Stadt & Menschen

FDP-Brief zur Skatehalle sorgt für Eklat

Die Trierer Skatehalle bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das kündigte Betreiber Axel Reichertz gegenüber 16vor an. Auslöser für seinen Schritt ist ein offener Brief der FDP. Darin kritisieren die Vorsitzenden von Partei und Ratsfraktion die Beteiligung der vom Verfassungsschutz beobachteten Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) sowie weiterer linker Gruppierungen an einem „Infoabend“. Wörtlich bezeichnen die Liberalen das „Projekt X“ als „Anlauf- und Rückzugsort für Extremisten“. Reichertz erklärte, er distanziere sich von jeder Form von Extremismus und Gewalt. Allerdings wolle er sich nicht in eine „Schlammschlacht“ hineinziehen lassen und lege deshalb sein Ehrenamt nieder.
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„Wer redet eigentlich von den Erwachsenen?“

„Volltanken für 5 Euro“ – mit diesem Slogan lockte kürzlich der Fachbereich III der Universität zu seiner „legendären Party“ ins Studihaus. Die Mitglieder des Stadtrats hatten weniger den Campus I als die Fußgängerzone an Weiberfastnacht 2012 vor Augen, als sie am Donnerstagabend auf Antrag der CDU über Möglichkeiten diskutierten, exzessiven Alkoholkonsum einzudämmen. In der kurzzeitig kontroversen Debatte räumten Redner aller Fraktionen ein, dass man dem Problem nur schwer Herr werden könne. Ob Trier dem Beispiel zahlreicher baden-würrtembergischer Kommunen folgen und zur Aktion „Gelbe Karte“ greifen wird, ist noch ungewiss. Stattdessen kam die „Blaue Lagune“ in der Ostallee wieder zur Sprache.
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„Tanja gehört nach wie vor dazu“

Heute in einer Woche jährt sich zum fünften Mal der Tag, an dem Tanja Gräff verschwand. Nach wie vor fehlt von der jungen Frau jede Spur, tappen die Ermittler weiterhin im Dunkeln und hoffen Eltern und Freunde, dass sie endlich erfahren, was der damals 21-Jährigen am frühen Morgen des 7. Juni 2007 zugestoßen ist. 16vor sprach mit Waltraud Gräff über den bevorstehenden Jahrestag und warum sie diesem keine besondere Bedeutung beimisst, und mit Christian Jäger sowie Christoph Krier, die berichten, wie sie das ungewisse Schicksal der Freundin bis heute beschäftigt. Dafür, dass der Vermisstenfall aufgeklärt werden könnte, spricht derzeit nichts: „Die Ausgangslage ist und bleibt bescheiden“, räumt Christian Soulier von der Kriminaldirektion Trier ein.
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„Und das in Trier“

Über acht Monate hat der Trierer Alex Schmitz an seiner Dokumentation „Agenda 2012“ gearbeitet, ein Film über die Trierer Skate-Szene im Spiegel der Zeit – eine Subkultur, die sonst kaum in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Genau das möchte der Filmemacher aber nun erreichen, denn Alex Schmitz ist Mitbetreiber der Skatehalle Projekt X in Trier-West – jener Einrichtung, die seit einigem Monaten auf der Kippe steht. Die 54-minütige Dokumentation ist ein filmischer Diskussionsbeitrag, der auch szenefremden Zuschauern vermitteln soll, worum es beim Skaten geht. „Agenda 2012“ feiert am 16. Juni im Broadway-Kino Premiere, an diesem Freitag startet der Kartenvorverkauf.
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Der Ofen ist noch lange nicht aus

Ende der 70er-Jahre zählte Trier noch mehr als 70 Bäckereien, heute sind von diesen Betrieben nur noch einige wenige übrig geblieben. Stattdessen dominieren Unternehmen wie die Biebelhausener Mühle oder Dietz aus Kordel den lokalen Markt, auf dem auch Discounter Fuß fassen konnten. Doch es gibt sie noch, die selbstständigen Bäckermeister, die keine Expansionsgelüste hegen. Am Donnerstag traten sie zur Brotprüfung an und stellten sich der freiwilligen Selbstkontrolle. Während das Bäckereisterben fortschreitet, gibt es auch positive Entwicklungen in der Branche.
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„Jeder wusste: Die Wiese ist futsch“

Auf Antrag der CDU debattierte der Bauausschuss am Mittwochabend über die zerstörten Rasenflächen im Palastgarten. Der Leiter des städtischen Grünflächenamts verteidigte das Vorhaben, das Gelände neu einzusäen. Die Alternative Rollrasen sei nicht nur deutlich teurer, sondern werde womöglich nicht den Belastungen standhalten, die der Wiese mit „Brot und Spiele“ Ende August drohen. Daraufhin schlug die FWG vor, zu prüfen, ob die Reiternummer des Römerfestivals auch auf das Gelände der Palästra verlegt werden könnte. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani appellierte an die Betroffenen, vorübergehend auf andere Naherholungsgebiete auszuweichen: „Wir haben ein wunderschönes Moselufer“.
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Akuter Klärungsbedarf in Sachen Fahrradstation

Kommt sie oder scheitert der Bau einer Fahrradstation am Hauptbahnhof an mangelnden Zuschüssen vom Land? Nachdem die vorbereitenden Untersuchungen für das Vorhaben abgeschlossen sind und ein Konzept für die Anlage vorliegt, steht und fällt die Realisierung des Projekts laut Rathaus mit der Förderung. 2008 sagte der damalige Verkehrsminister Hering dem OB zu, dass Mainz 85 Prozent der Investitionskosten beisteuere  – allerdings nur für die Radabstellanlagen. Doch die Station soll neben einer Großgarage für Velos auch einen Verleihservice sowie einen Fahrradladen umfassen. Aus dem Rathaus heißt es, man befinde sich in intensiven Gesprächen mit dem Ministerium. Bis dato gibt es in Rheinland-Pfalz noch keine Fahrradstation, die diese Bezeichnung verdient. Anders als im benachbarten Nordrhein-Westfalen, wo die Förderung solcher Anlagen großzügiger ausfällt.
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Nur kochen muss man noch selbst

Nach einem anstrengenden Arbeitstag noch in überfüllten Supermärkten einzukaufen und sich jeden Tag aufs Neue zu überlegen, was man heute wohl kocht – das kann nerven. Abhilfe schaffen neue Lebensmittellieferanten. Sie liefern die frischen Zutaten samt passender Rezepte bis nach Hause und versprechen ein stressfreies Kocherlebnis. Was in vielen deutschen Großstädten bereits erfolgreich läuft, ist jetzt auch in Trier gestartet.
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Ein Trierer im Goldrausch

Der Trierer Filmemacher Carsten Jaeger hat eine abenteuerliche Fernseh-Dokumentation produziert, die heute um 23.15 Uhr auf DMAX ausgestrahlt wird. „Goldrausch in Australien“ wurde auf einer Goldmine im Outback gedreht. Gemeinsam mit seinem australischen Freund Mat machte sich der Trierer Hobby-Schatzsucher Andreas Macherey auf die Suche nach den großen Goldnuggets. Die Dokumentation hebt sich vor allem durch ihre Authentizität von den üblichen Doku-Soaps des Spartensenders ab.
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„Die Hemmschwelle ist rapide gesunken“

Es sollte auch eine Antwort auf die Alkoholexzesse von Weiberdonnerstag in der Trierer Innenstadt sein – die gut besuchte Podiumsdiskussion „Kein Volksfest ohne Vollrausch? Welche Strategien wirken gegen den Alkoholmissbrauch Jugendlicher?“ Auf Einladung der CDU-Stadtratsfraktion diskutierten Experten und Vertreter von Jugendeinrichtungen über Ursachen und Konsequenzen des Alkoholmissbrauchs bei Jugendlichen. Streitpotential und konkrete, auf die Stadt bezogene Lösungsansätze waren indes rar. Stattdessen wurde ein Katalog bekannter Forderungen geboten: mehr Präventionsarbeit an Schulen, verschärfte Kontrollen und ein jugendgerechtes Unterhaltungsprogramm. Eine Teilnehmerin appellierte auch an die Erwachsenen: „Wir sollten uns öfter mal an die eigene Nase fassen“.
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„Jesus braucht keine Verehrer, sondern Nachfolger“

Viel Anteilnahme und auch Tränen: Mitglieder der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) haben im Rahmen der heute endenden Heilig-Rock-Wallfahrt das Häftlingsgewand einer Überlebenden des KZ Ravensbrück ausgestellt. Eingerahmt von einer ergreifenden Ausstellung mit Tagebuchausschnitten anderer KZ-Gefangener, Informationen zur Geschichte des Kleides und künstlerischen Beiträgen stellte das historische Kleidungsstück eine gelungene Ergänzung zur Präsentation des Tunika Christi dar. „Wir hatten KZ-Überlebende und Angehörige von KZ-Opfern hier, die am Kleid getrauert haben“, erzählt Pastoralreferentin Jutta Lehnert. Rund 4.000 Besucher, darunter Pilger, Schulklassen und viele Zeitzeugen kamen, um das Relikt der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu sehen.
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Wallfahrt auf der Zielgeraden

Am Sonntagabend endet die erste Heilig-Rock-Wallfahrt in diesem Jahrtausend. Nach Lage der Dinge wird die angepeilte Besucherzahl von einer halben Million übertroffen. Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb Bischof Stephan Ackermann sowie der Leiter und der Geschäftsführer der Wallfahrt, Monsignore Georg Bätzing und Wolfgang Meyer, am Freitag eine durchweg positive Bilanz des Großereignisses zogen. Ackermann sprach von einer „Wallfahrt mit weltkirchlichen Dimensionen“, von allen Kontinenten seien Pilger gekommen. Der Bischof zeigte sich beeindruckt von den vielen großen und kleinen Veranstaltungen, die er in den vergangenen Wochen besuchte. Einen Besuch stattete er am Donnerstagabend auch dem schwul-lesbischen Zentrum Trier, kurz SCHMIT-Z ab.
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„‚Hör uff!‘ hat mich sehr geprägt“

Eine Jugendeinrichtung wird 40: Im Frühjahr 1972 wurde das Exzellenzhaus gegründet. Aus diesem Anlass findet an diesem Freitag ab 22 Uhr eine große Party und am Samstag ab 14 Uhr im Innenhof ein Stadtteilfest statt. Einer, der das Exhaus schon von Kindesbeinen an kennt, ist Guildo Horn. Der 49-Jährige wuchs in Trier-Nord auf und verbrachte einen nicht unerheblichen Teil seiner Kindheit und Jugend in dem ehemaligen Militärgebäude, dem es seinen Namen zu verdanken hat. Im Interview mit 16vor erzählt der Musiker von seinen ersten Besuchen, wen er dort kennenlernte und warum es ihn heute immer noch dorthin zieht.
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Großbrand in Euren (update)

Ein Brand in einem holzverarbeitenden Betrieb hat am frühen Montagabend einen Großeinsatz der Trierer Berufsfeuerwehr sowie von mehreren Freiwilligen Feuerwehren aus der Stadt und dem Umland ausgelöst. Als die Einsatzkräfte in der Eurener Ottostraße eintrafen, stand die Halle bereits licherloh in Flammen. Das Gebäude wurde durch das Feuer völlig zerstört, die Polizei spricht von einem Sachschaden von rund einer halben Million Euro. Die gewaltigen Rauchschwaden waren auch aus mehreren Kilometern Entfernung noch zu sehen.
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„Der Nahverkehr droht unbezahlbar zu werden“

Seit einem Jahr regiert in Mainz eine rot-grüne Koalition. Mit Malu Dreyer ist die örtliche SPD am Kabinettstisch prominent vertreten, derweil die Trierer Grünen keinerlei bedeutsame Positionen in der Landeshauptstadt besetzen. Am Donnerstagabend brachte die Grünen-Fraktion im Stadtrat einen Resolutionstext ein, mit der den eigenen Leuten an der Spitze des Landes Dampf gemacht werden soll. Die zentralen Forderungen: Mehr Zuschüsse für die Finanzierung des Nahverkehrs und die Anerkennung des ÖPNV als eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Ansonsten sei auch die Zukunft des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) gefährdet, warnten mehrere Redner. Dass zum kommenden Schuljahr der Elternanteil an den Kosten für die Schülerbeförderung wegfällt, könnte die Stadt laut OB Jensen (SPD) nahezu eine halbe Million Euro kosten.
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Eine weitere Shopping-Passage für Trier?

Triers Einzelhändler müssen sich warm anziehen. Zahlreiche Städte in der Großregion rüsten mit neuen Konsumtempeln auf. Konkurrenz droht vor allem aus Luxemburg, wo fast 150.000 Quadratmeter neue Verkaufsfläche entstehen werden. Im Rathaus hat man bis dato kein Konzept, wie den neuen Mitbewerbern Paroli geboten werden soll. Die Gespräche über ein regionales Einzelhandelskonzept kamen bislang über unverbindliche Absichtserklärungen nicht hinaus, und der Wirtschaftsdezernent erklärt, die Stadt habe kein Geld für eine spürbare Aufwertung der City. Mehr Geld hat offenbar die ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG: Das Unternehmen, das fast 140 Einkaufszentren von Madrid bis Moskau betreibt, hat auch Trier schon seit längerem im Visier. „Wir halten Trier für eine interessante Stadt und sind  immer wieder dabei, verschiedene Standortalternativen zu prüfen“, erklärte ein ECE-Sprecher jetzt gegenüber 16vor.
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„Wie soll man das erklären?“

Allenthalben ist von Fachkräftemangel die Rede, ebenso regelmäßig fordern Bildungspolitiker mehr akademischen Nachwuchs. Aus dem Blick geraten derweil Menschen mit geringer Qualifikation. Von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnten sie bislang kaum profitieren. Es mangele an Beschäftigungsmöglichkeiten, erklärt die Bundesagentur für Arbeit in Trier, mehr als 1.700 niedrigqualifzierten Arbeitslosen stünden gerade mal 140 offene Stellen gegenüber. Der Trierer DGB kritisiert: Die Situation der Betroffenen habe sich deutlich verschlechtert. So würden Niedrigqualifizierte heute wesentlich schlechter bezahlt als noch vor 20 Jahren. In der Region wird inzwischen jede zweite Stelle für Niedrigqualifizierte von Leiharbeitsfirmen angeboten.
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Arndt Müller wird neuer Stadtwerke-Vorstand

Die Trierer Stadtwerke erhalten eine Doppelspitze: Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wurde neben dem bisherigen Vorstand Dr. Olaf Hornfeck dessen Stellvertreter als zusätzlicher Vorstand berufen. Allerdings darf sich Hornfeck künftig „Vorsitzender des Vorstands“ nennen. Begründet wird die Verstärkung in der Führung des Unternehmens mit dem Wachstum der Stadtwerke. Binnen vier Jahren wuchs die Zahl der Beschäftigten um mehr als 13 Prozent auf nunmehr rund 760 Mitarbeiter. Müller nannte als eines seiner ersten Ziele den Aufbau eines regionalen Trinkwasserverbundsystems zwischen Prüm und Trier.
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„Ich will nicht mein Henker sein“

Sie gilt als eine der größten politischen Herausforderungen der kommenden Jahre – die Energiewende, mit der Deutschland den Ausstieg aus der Kernenergie und auch den Abschied von fossilen Energieträgern bewerkstelligen will. Am Mittwoch startete die Energieagentur Region Trier die Veranstaltungsreihe „Energiekonsens“. Das Ziel: Die Bürger sollen in die Planung der regionalen Energiewende eingebunden werden. Zur Einstimmung hatte die EART den bekannten Fernsehjournalisten und Buchautor Dr. Franz Alt engagiert. Was als „Impulsvortrag“ angekündigt war, geriet zur lautstarken Brandrede. Alt holte zu einem Rundumschlag aus, wetterte gegen „lauter Verbrecher“ und warnte vor Wüstenbildung und Überschwemmungen. Bei den geplanten sieben Zukunftswerkstätten wird es hoffentlich sachlicher zugehen.
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„Das Warten macht uns mürbe“

Mehr als 300 Wald- und Naturkindergärten gibt es bereits in Deutschland, doch nur zehn liegen in Rheinland-Pfalz. Trotz der waldreichen Umgebung gibt es auch in Trier bislang kein naturpädagogisches Angebot. Der Verein Waldpänz e.V. versucht seit einem Jahr, hier Abhilfe zu schaffen. Für Initiatorin Katja Siebert-Schmitt wäre der Waldkindergarten, in dem sich die Kinder bei fast jedem Wind und Wetter unter freiem Himmel aufhalten sollen, ein Standortvorteil für die Stadt Trier. Doch die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam, weshalb völlig ungewiss ist, ob die private Initiative Erfolg haben wird. Kritiker warnen: Waldkindergärten bereiteten nicht ausreichend auf den Übergang in die Grundschule vor, zudem lauerten viele Gefahren.
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„Das ist wirklich der Netteste“

Für viele Nutzer des Trierer Nahverkehrs ist Detlef Sibernik der freundlichste Busfahrer der Stadt. Unter Studenten genießt die fahrende Frohnatur Kultstatus. Ungezählte Fahrgäste hat der gebürtige Neubrandenburger, der heute Geburtstag feiert, schon mit seinen originellen Ansagen über die „Flüstertüte“  (O-Ton Sibernik) erheitert. Heute feiert er seinen 56. Geburtstag. Ein Anlass mehr, ihn vorzustellen. 16vor sprach mit dem Busfahrer, der vor zwei Jahrzehnten von Greifswald in die Region Trier zog, über seinen Beruf, das Leben und ein Zauberwort, das Türen öffnet.   
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Mit dem stählernen Rock übers Wasser gepilgert

Der Zeitpunkt hätte passender nicht sein können, und auch der Ort schien gut gewählt: Nur wenige Stunden nachdem bekannt geworden war, dass die rund 240 Beschäftigten des insolventen Trierer Stahlwerks noch mehr als schon zuvor um ihre Jobs bangen müssen, fand am Mittwochmorgen im Ehranger Hafen der Auftakt des Tags der „Aktion Arbeit“ im Bistum Trier statt. An Bord von fünf Fahrgastschiffen machten sich rund 1.000 Menschen auf den Weg nach Zurlauben. Angeführt wurde die kleine Flotte von einem Lastkahn, auf dem der sechs Meter hohe und mehr als drei Tonnen schwere „Schaff-Rock“ transportiert wurde. Das „Mahnmal gegen Arbeitslosigkeit“ steht nun auf dem Basilika-Vorplatz, derweil die Stahlwerker um ihre Stellen zittern und selbst die IG Metall wenig Hoffnung macht, dass sich noch ein Käufer für das Unternehmen finden wird.
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Enthüllung im Trierer Dom

Mit einem Pontifikalamt im Dom ist am Freitagmittag die erste Heilig-Rock-Wallfahrt des 21. Jahrhunderts eröffnet worden. Um kurz vor 15 Uhr nahmen Dompropst Werner Rössel und Wallfahrsleiter Georg Bätzing das rote Tuch vom hölzernen Schrein. Unter einer mehrere Hundert Kilogramm schweren Glasplatte ist die Reliquie nun bis zum 13. Mai zu sehen. Der römische Kurienkardinal Marc Ouellet, der als Sondergesandter des Papstes gekommen war, erinnerte in seiner Predigt an die „tiefgreifenden Krisen“, durch welche die Kirche nicht nur in Deutschland „verunsichert“ sei. Auf dem Domfreihof hielten derweil zur gleichen Zeit Mitglieder des Opferbündnisses „Missbrauch im Bistum Trier“, kurz MissBIT, eine Mahnwache ab.
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Zehntausende wollen nach Trier

Der Dom ist dicht, der Südwestrundfunk hat Triers alte Bischofskirche in Beschlag genommen. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde der Schrein für die Reliquie in die Kathedrale gebracht. Während der SWR seine Live-Übertragung der Feier vorbereitet, mit der am Freitag dem 13. die erste Heilig-Rock-Wallfahrt seit 1996 eröffnet wird, vermeldet das Bistum, dass sich bereits 960 Gruppen mit mehr als 117.000 Pilgern angemeldet haben. Auch aus Brasilien, Georgien und von den Philippinen machen sich Menschen auf den Weg. Schon am Samstag kommt Luxemburgs Premier Juncker mit Tausenden seiner Landsleute nach Trier. Für die meisten Pilger scheint die Devise indes „hin und weg“ zu lauten. Viele Hotels melden noch freie Kapazitäten.
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Würde Jesus Facebook nutzen?

Meist trifft man ihn auf seinem Fahrrad an, rund 5.000 Kilometer legt er jedes Jahr mit seinem Velo zurück. Doch auch auf Facebook ist Pater Aloys Hülskamp viel unterwegs. Der Pfarrer von Trier-West/Pallien wartet nicht, bis die Menschen auf ihn zukommen. Mit seiner offenen Art erreicht er viele, die mit der Kirche nichts am Hut haben. „Seelsorge spielt sich auf den Straßen, in den Häusern und Kliniken, aber auch im Gefängnis ab, überall dort, wo Menschen leben“, lautet sein Credo. Also auch in sozialen Netzwerken. Ob Jesus heute Facebook nutzen würde? „Er hat alle Wege und Möglichkeiten genutzt, um mit Menschen in Kontakt zu treten“, kontert der Pater, der im Westen der Stadt seine Heimat gefunden hat.
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Auch „Silent Dancing“ tabu

Am Gründonnerstagmorgen, 4 Uhr, greift es wieder – das Landesgesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage, kurz Feiertagsgesetz; noch kürzer: LfTG. 84 Stunden lang wird dann landesweit ein umfassendes Tanzverbot gelten. Unter das fallen auch Veranstaltungen wie „Silent Dancing“. An Karfreitag und Ostersonntag sind zudem Sportveranstaltungen verboten. An Karsamstag indes nicht, weshalb die Basketballer zu ihrem Heimspiel antreten können. Triers Ordnungsdezernent Thomas Egger hält die Regelungen des LfTG zwar für „durchaus überdenkenswert“, sagt aber auch: „Die Verwaltung ist an Recht und Gesetz gebunden“. Übrigens: Am Samstag feiert das Theater Trier Premiere – mit dem Tanztheaterstück „Marc Chagall – La Vie“.
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„Kinder leiden in allen Schichten“

Für viele Eltern ist die Geburt eines Kindes die Krönung des Lebensglücks. Doch immer mehr Familien machen auch die Erfahrung, dass Wunschvorstellung und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen können. Eine gefährliche Lage für Eltern und Kinder, warnen Ärzte. Denn wo Überforderung grassiert, wächst das Risiko für Misshandlung und Vernachlässigung. Das Trierer Klinikum Mutterhaus war vor sechs Jahren Modellklinik für das Kinderschutzprogramm „Guter Start ins Kinderleben“, das gefährdete Neugeborene frühzeitig erkennen und schützen soll. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz wird das Programm jetzt auf ältere Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ausgedehnt.


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Ackermann macht Bätzing zu seinem Stellvertreter

Dass Georg Holkenbrink über kurz oder lang seinen Posten würde räumen müssen, war für Beobachter längst ausgemacht. Wiederholt war der Generalvikar in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten, unter anderem wegen einer groß angelegten Strukturreform und eines strikten Sparkurses, dem sich das Bistum für die kommenden Jahre verschrieben hat. Zudem steht der 50-Jährige, und mehr noch sein Bischof massiv unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass das Bistum mehrere pädophile Priester weiterbeschäftigt. Dennoch hatten die wenigsten damit gerechnet, dass Stephan Ackermann so kurz vor der Wallfahrt eine derart wichtige Personalie bekannt geben würde. Mit Georg Bätzing macht der Bischof nun einen Mann zu seinem Stellvertreter, der schon einmal sein Vorgesetzter war, und dem viele noch eine große Zukunft in der Kirche voraussagen.
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„Wenn das Angebot stimmt, brummt es“

„Nahverkehr im Wandel – strategische Neuausrichtung statt Jammern, Klagen und Schwarzsehen!“, lautete das Motto des 9. Deutschen Nahverkehrstags, der heute endet. Mehr als 400 Experten diskutierten in Trier über die Herausforderungen, mit denen der motorisierte Teil des Umweltverbunds zu kämpfen hat. Der Mainzer Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) warnte davor, dass sich der Bund „schleichend“ aus der Mitfinanzierung des Nahverkehrs verabschieden könnte. Während Jürgen Fenske, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, überzeugt ist, dass sich das Angebot von Bussen und Bahnen sehen lassen kann, forderte der Bundesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Michael Ziesak, mehr Herzblut für die Sache. Hierbei könne die Branche noch einiges von Autoherstellern und Fluggesellschaften lernen.
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Freundliches Miteinander?

Die vier Stellplätze im mittleren Teil der Neustraße sollen wegfallen. Die Maßnahme ist Teil eines kurzfristig umsetzbaren Konzepts, das die Verwaltung am Montagabend im Rahmen einer Bürgerversammlung vorstellte. Auf diese Weise soll der Durchgangsverkehr in einer der attraktivsten Einkaufsstraßen Triers gemindert werden. Die große Mehrheit der rund 40 Anlieger, die sich an der Diskussion beteiligten, begrüßten das Vorhaben, das noch in den zuständigen Dezernatsausschüssen beraten und beschlossen werden muss. Allerdings gab es auch Stimmen, die sich gegen Veränderungen aussprachen. So sprach eine Hauseigentümerin mit Blick auf die Verkehrssitution von einem „freundlichen Miteinander“. Andere nannten die Verhältnisse indes „unerträglich“ und sähen es am liebsten, wenn der Straßenabschnitt in eine Fußgängerzone umgewandelt würde.
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„Die Herren haben alle richtig gehandelt“

Im Rahmen seines Bürgerempfangs hat Oberbürgermeister Klaus Jensen am Freitagabend erstmals den Preis für Zivilcourage der Stadt Trier verliehen. Ausgezeichnet wurden drei Männer, die in unterschiedlicher Form geholfen haben, Gewalt zu verhindern und deeskalierend zu wirken. Während Paul Trappen einschritt, als ein Mann gegenüber einer Frau handgreiflich wurde, sorgten Lokomotivführer Heinz Diegler und Zugbegleiter Nikolaus Meyer im vergangenen September dafür, dass es in einem Regionalexpress zwischen Koblenz und Trier nicht zu Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen kam, die besser nicht in einem Fahrzeug unterwegs sind. „Die Herren haben alle richtig gehandelt“, lobte Polizeipräsident Lothar Schömann.
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Kameras im Palastgarten, Wache in der Palaststraße

Werden Hauptmarkt, Palastgarten und Domfreihof schon bald von Kameras überwacht? Das Vorhaben ist zumindest Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem sich die Polizei für die Heilig-Rock-Wallfahrt rüstet. Zwar rechnen die Sicherheitskräfte mit einem „friedlichen Pilgerfest“, kalkulieren aber mit deutlich mehr Besuchern, als bislang erwartet. Polizisten aus Belgien, Frankreich und Luxemburg sowie dem Saarland werden ihre Kollegen vor Ort unterstützen. Was die geplante Kameraüberwachung anbelangt, scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen, wie der Landesbeauftragte für den Datenschutz gegenüber 16vor erklärte. Die Piratenpartei und der Chaos Computer Club kritisieren die Pläne der Polizei: „Kameras gaukeln Sicherheit nur vor“.
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Mit den Pilgern kommen die Pedelecs

Bekommt Trier ein E-Bike-Verleihsystem? Ja, und das schon in wenigen Wochen, wenn auch nur für einen Monat. Die Stadtwerke und das im Westen der Stadt gelegene Fachgeschäft Velopoint bieten während der Heilig-Rock-Wallfahrt 100 Elektrofahrräder zur Miete an. Das Angebot richtet sich nicht nur an Pilger, sondern auch an Touristen und Einheimische, die auf zwei Rädern Stadt und Region erkunden wollen. Velopoint-Chef Uwe Fries sieht angesichts der Topographie Triers noch viel Potenziel für Pedelecs, immer mehr Menschen nutzten die E-Bikes als Autoersatz. Die CDU fordert nun, dass die Stadt das Projekt fachlich begleitet: „Wir wollen wissen, wie hoch die Akzeptanz für derartige Angebote ist“, erklärt Parteivize Dirk Louy im Gespräch mit 16vor.
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„Wir wissen schon zuviel“

Rund 450 Menschen haben am Samstag in der Trierer Innenstadt gegen die rechtsextremistische NPD demonstriert. An der Spitze des Protestzugs marschierte OB Klaus Jensen, der in einer kämpferischen Rede davor warnte, die Gefahr der braunen Umtriebe zu verharmlosen. Davor warnte auch ein Vertreter des DGB, der sich zugleich gegen die Vereinnahmung von Arbeitnehmeranliegen durch die Rechten verwahrte: Die Faschisten seien die „größten Feinde der Arbeitnehmer“. Hunderte Polizisten verhinderten, dass es zwischen den Teilnehmern einer NPD-Kundgebung und Gegendemonstranten zu Zusammenstößen kommen konnte. Jensen bedauerte, dass nicht noch mehr Menschen Flagge gegen die Faschisten zeigten, und in der Tat hätte die Resonanz angesichts von mehr als 30 Unterstützergruppen größer ausfallen können.
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„Bei den Vorhäuten wurde es dem Vatikan zu viel“

In einem Monat wird im Trierer Dom die erste Heilig-Rock-Wallfahrt in diesem Jahrhundert eröffnet. Dann werden in der Moselstadt wieder Hunderttausende Gläubige erwartet, um einen Blick auf das angeblich letzte Gewand Christi zu werfen. Scharfe Kritik an der Reliquienverehrung übt derweil der Kirchenkritiker Horst Herrmann. Die Wallfahrt in Trier bediene vor allem eine Klientel, auf welche die Kirche „guten Gewissens verzichten“ könne. Zudem sei die Verehrung von Reliquien eine „infantile Form des Glaubens“, so Herrmann. Im Gespräch äußert sich der Theologe und Autor zahlreicher Bücher, dem die katholische Kirche 1975 seine Lehrerlaubnis entzog, über die 13 Vorhäute Jesu, den Heiligen Rock und den Umgang der Kirche mit Reliquien.
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Geheimtipp Trier-Nord

Trier-Nord soll ein besseres Image bekommen. Dies ist zumindest die Aufgabe, die der Ortsbeirat zusammen mit dem Quartiersmanagement Trier-Nord zwei Fächern der Universität Trier gestellt hat. 50 Studierende der Geschichte und Kunstgeschichte haben sich im zurückliegenden Wintersemester des Themas angenommen. Im Juni wollen sie das Ergebnis in Form einer Broschüre über den Stadtteil präsentieren und hierbei den Blick auf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten nördlich der Porta Nigra lenken. Die Imagekampagne richtet sich indes nicht nur an Touristen, sondern auch an die Alteingessenen im Stadtteil: Diese sollten wieder mit Stolz sagen können, dass sie in Trier-Nord leben, gibt der Kunsthistoriker Professor Andreas Tacke eines der Ziele aus.
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„Es hat sich Einiges im Denken verändert“

Am 11. März 2011 sorgte ein schweres Erdbeben vor der japanischen Ostküste für einen Tsunami, der eine Fläche von mehreren Hundert Quadratkilometern überflutete und tausende Menschen in den Tod riss. Die Welle zerstörte in Fukushima ein Kernkraftwerk, wodurch die Gegend um die Reaktoren kilometerweit verstrahlt wurde. Zum Gedenken an das Unglück bietet das Theater in Kooperation mit 16vor heute Abend eine Sonderveranstaltung an. Wissenschaftsexperte Professor Klaus Fischer (Universität Trier, Fachbereich Philosophie) wird um 19 Uhr im Foyer einen Vortrag zur Verantwortung der Wissenschaft halten. Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages sprach 16vor mit seiner Kollegin Hilaria Gössmann, die in Tokyo geboren wurde, Mitglied im Gesamtvorstand der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Trier ist und seit 1995 als Professorin in der Japanologie der Trierer Universität arbeitet, über die Ereignisse der vergangenen 12 Monate.
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Theater auf Samtpfoten oder Katzenquälerei?

Wer seine Kindheit in Russland verbracht hat – und das werden nicht viele unserer Leser sein – der wird sich noch lebhaft an die Eskapaden des Clowns Yuri Kuklachev erinnern. Er selbst spielt bei seinen Auftritten jedoch nur eine Nebenrolle, denn auf der Bühne dreht sich alles um die Kunststücke seiner zahlreichen Katzen. Seit den siebziger Jahren tourt er rund um den Globus, das Moskauer Katzentheater hat es mittlerweile zu Weltruhm gebracht. Am 13. März gastiert er mitsamt seinem vierbeinigen Hofstaat in der Europahalle Trier. Doch nicht überall wird die Show gerne gesehen. Tierschützer auf der ganzen Welt sind empört und wittern Tierquälerei.
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Besseres Fernverkehrsangebot für Trier

Vor einigen Jahren gab es mal einen durchgehenden Intercity nach Frankfurt. Seit vergangenem Dezember besteht kaum noch eine Fernverkehrsverbindung über Trier. Ab dem Frühjahr ist immerhin Frankfurt wieder mit öffentlichem Personenverkehr ohne Umsteigen zu erreichen. Allerdings nicht mit dem Zug. Das luxemburgische Busunternehmen Voyages Emile Weber und die Stadtwerke Trier lassen ab 20. März bis zu acht Mal täglich komfortable Fernbusse zwischen dem Luxemburger und dem Frankfurter Hauptbahnhof rollen.
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„Man sieht die Mädchen nicht mehr“

Über Jahrzehnte war das Geschäft mit der Sexualität das Alleinstellungsmerkmal der Karl-Marx-Straße. Während zwischen den Sexshops, Pornokinos und Bordellen immer stärker auch junge Kulturschaffende das Viertel für sich entdecken, fühlen sich manche der Alteingesessenen in ihrer Existenzgrundlage zunehmend bedroht: Das Internet hat dem Erotikgewerbe einen empfindlichen Schlag versetzt, mit On-Demand-Pornographie und Versandhandel können die meisten Händler nicht mithalten. 16vor-Mitarbeiterin Kathrin Schug und der Fotograf Calin Kruse trafen Menschen, die vondem Geschäft mit der Lust leben. Ein Stimmungsbild aus dem Rotlichtmilieu.
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