Beiträge von » Kathrin Schug

„Die Zeiten sind heute anders“

Mitten in der Innenstadt, wo die Fußgängerzone gesichtslos ist und dem Auge nichts bietet als Beton, immergleiche Schaufenster und grelle Sonder-Rabatte, stemmt sich eine kleine Auslage gegen den Trend zur Austauschbarkeit. Stephan Blumann hat auf gerade mal 16 Quadratmetern Auslage eine Insel der Nostalgie eingerichtet: Retro-Kult und regionale Lebensmittel, eingebettet in ein liebevoll eingerichtetes Tante-Emma-Ambiente. Ein Konzept, mit dem der 48-jährigen Betreiber gerne expandieren würde.
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Zusammen arbeitet man weniger allein

In den vergangenen Jahren schossen in ganz Deutschland Coworking Spaces wie Pilze aus dem Boden. Ab dem kommenden Montag kann nun auch in Trier der flexible Arbeitsplatz auf Zeit gemietet werden. Für die Betreiber von „Coworking Trier bei hongandfriends“, Kay Spiegel und Johannes Truong nicht nur ein angemessener Arbeitsplatz für Wissens- und Kreativarbeiter, sondern auch ein Marktplatz für Kontakte und Netzwerke. Ob das Konzept auch in der Moselstadt angenommen wird, muss sich zeigen. Spiegel und Truong sind optimistisch, und die ersten Coworker haben sich bereits angesagt.
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„Die Einflussnahme ist gigantisch“

Anlässlich des 11. Regionalen Klimagipfels hatte der Verein Lokale Agenda 21 Trier den Atomexperten und Träger des Alternativen Friedensnobelpreises Mycle Schneider eingeladen. Im Vorfeld seines Vortrags über zukunftsfähige Energiekonzepte sprach der gebürtige Kölner, der heute in Frankreich lebt, mit 16vor-Mitarbeiterin Kathrin Schug über seinen fehlenden Doktortitel und wie man sich bei Wissenschaftlern dennoch Respekt verschafft, die Auswüchse des Lobbyismus in Brüssel und die Zukunft der Energiedistribution.
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Sparen durch die Hintertür

„Bildung und Wissenschaft stehen auch bei dieser Landesregierung an erster Stelle“, versprach die rot-grüne Landesregierung Ende Oktober, als sie ihren Entwurf für den Doppelhaushalt 2012/2013 vorstellte. Einmal mehr betonte man in Mainz die herausragende Stellung der Bildung. Unter der Oberfläche verstecken sich jedoch massive Sparvorhaben, die Hochschulen, Gewerkschaften und Studierende alarmieren. Am Freitag treffen die studentischen Vertreter der rheinland-Pfälzischen Hochschulen bei einer Landes-ASten-Konferenz zusammen, debattiert wird dann auch über den Umgang mit den drohenden Einsparungen.
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Die Inszenierung der Harmonie

Experten unter sich: Dieter Lintz, Thomas Egger, Dr. Martin Dehli, Rolf Bolwin, Gerhard Weber und Kajo Pieper. Foto: Hiltrud Zock/ Gesellschaft der Freunde des Trierer TheatersUnter dem Titel „Spar-Opfer Kultur? – Wie geht es weiter mit dem Theater Trier?“ debattierten am Montagabend auf Einladung des Vereins „Gesellschaft der Freunde des Trierer Theaters“ sowie des Trierischen Volksfreunds Experten über die Zukunft der Spielstätte am Augustinerhof. Manchen der rund 400 Zuhörer ging es zu harmonisch zu, vor allem von Intendant Gerhard Weber hatten sie sich deutlichere Worte erhofft. Andere gefielen sich derweil in der Rolle der Kassandra und warnten davor, dass in einigen Jahren schon eine Schließung des Theaters zur Debatte stehen könnte.
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Protestzug durch die Innenstadt

TRIER. Rund 150 Schüler und Studierende haben am Donnerstagnachmittag in der Trierer Innenstadt demonstriert. Ihr Protest richtete sich gegen die finanzielle Unterversorgung von Hochschulen und Schulen, zudem kritisierten sie den Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
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Protest mit Postkarten

Mit einer Postkartenaktion will der Fachschaftsrat Pädagogik öffentlichkeitswirksam gegen die Studienbedingungen im eigenen Fach protestieren. Die Studierenden kritisieren überfüllte Seminare, schlechte Betreuungsquoten und die Arbeitsbedingungen für die Angestellten des Fachs. Ihre Forderung: Mehr Personal. Universitätspräsident Jäckel erteilt solchen Wünschen eine Absage und plädiert für eine generelle Umstrukturierung des Faches: „Wir müssen überlegen, ob wir bestimmte Inhalte nicht auch in Vorlesungen vermitteln können.“ Zusätzliches Personal, geschweige denn Professoren, seien „nicht finanzierbar“.
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„Wenn ich ‚Menschen‘ sage, meine ich Männer“

„Männer, Frauen, Kriegsspiele und Kultur“ – vielleicht war das Thema zu weit gefasst, vielleicht hat die Koryphäe der Kriegshistorie sich auf undankbares Forschungsterrain begeben, vielleicht strebt Martin van Creveld aber auch eine Zweitkarriere als Komiker an. Am Montagabend entpuppte sich der Auftaktvortrag seines Visiting Fellowships des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums (HKFZ) als wissenschaftlich unterirdische Versammlung weitgehend zusammenhangloser Thesen, bei dem die Zuhörer – hin- und hergerissen zwischen Amüsement und Abscheu – miterlebten, wie längst vergessen geglaubte Geschlechterrollen wieder auferstanden.
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Erfolgreiche Kunstauktion für Kinderschutzbund

Fast fünf Jahre lang sammelte der Kinderschutzbund Trier unermüdlich Spendengelder für das Projekt „Meine Burg„. Nachdem die Einrichtung bereits am 1. Oktober eingeweiht wurde, mobilisierte am Sonntag eine monumentale Kunstauktion noch einmal die Spenderherzen von Kunstliebhabern. In einer vierstündigen Versteigerung von 101 Kunstwerken konnten 18.000 Euro erzielt werden. Trotz des Erfolgs wird die gelungene Premiere wohl keine Fortsetzung finden: „Hätte ich vorher gewusst, wie viel Aufwand sich dahinter verbirgt, hätte ich es gleich gelassen“, winkt Organisatorin Elke Boné ab.
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Für angehende Berufsmusiker ein Glücksfall

Die Jazzband am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium ist ein Traditionsbetrieb: Seit 27 Jahren ist die Gruppe ein Sammelbecken für spielfreudige Jungmusiker. Vor wenigen Monaten hat sie ihre zweite CD „Second Half“ veröffentlicht. Der Musiklehrer Bernhard Nink leitet die Formation seit über zwanzig Jahren nach einem einfachen Prinzip: Die Kleinen lernen von den Großen. Bedroht sieht der Lehrer Projekte wie die Jazzband nicht durch eine desinteressierte Jugend, sondern durch bildungspolitische Entscheidungen: „Unter G8-Bedingungen wäre unsere Arbeit nicht möglich“.
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„Treiben lassen und die Eindrücke genießen“

In einem bis dato beispiellosen Gemeinschaftsprojekt haben über 1000 Menschen aus der Region in den vergangenen Monaten geplant, gebastelt und gekleistert. Entstanden sind über 600 Lampions, die der britische Künstler Bryan Tweddle am Samstag, 17. September, als weitläufiges Gesamtkunstwerk auf dem Petrisberg arrangieren wird. Ab Einbruch der Dämmerung sollen die Lichtkunstwerke erstrahlen.
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„Viele Eltern überfordern ihr Kind“

Allenthalben ist in diesen Zeiten von Stresstests die Rede. Mit Beginn des neuen Schuljahres dürften sich in den meisten Familien mit schulpflichtigen Kindern die stressigen Situationen wieder häufen. Juliane Hellhammer hat reichlich Erfahrung mit dem Phänomen – als vierfache Mutter und als Leiterin des privatwirtschaftlichen Stress-Forschungszentrums daacro auf dem Petrisberg. Im Auftrag von Unternehmen erforscht sie die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit. Im gleichen Gebäude eröffnet in zwei Monaten das Stresszentrum Trier, das sich auch dem Stress im Kindesalter widmen wird. Im Gespräch mit 16vor erläutert Juliane Hellhammer, wie Eltern ihre Kinder stressen, woran man erkennen kann, ob ein Schüler unter Stress leidet, und weshalb die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen bei Studierenden nachweislich zu einer höheren Stressbelastung geführt hat.
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Für eine Handvoll Flaschen

In Wohnungen, Büros und Studenten-WGs häuft es sich an, derweil andere ihre Tage und auch Nächte damit verbringen, die Straßen und Abfalleimer der Stadt danach abzusuchen: Leergut hat sich für manche Menschen inzwischen zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Aber das Pfandsammeln ist für viele nicht nur demütigend, sondern kann mitunter auch gefährlich werden. Eine Initiative von Berliner Studenten hat jetzt eine Online-Plattform entwickelt, die das Sammeln einfacher machen soll – ein System, das schon einige Studenten-WGs von ihrem Berg aus Flaschen und Dosen befreit haben soll. Derweil wird der Kampf der Sammler auf der Straße härter.
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Ephorus soll Trierer Plagiatoren aufspüren

Erst Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dann Silvana Koch-Mehrin (FDP) und jetzt auch der niedersächsische Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) – sie alle sind ins Zwielicht wissenschaftlicher Praxis geraten. An der Universität Trier berät man vor dem Hintergrund der jüngsten Fälle und der anhaltenden Diskussionen über eine Software, die studentische Seminar- und Abschlussarbeiten auf Plagiate überprüfen soll. Auf dem Tarforster Campus favorisiert man ein Programm namens Ephorus, das nach Ansicht der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft aber einige Probleme in sich birgt. Uni-Präsident Professor Peter Schwenkmezger zeigt sich im Gespräch mit 16vor derweil gelassen und verteidigt, was andernorts zu verschwinden droht: sein grundsätzliches Vertrauen in Studierende und Doktoranden.
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„Anonym legen viele noch eine Schippe drauf“

Beschimpfungen, Beleidigungen, Drohungen – was sich in Chatrooms, auf Hass-Seiten und in sozialen Netzwerken wie Facebook mitunter abspielt, treibt immer mehr junge Menschen in die Verzweiflung. Seit Jahren weisen Experten auf die wachsende Gefahr des Internet-Mobbing hin, doch wirklich gegensteuern können sie kaum. Die Opfer reagieren oft mit Rückzug, viele leiden noch Jahre später unter den diffamierenden Attacken, denen sie im Netz weitgehend schutzlos und für viele sichtbar ausgesetzt waren. Die 15 Jahre alte Melina* aus Trier-West ist nur ein Fall von vielen. Die Schülerin hat erfahren, was es heißt, via Facebook fertig gemacht zu werden.
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Nicht nur Insider gefragt

Wie tritt man Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit wirksam entgegen? Der erste Bürgerkongress für ein weltoffenes und tolerantes Trier bildete am gestrigen Samstag den Startschuss zur gleichnamigen Kampagne. Neben Vorträgen, Workshops und Diskussionen präsentierten Vertreter von insgesamt 27 Initiativen ihre Arbeit – und blieben dabei weitgehend unter sich.
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Düstere Zukunft für Design-Kiosk?

Am kommenden Freitag startet mit der Ausstellung SYN von Nikolas Müller die vielleicht letzte Ausstellung im Design-Kiosk an der Südallee. Laut Betreibern der wohl kleinsten Ausstellungsfläche Triers bedroht die Werbesatzung der Stadt die Existenz des subkulturellen Projekts, „das gerade auf dem richtigen Weg“ gewesen sei, wie die Initiatoren meinen. Noch hoffen sie, dass man im Rathaus ein Auge zudrückt. Ansonsten wäre wieder Leerstand programmiert – und die Hochschulstadt wäre um ein interessantes studentisches Projekt ärmer. 
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