – man werde alle Möglichkeiten prüfen, um die Eröffnung des „Flatrate-Bordells“ noch zu verhindern, hieß es am Dienstag gegenüber 16vor. Auch die SPD bezog gestern Stellung gegen das Etablissement, von einer „Schande“ ist die Rede. In der Verwaltung ist man nachhaltig verstimmt über einen offenen Brief von „Terre des Femmes“: Die Frauenrechtler hatten OB Klaus Jensen vorgeworfen, er mache sich zu einem „potenziellen Komplizen der namenlosen Frauenverachtung“.


mehr…

„Die Polizei kann es besser“

Übernimmt die Stadt von der Polizei die Geschwindigkeitskontrolle auf Triers Straßen? Der Stadtrat hat am Donnerstagabend einen Antrag der Grünen beschlossen, der die Verwaltung dazu auffordert, diese Option nun ernsthaft zu prüfen. Anders als im Dezember 2010 befürwortet nun auch der Stadtvorstand das Ansinnen. Ein „Erkenntnisgewinn“ habe zu dem Sinneswandel bei ihm und den Dezernenten geführt, erklärte OB Klaus Jensen (SPD). Scharfe Kritik kam von den Christdemokraten: Die rot-grüne Landesregierung spare bei der Polizei Stellen ein und die Stadt solle nun einspringen. Einig waren sich sämtliche Ratsmitglieder, dass rasenden Zeitgenossen nur mit stärkeren Kontrollen Einhalt geboten werden könne. FWG-Mann Peter Spang sprach von „Sozialterroristen“.
mehr…

„Was für einen Nahverkehr wollen wir?“

„Ein Ticket – ein Tarif“ – unkompliziert und verständlich kommt der Slogan des VRT daher und kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es innerhalb des Verkehrsverbunds gärt. Für das nächste Jahr droht nicht nur eine weitere kräftige Fahrpreiserhöhung, auch ein Auseinanderbrechen des gesamten Verbundes wird in manchen Kreisen inzwischen nicht mehr ausgeschlossen. Vor diesem Hintergrund luden Bündnis90/Die Grünen unter dem Titel „ÖPNV – In Zukunft mobil“ zu einer verkehrspolitischen Diskussion ein, in deren Verlauf deutlich wurde: Hinter den Titel der Veranstaltung hätte man besser ein Fragezeichen gesetzt. Brauchbare Antworten, wie sich der Nahverkehr in der Fläche attraktiv gestalten ließe, lassen weiterhin auf sich warten.
mehr…

„Trier ist schon eine besondere Stadt“

2017 ist das Theater saniert, 2015 wird Trier einen „ÖkoBauPark“ haben, in dem alle Dienstleistungen in Sachen energetisches Bauen und Sanieren angeboten werden. Im selben Jahr präsentiert die Stadt ihre neue „Kulturmeile“. Bereits 2013 verkehren die Stadtwerke nach Konz, außerdem gibt es gemeinsam mit Schweich ein E-Car-Sharing-Angebot. Das alles und noch viel mehr findet sich im Entwurf für ein strategisches Konzept „Zukunft Trier 2025“. Am Donnerstag stellte der Stadtvorstand das Papier vor. Das zeigt auf, wohin die Reise in den kommenden Jahren gehen soll. Die Ziele seien „sehr ehrgeizig, aber nicht traumtänzerisch“, erklärte der OB. Klaus Jensen und die Dezernenten werden sich an dieser Vorlage messen lassen müssen, doch auch der Rat ist gefordert, will Trier endlich mehr aus seinen Möglichkeiten machen.
mehr…

Ein Bischof in der Arbeitsagentur

Kommt ein Bischof ins Jobcenter und meldet sich arbeitslos – ist das ein Witz, zynische Öffentlichkeitsarbeit oder eine angemessene Methode, mediale Aufmerksamkeit auf Langzeitarbeitslosigkeit zu lenken? Auf diese Frage liefert auch Stephan Ackermanns Besuch in der Trierer Agentur für Arbeit keine Antwort.
mehr…

Mobilitätskonzept auf der Zielgeraden

Der Motorisierte Individualverkehr (MIV) soll um 30 Prozent reduziert, der Anteil des ÖPNV am Verkehrsaufkommen verdoppelt werden. So stand es im 1992 vom Rat verabschiedeten Verkehrskonzept für die Stadt Trier. Passiert ist anschließend fast nichts. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Autoren des Mobilitätskonzepts 2025. Kommende Woche wird der Entwurf des „Moko“ im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt, kontroverse Diskussionen dürften programmiert sein. Denn auch wenn die Ziele nicht so ambitioniert erscheinen wie vor zwei Jahrzehnten – ohne politischen Willen und viel Überzeugungsarbeit werden sich weder das empfohlene Tempo 30 in Paulin- und Saarstraße auf den Weg bringen lassen, noch die konsequente Förderung des Fuß- und Radverkehrs.
mehr…

Triers Stadtkasse droht Parkgebühren-Fiasko

Im Januar 2011 trat eine neue Parkgebührenordnung in Kraft. Während das Abstellen von Autos in Großgaragen seither einheitlich 1,50 Euro pro Stunde kostet, werden auf öffentlichen Stellplätzen unter freiem Himmel 1,60 Euro fällig. Im Rathaus ist man überzeugt, dass die erwünschte Lenkungswirkung eingetreten ist – Langzeitparker verstärkt Parkhäuser aufsuchen und so der Straßenraum entlastet wird. Doch auf Nachfrage von 16vor vermeldet die Verwaltung auch eine Hiobsbotschaft: Die Zahl der „Schwarzparker“ hat in Trier drastisch zugenommen, die Einnahmen aus den Parkgebühren brechen regelrecht ein. So könnte das Gebührenaufkommen in diesem Jahr um mehr als ein Viertel niedriger liegen als noch 2009, prognostiziert die Stadt. Dabei war in der Beschlussvorlage noch von spürbaren Mehreinnahmen die Rede.
mehr…

„Aus dem NSU-Terror nichts gelernt“

Racial Profiling – dieser Begriff steht für gezielte Personenkontrollen von Menschen „nichtdeutschen Aussehens“ durch die Polizei. Im Februar dieses Jahres hat das Verwaltungsgericht Koblenz diese Praxis für legitim erklärt. Das Multikulturelle Zentrum Trier hat neben einer Protestaktion auch eine Informationsreihe organisiert. Am kommenden Dienstag um 19.30 Uhr spricht der Berliner Aktivist Biplab Basu der Opferberatung „Reach Out“ im Café Kokolores über Rassismus in Polizei und Justiz.
mehr…

„Mit dem Fahrrad bin ich schneller“

Trier ist Römerstadt, Studentenstadt und auch kleine Großstadt. Doch was Trier garantiert nicht ist – ein fahrradfreundlicher Ort. Dennoch gibt es auch hier etliche Tausend Menschen, die sich von den eher bescheidenen Rahmenbedingungen nicht abschrecken lassen. Stattdessen schwingen sie sich Tag für Tag auf ihr Rad, um zur Arbeit zu kommen. Wenn sich Trier vom 31. August bis 20. September an der Aktion „Stadtradeln“ beteiligen wird, müssen sie nicht mehr motiviert werden. 16vor sprach mit Alltagsradlern über ihre guten Gründe, häufiger in die Pedale zu treten.
mehr…

Ein Hund hilft psychisch Kranken

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Aphorismus über die positiven Auswirkungen von Tieren auf den Menschen stehen. Aber im Duden-Band 12 „Zitate und Aussprüche“ fand der Verfasser dieses Beitrages keinen geeigneten Spruch. Und den Hobby-Zitate-Sammlungen im Internet ist nicht zu trauen. So soll laut einer solchen Mark Twain gesagt haben: „Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht.“ Eine Seite weiter heißt es, von dessen britischer Schriftstellerkollegin George Eliot stamme der Ausspruch „Tiere sind so angenehme Freunde, sie stellen keine Fragen und üben keine Kritik.“ Falls beide nicht zufällig den gleichen Gedanken hatten, dürfte jemand das Zitat falsch zugeordnet haben. Also, verzichten wir auf ein Aperçu und stellen einfach fest: Tiere können zum Wohlbefinden von Menschen beitragen. Dies belegt seit über zwei Jahren ein Holländischer Schäferhund in der psychiatrischen Abteilung des Mutterhauses.
mehr…

Neubau für Triers Polizei in weiter Ferne

Anfang letzten Jahres bezog die Trierer Kriminaldirektion ihr neues Domizil im ehemaligen Posthochhaus am Hauptbahnhof. Damit endete für die Kripo ein jahrelanges Provisorium. Doch die rund 7,4 Millionen Euro teure Umbaumaßnahme sollte nur der erste Schritt hin zu einer räumlichen Konzentration der Polizeikräfte werden. Statt bislang elf soll es künftig nur noch zwei Standorte geben. Wann der geplante Neubau in der Kürenzer Straße kommen wird, ist allerdings noch ungewiss. Wie ein Sprecher des Mainzer Innenministeriums gegenüber 16vor erklärte, wurde das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Nach dessen Abschluss ist mit einem Planungs- und Realisierungszeitraum von mehr als 50 Monaten zu rechnen. So zeichnet sich auch für den weitgehend verwaisten Waschbetonbau in der Südallee noch immer keine Lösung ab.
mehr…

„Wiederverheiratet wird nicht akzeptiert“

Dass wiederverheiratete Geschiedene in der katholischen Kirche offiziell nicht zur Kommunion zugelassen werden, ist bekannt. Doch auch um eine Stelle als Reinigungskraft in einem katholischen Kindergarten brauchen sich Angehörige dieser Personengruppe offenbar nicht zu bewerben. Zumindest stand es so nun in einer Stellenausschreibung der bistumseigenen KiTA gGmbH Trier. „Der Familienstand ‚wiederverheiratet‘ wird nicht akzeptiert“, wurde potenziellen Bewerberinnen vorab bedeutet. Von 16vor mit dem Stellenangebot konfrontiert, räumen Bistum und Geschäftsführung der KiTa gGmbH einen Fehler ein: Wie die Kriterien in das Inserat der Arbeitsagentur geraten seien, könne man sich nicht erklären, von einer „Fehlinterpretation einer veralteten Orientierungshilfe“ ist die Rede. Die Stelle wurde zwischenzeitlich besetzt.
mehr…

„Der Nutzer ist eine große Schwachstelle“

Immer mehr Menschen werden Opfer von digitalem Datendiebstahl. Jüngst sorgte ein Vorfall bei dem Internetdienst Yahoo für Aufsehen. Hacker hatten eine Sicherheitslücke des Konzerns ausgenutzt und rund 450.000 sensible Daten gestohlen, die anschließend frei im Internet kursierten. Auch wenn die Hacker vorgeben, nur auf die Fehler im System hinweisen zu wollen – ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass sich die Aktionen in der realen Welt sozialschädigend auswirken können. Ein Trierer Yahoo-Nutzer weiß nun jedenfalls ein Lied davon zu singen. Der Trierer Professor Ralf Küsters sieht derweil auch die Nutzer in der Pflicht.
mehr…

Trierer Bischof wirft erstmals Priester raus

Im katholischen Kirchenrecht ist es die Höchststrafe, für die Opfer ist es das Mindeste, was sie erwarten durften: Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat in dieser Woche erstmals einen Priester aus dem Klerikerstand entlassen. Der Geistliche soll in den Jahren zwischen 1966 und 1980 mindestens fünf Jungen missbraucht haben, zwei von ihnen auch über einen längeren Zeitraum. Strafrechtlich war der Mann nicht mehr zu belangen, da die Taten verjährt sind. Kirchenrechtlich zog Ackermann nun alle Register – bis der Vatikan ihn dazu aufforderte, das Entlassungsdekret auszufertigen. Bei dem Geistlichen im Ruhestand handelt es sich um einen Theologen, der zuletzt außerhalb des Bistums wirkte und Autor zahlreicher Bücher ist.
mehr…

„Die Porta Nigra wird nicht verschwinden“

Sie ist in die Jahre gekommen, und nun kommt sie auch auf den Prüfstand: An der Porta Nigra haben die Arbeiten für eine umfassende Bestandsaufnahme des monumentalen Bauwerks begonnen. Neben dem elenden Wetter verhagelt nun auch ein Gerüst die Postkartenansicht auf Triers weltbekanntes Wahrzeichen – ein zweites Gerüst wird bald folgen. Aber die Porta Nigra werde „nicht verschwinden“, versprach eine Abteilungsleiterin des Finanzministeriums am Donnerstag vor Ort. Wann die eigentliche Sanierung beginnen wird, ist noch unklar. Wie auch noch niemand beziffern kann, was die Sanierung am Ende kosten wird. Und dann ist da noch die Sache mit der Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfelds.
mehr…

Leipziger Richter kassieren Trierer Bettensteuer

Für die Stadt Trier ist es eine Niederlage, und die Folgen für den städtischen Haushalt sind noch nicht absehbar: Nachdem vor einem Jahr das Oberverwaltungsgericht die Erhebung der Kultur- und Tourismusförderabgabe für rechtens erklärt hatte, brachte die höchste Instanz die Bettensteuer am Mittwoch zu Fall. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erklärte die Abgabe für „teilweise verfassungswidrig“. Gemeinden dürften Steuern nur auf privat veranlasste Übernachtungen erheben, nicht aber auf solche, die beruflich zwingend erforderlich seien. Die vom Stadtrat beschlossene Satzung sei „in vollem Umfang unwirksam“. In einer ersten Stellungnahme bedauerte Kultur- und Wirtschaftsdezernent Thomas Egger (FDP) die Entscheidung aus Leipzig und stellte eine weitere Sparrunde in Aussicht. Schließlich habe man auch für den kommenden Haushalt mit den Einnahmen aus der Abgabe gerechnet.


mehr…

„Der erste Trierer war kein Iraker“

Würde jemand heutzutage behaupten, dass es einst ein babylonischer Fürstensohn war, der sich ob der malerischen Schönheit der Landschaft an der Mosel niederließ und die Stadt Trier gründete – Spott und Unverständnis seiner Zuhörer wären ihm sicher. Ganz anders bei den Führungen von Professor Frank G. Hirschmann durch das Stadtmuseum Simeonstift. Der Experte für Stadtgeschichte weiß die kuriose, oft erfolgreiche und bisweilen auch tragische Migrationsgeschichte Triers mit viel Witz und wissenschaftlicher Akkuratesse zu erzählen. Im Gespräch mit 16vor zeichnet Hirschmann zahlreiche Spuren nach, die Einwanderer in ihrer Wahlheimat hinterlassen haben – von einem gewissen Trebeta über einen Italiener, der dem „Haus Venedig“ seinen Namen gab, bis hin zu dem Brüsseler Joseph Roballet, der Triers erster Taxiunternehmer wurde.
mehr…

Trierer Südbad droht verheerende Bilanz

Das anhaltend wechselhafte und meist schlechte Wetter droht dem Trierer Südbad einen neuen Minusrekord zu bescheren. Bis Donnerstagabend wurden in der größten Freizeitanlage der Stadt lediglich 14.400 Badegäste gezählt. Zum Vergleich: 2010 waren zum selben Zeitpunkt bereits fast 50.000 Menschen Baden gegangen. Im Rathaus spricht man bereits von „verheerenden Auswirkungen“ und warnt vor einer „katastrophalen Bilanz“. Die würde sich auch unmittelbar auf den städtischen Haushalt durchschlagen, denn während die Stadt dem privaten Betreiber unabhängig von der Besucherresonanz jährlich einen festen Betrag überweist, liegt das Einnahmenrisiko zu 100 Prozent beim Steuerzahler. So sieht es das PPP-Verfahren vor, das bei dem 2010 wiedereröffneten Bad erstmals zum Einsatz kam.
mehr…

Eine komplizierte Baustelle

Der Kreuzgang ist der zentrale Verteiler zwischen den Gebäuden der monumentalen Abtei Sankt Matthias im Süden der Stadt, doch schon seit Jahren präsentiert er sich in einem maroden Zustand. Probleme mit der Statik und Feuchtigkeit in den Wänden verlangen nach einer umfassenden Restaurierung des Kulturdenkmals. War vor zwei Jahren noch unklar, wie die Trierer Benediktinermönche die Finanzierung stemmen sollten, wurden zwischenzeitlich immerhin rund 240.000 Euro für Sofortmaßnahmen und Vorarbeiten zusammengetragen. Viele Fragen sind zwar nach wie vor offen, doch können die Experten bereits bedeutende kunsthistorische Funde vorweisen.
mehr…

„Ich bin als Priester geweiht, nicht als Direktor“

Das Bistum Trier wird sich einen neuen Kommunikationschef suchen müssen: Stephan Wahl gibt zum 1. August die Leitung des Strategiebereichs „Kommunikation und Medien“ im Bischöflichen Generalvikariat ab. Der Monsignore versichert, dass er aus freien Stücken gehe: Er wolle sich wieder mehr der Seelsorge widmen, kündigte er am Dienstag an. Doch auch als Publizist will der 52-Jährige weiterarbeiten. Wahl äußerte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zu innerkirchlich umstrittenen Themen. So lehnt er den Pflichtzölibat ab und verlangt einen anderen Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. Der frühere Bischof Reinhard Marx berief Wahl, der auch Domvikar ist, vor neun Jahren in die Bistumsleitung. Da hatte der gebürtige Bonner schon als ARD-Fernsehpfarrer von sich reden gemacht.
mehr…

Bürgerbeteiligung 2.0

Mit www.sags-deiner-stadt.de startet am Freitag ein interaktives Videoportal für Trier. Bürgerinnen und Bürger werden dazu aufgerufen, Trier in einem kurzen Video ihre Meinung zu Themen rund um die Stadt sagen. Die Beiträge sollen dann auf der Internetseite veröffentlicht und in einem Archiv gesammelt werden. Das Projekt der „Kultur- und Kreativstation Trier“ steckt zwar noch in den Kinderschuhen, birgt aber großes Potenzial: Nicht nur könnte es die Bürgerbeteiligung in Trier langfristig bereichern und das Meinungsbild prägen; es könnte auch als Vorbild für andere Städte dienen.
mehr…

„Verbreitung von Unwahrheiten“

In der Auseinandersetzung zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung der Natus GmbH & Co. KG um die Gründung eines Betriebsrats verhärten sich die Fronten. Man werde beim Arbeitsgericht die Einsetzung eines Wahlvorstands beantragen, kündigte Roland Wölfl, Erster Bevollmächtigter der Gewerkschaft am Freitag gegenüber 16vor an. Am Donnerstag war das notwendige Quorum für die Wahl von sechs Kandidaten verfehlt worden. Frank Natus wertet dieses Ergebnis als klare Niederlage für die Befürworter eines Betriebsrats und will nun eine Belegschaftsvertretung einrichten. Erstmals äußerte sich der Firmeninhaber auch zu den Vorgängen der vergangenen Wochen. Natus wirft der IG Metall die „Verbreitung von Unwahrheiten“ vor. Wölfl kontert: Mehr als 200 Natus-Mitarbeiter hätten nun deutlich gemacht, dass sie „einen richtigen Betriebsrat wollen, und keinen Klassensprecher“.
mehr…

Hotel „NH Trier“ ab Montag dicht

Die internationale Hotelgruppe „NH Hoteles“ wird am kommenden Montag ihr Trierer Haus schließen. Das teilte das Unternehmen völlig überraschend am Freitag mit. Eine im Mai vorgenommene Stellprobe mit der Drehleiter der Brandschutzdienststelle habe ergeben, dass nicht alle Hotelzimmer erreicht werden könnten. Somit sei eine Evakuierung durch die Feuerwehr im Ernstfall nur teilweise möglich, heißt es. Das Gebäude hat 14 Stockwerke und verfügt nur über ein Treppenhaus, das auch als Rettungsweg dient. Daher wurde eine Sperrung des Hauses ab dem 4. Stockwerk angeordnet. 170 der 216 Zimmer standen laut Hotel deshalb nicht mehr zur Verfügung.
mehr…

Mehrere Grundschulen auf der Kippe

Steht Triers Schullandschaft vor einem Totalumbau? Der würde kommen, sollten die politischen Gremien übernehmen, was das Bonner Büro Biregio am Mittwoch vorgelegt hat – ein Konzept für die Schulentwicklungsplanung der Stadt. In dem Papier wird vorgeschlagen, mehrere Grundschulen wie Kürenz, St. Martin und Egbert aufzugeben. Die Barbara-Grundschule könnte in die Kaiserstraße umziehen, die Nelson-Mandela-Realschule plus im Gegenzug in der Speestraße expandieren. „Das ist kein Sparkonzept“, betonte Krämer-Mandeau, im Vordergrund hätten pädagogische Überlegungen gestanden. Bürgermeisterin und Schuldezernentin Angelika Birk kündigte an, dass der Stadtrat noch in diesem Jahr entscheiden soll, welche der Vorschläge umgesetzt werden. Ein ambitioniertes Vorhaben, denn in einigen Stadtteilen dürften die Proteste nicht lange auf sich warten lassen.
mehr…

Gneisenau-Projekte auf der Zielgeraden

Die Sanierung des Gebäudes Gneisenaustraße 38, in das die Verwaltung des Trierer Jobcenters einziehen wird, soll deutlich teurer werden als erwartet. Im Rathaus rechnet man mit Mehrkosten von fast einer halben Million Euro. Derweil ist die Eröffnung des „Hauses des Jugendrechts“ für August vorgesehen. Für den Westen der Stadt bringen die beiden Bauprojekte eine deutliche städtebauliche Aufwertung, doch ob auch das von Stadt und Studierendenwerk ebenfalls im Bering geplante Studentenwohnheim kommen wird, scheint derzeit völlig offen. Aufgrund der drastischen Mittelkürzungen im Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ habe man keine weiteren Maßnahmen konkretisiert, begründete Bürgermeisterin Angelika Birk (B90/Die Grünen) auf Anfrage die Ungewissheit.
mehr…

„Auch bei Natus“

Mit einem Zeugenaufruf wandte sich die Polizei am Dienstagmorgen an die Öffentlichkeit: In der Loebstraße seien Schilder und Plakate der IG Metall entwendet worden, hieß es. Als die Pressemitteilung verschickt wurde, waren Schilder und Plakate indes schon wieder an ihre Plätze zurückgekehrt. Gewerkschafter mutmaßen, die Firma Natus GmbH & Co. KG stecke hinter der vorübergehenden Demontage. Denn das Unternehmen, das zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt, verfügt über keinen Betriebsrat, und auf diesen Umstand machen die Plakate aufmerksam. Es habe mehrere Kündigungen gegeben, behaupten DGB und IG Metall. Firmenchef Frank Natus wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorgängen äußern.
mehr…

Die Erotik des Wochenmarkts

Eine Gruppe von Studierenden will dem Trierer Wochenmarkt eine neue Zielgruppe erschließen: Mit der Kampagne „Sexy Wochenmarkt“ möchten sie vor allem junge Menschen dazu animieren, ihr Essen künftig verstärkt bei den lokalen Erzeugern zu kaufen. Mit dem ironischen Titel ihrer Aktion wollen die angehenden Psychologen spaß- und erlebnisorientiert für regionale Produkte begeistern – auch wenn hinter der Initiative ein durchaus ernst gemeintes Anliegen steht. Am Freitag richten die Fünf am Rande des Geschehens – das dann mal wieder ausnahmsweise auf dem Augustinerhof stattfindet – das 1. „Trierer Marktfest“ aus.
mehr…

„Der Regen ist ein Weltbürger“

Rund 40 Verbände und Vereine haben sich und ihre Arbeit am Samstag auf dem sechsten Trierer Weltbürgerfrühstück präsentiert. Die Veranstaltung stand im Zeichen der UN-Millenniumziele und der kommenden Woche stattfindenden zweiten Rio-Konferenz – 20 Jahre nach dem historischen Gipfel für Umwelt und Entwicklung von 1992. OB Klaus Jensen appellierte an die Trierer, sich ihrer Verantwortung für globale Herausforderungen zu stellen. Gemeinsam mit dem neuen Chef der City-Initiative, Michael Cornelius, zeichnete der Stadtchef mehrere Fairtrade-Unternehmen aus – vom Lädchen am Stadion bis zu Hong and Friends in der Saarstraße.
mehr…

Kleiner Rock, großer Reibach

Vier Wochen nach dem Ende der Heilig-Rock-Wallfahrt dürfte bei den meisten Pilgern die Erinnerung noch lebendig sein. Doch Souvenirs, die im Bezug auf Wallfahrten auch gerne als „Devotionalien“ bezeichnet werden, werden das kirchliche Großereignis noch länger in den Köpfen der Teilnehmer präsent halten. Für manchen lokalen Unternehmer war die Wallfahrt vor allem eines – ein gutes Geschäft. So erfuhr eine kleine Anstecknadel rechtzeitig zur Wallfahrt eine wundersame Preissteigerung um mehr als 300 Prozent. Manche Wallgefahrene witterten da „Abzocke“.
mehr…

Die Vollbremsung

Dass man mit Prognosen danebenliegen kann, liegt in der Natur der Sache. Die Zukunft lässt sich nur bedingt vorhersagen.  Dass aber völlig veraltete Prognosen eine Verwaltung und mit ihr wohl auch eine Mehrheit des Stadtrats beinahe zu einer millionenschweren Fehlentscheidung verleitet hätten, kommt nicht oft vor. Doch so stellt sich der Fall nun beim Petrisbergaufstieg dar. Alle Einschätzungen der vergangenen Jahre basierten auf Annahmen, von denen schon länger absehbar war, dass sie nie eintreten würden. Im Rathaus hat man nun eine Vollbremsung hingelegt und will stattdessen beim „Moselbahndurchbruch“ einen Zahn zulegen. Expressbusse sollen die Tarforster Höhe besser an die Talstadt anbinden. Fraglich ist, ob sich hiermit eine spürbare Entlastung für die Anwohner der Zufahrtsstraßen erreichen lässt.
mehr…

Nahverkehr droht Tarifsteigerung um 18 Prozent

Die Nutzer von Bussen und Bahnen im Gebiet des Verkehrsverbunds Region Trier müssen mit einer dramatischen Verteuerung ihrer Ticketpreise rechnen. Laut VRT müssten die Tarife zum Januar 2013 um durchschnittlich 18 Prozent angehoben werden, damit die Kosten gedeckt werden können. Nach Informationen von 16vor soll es schon zum August diesen Jahres eine weitere Tarifsteigerung um zwei Prozent geben. Auf einer Sitzung Ende Juni will der Zweckverband über „Lösungen aus der Finanzkrise“ beraten, teilte eine VRT-Sprecherin am Mittwochabend mit. Offen ist davon die Rede, dass viele Verkehre nunmehr vor der Existenzfrage stünden.
mehr…

Treneg-Solarpark liefert bald Strom

Die Ständer sind bereits an ihren Plätzen, nun müssen noch einige Tausend Module montiert werden – Triers erste freistehende Photovoltaikanlage steht kurz vor ihrer Fertigstellung. Auf einem mehr als drei Hektar großen Gelände unweit des Campus II soll schon bald Sonnenstrom produziert werden. Mit ihrem „Solarpark Petrisberg“ realisiert die erst vor wenigen Monaten gegründete Trierer Energiegenossenschaft TRENEG ihr erstes Projekt in Sachen regionaler Energiewende. Rund 1,7 Millionen Euro kostet die Anlage, die vom Trierer Bürgerservice errichtet wird. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) hofft nun, dass die Bedenken bei einigen Anwohnern endgültig ausgeräumt werden können.
mehr…

Initiative will Profil der Region Trier schärfen

Sie reicht von Üxheim bis Waldweiler, von Winterspelt bis Lötzbeuren, und geht es nach ihrer gleichnamigen Initiative, dann wird sich die Region Trier im überregionalen Wettbewerb bald besser behaupten. IRT-Chef Klaus Jensen und Vorstandsmitglied Dr. Manfred Bitter stellten jetzt das Arbeitsprogramm für die kommenden Monate vor. Geplant sind ein Relaunch der Homepage sowie eine neue Imagebroschüre und der Nachdruck der Kultur- und Freizeitkarte. Der Verein hat vor allem Fachkräfte im Visier, schließlich sind in der Region allein im gewerblichen Bereich 3.500 Stellen unbesetzt. Dass sich der Vulkaneifelkreis nun aus der Energieagentur der Region verabschiedet, soll die neue Dynamik der IRT nicht stören, hofft man.
mehr…