Beiträge von » Volker Haaß

„So, wie es sich bereits abgezeichnet hatte“

Neß, Carsten: Kein Tod wie der andere. Emons, Köln. 2013Der Autor Carsten Neß, der im Jahr 2011 mit seinem Erstlingswerk „Tod im Moseltal“ den Krimiwettbewerb des Trierischen Volksfreunds und des Emons Verlages gewann, verlegt in seinem zweitem Roman „Kein Tod wie der andere“ den Tatort der Todesfälle in die abgeschiedene Südeifel und stellt Verbindungen zwischen Luxemburg zum Bitburger Flughafenprojekt sowie zu Biowaffenforschungen her. Was als mysteriöser Plot um die Familie Altmüller beginnt, verliert sich zunehmend in langatmiger Ermittlungsarbeit, die durch Zufälle zu einem wenig überraschenden Abschluss kommt. Dafür spiegelt der Krimi treffend das Lokalkolorit der Region wider.
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Der erste Schritt zu Kulturleitlinien

Noch steckt die Diskussion um Kulturleitlinien für Trier in den Anfängen - wie die Stichwortauswahl auf der Flipchart zeigt. Foto: Christian JörickeWirtschafts- und Kulturdezernent Thomas Egger lud am Dienstagabend Kulturschaffende und Bürger in die Volkshochschule ein, um über die Erstellung von Kulturleitlinien für die Stadt Trier zu diskutieren. Am Ende des Jahres soll aus diesem Beteiligungsverfahren ein Strukturpapier hervorgehen, das unter anderem die Förderpolitik für die nächste Dekade festlegt. „Bei der ersten Runde kommt es mir im Gespräch mit den Kulturakteuren und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor allem darauf an, wie wir den weiteren Diskussionsprozess gestalten und organisieren“, sagte Egger im Vorfeld. Viel weiter kam man auch nicht. In den kommenden Wochen sollen vor allem die unterschiedlichen Positionen zusammengefasst und die Vernetzung von Kulturschaffenden und -interessierten ausgebaut werden. 
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Der Aufstand beginnt im Discounter

Wie aus Theaterbesuchern ein Protestzug wird. Karl Marx führt die Trierer Demonstranten auf den  Kornmarkt. Foto: Volker HaaßMit „Stadt in Aufruhr“ möchte das Theater Trier im Rahmen des Festivals „Maximierung Mensch“ einen düsteren Gegenentwurf zum Strukturpapier des Stadtvorstandes liefern. Herausgekommen ist dabei ein theatraler Stadtrundgang durch das heruntergewirtschaftete Trier des Jahres 2025. Das Konzept für die Inszenierung arbeitete eine Studentengruppe um Roman Schmitz aus, die bereits durch den „TheaterUmriss“ sowie das „Tafel-Theater“ in Trier bekannt wurde. Mit der Premiere am Mittwochabend glückte dem rund 100-köpfigen Laienensemble dabei eine teils famose, weil mitreißende Darbietung experimenteller Theaterformen.
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Vorbild Andernach?

Stadtplanung gehört zu den elementarsten Aufgaben von Kommunen, auch in Trier. Während in der Moselstadt Großprojekte wie beispielsweise die „Stadt am Fluss“ oder die Umgestaltung des Porta-Nigra-Umfelds nicht vorankommen oder ihre Realisierung noch völlig ungewiss ist, ist in Andernach mit der „essbaren Stadt“ eine Vision bereits Wirklichkeit geworden: städtische Gemüsebeete, an denen sich jeder frei bedienen kann. Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD) und eine Delegation durften kürzlich bei einem Besuch vor Ort erfahren, dass Trier neben den finanziellen Mitteln auch der ein oder andere Marketing-Profi fehlt, der die Aktivitäten der Kommune überregional zu vertreten weiß.
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Auf in ein anderes Land

Wer wird denn gleich den Kopf in den Sand, äh, den Eimer stecken? Die Theatergruppe "Bühne 1" zeigt im Studio des Theaters das Stück "Der Mann in der Badewanne oder wie man ein Held wird". Foto: Bühne 1Die Theatergruppe „Bühne 1“ der Universität Trier nimmt sich in ihrer fünften Produktion einem Schweizer Nachwuchsdramatiker an, der in seinem 2012 uraufgeführten Stück „Der Mann in der Badewanne oder wie man ein Held wird“ die Perversion des antiken Heldenmythos durch moderne Politik- und Medienstrategien aufzeigt. Dabei setzt Regisseur Michael Gubenko bei seiner Inszenierung auf das epische Theater Brechts – wodurch das Bühnenwerk stilistisch an Reiz verliert. Noch bis Ende Juni ist das Stück im Studio des Theaters zu sehen.
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Freie Szene soll von neuem Kulturleitbild profitieren

Nach den Strategiepapieren für die Stadtentwicklung, die Bildung und den Verkehr will sich die Stadt Trier nun auch im Bereich des kommunalen Kulturangebots ein (neues) Profil verschaffen. Der Stadtrat hatte die Verwaltung im Juni 2011 beauftragt, dafür Leitlinien zu entwickeln, um daran die Kulturpolitik der kommenden Jahre auszurichten. Ab 2014 sollen nun so genannte Zielvereinbarungen die einzelnen Förderungen auf erwünschte Projekte konzentrieren und vor allem der Freien Szene zufließen. Daneben möchte Wirtschafts- und Kulturdezernent Thomas Egger neue Großveranstaltungen ins Leben rufen. Wie diese vor dem Hintergrund klammer Kassen finanziert werden sollen, weiß er noch nicht.
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„Kunst ist hier das Wichtigste“

Die seit sieben Jahren bestehende „Nomaden-Hochschule“ des Cross-Border-Networks of History and Arts unter der Leitung der Trierer Hochschul-Professorin Anna Bulanda-Pantalacci macht in diesem Jahr vom 2. bis 13. April Station im luxemburgischen Differdange. Am Donnerstag gipfelt das von der Europäischen Union geförderte Projekt in einer abendlichen Ausstellung in der neu gegründeten Kreatiffabrik, die aus ehemaligen Produktionsräumen des Stahlkonzerns Arcelor-Mittal hervorgehen soll. Bis dahin arbeiten über 130 Studierende und 27 Pädagogen und Künstler aus ganz Europa und Nordamerika in acht Workshops an ihren Konzepten, die in diesem Jahr unter dem Titel „Migration“ stehen.
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„In Trier spielt der Autobesitz eine große Rolle“

Wie könnte ein systematisches Carsharing für weniger Autos auf Triers Straßen sorgen? Was verschiedene kleinere Initivativen bereits versuchten, kann nun auch über die Internetplattform „tamyca“ organisiert werden. Dabei bieten Privatleute ihren PKW für begrenzte Zeit anderen Fahrberechtigten an. Willi Loose vom Bundesverband CarSharing e.V. (BCS) sieht die Idee kritisch, derweil der Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim sich vor allem bei den Konversionsprojekten der Stadt mehr Ideenreichtum wünscht. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis Trier dem Vorbild großstädtischer Mobilitäts-Mixturen folgen wird, wie auch die eher verhaltene Resonanz auf das noch junge Angebot von „Flinkster Campus“ zeigt.
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„Wir wollen keinen Behinderten-Klüngel“

Als der Trierer Stadtrat beschloss, einen Behindertenbeirat einzurichten und diesen jährlich mit rund 5.300 Euro zu unterstützen, sprach SPD-Fraktionsmitglied Maria Ohlig von einer „Auseinandersetzung mit der Frage, was grenzt aus und wie kann Ausgrenzung dauerhaft beseitigt und verhindert werden?“ Zu Jahresbeginn nahm das Gremium, dem zehn Vertreter behinderter Menschen, sieben Ratsmitglieder sowie sieben Berater mit beruflicher Expertise angehören, seine Arbeit auf. Im Gespräch mit 16vor spricht die Vorsitzende des Beirats, die Richterin Nancy Poser, über das verzerrte Bild von behinderten Menschen in der Öffentlichkeit, einem abstrusen Beispiel deutscher Sozialpolitik und was den Sinn von inklusiven Schulen ausmacht. Außerdem erklärt Poser, weshalb der Beirat sich beinahe auf dem Rathaus-Flur wiedergefunden hätte.
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Trierer Unisport bittet zur Kasse

Das soeben gestartete Wintersemester bringt für zahlreiche Trierer Studenten spürbare Mehrkosten mit sich. Während das Studierendenwerk zur Finanzierung geplanter Baumaßnahmen die Mieten in seinen Wohnheimen um 20 Euro monatlich erhöht, bittet der Hochschulsport Nutzer seines Angebots mit einem neuen Tarifsystem nun erstmals zur Kasse. Seit Oktober kann ein „Sport-Semester-Ticket“ erworben werden. Schon kursieren Ideen für eine alternative Finanzierung des Sportangebots – bis hin zu einem „Sport-Euro“ für alle Studenten. Zudem hängt weiterhin das Moratorium des Universitätssenats wie ein Damoklesschwert über der weiteren Haushaltsplanung der Hochschule. In wenigen Wochen sollen auf einer Klausurtagung erste konkrete Umstrukturierungen beschlossen werden.
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Kommt Zeit, kommt TAT

Zum fünften Mal in Folge ging in dieser Woche die Kampagne „Trier: Aktiv im Team“ über die Bühne. Die Idee, Unternehmen aus der Region mit wohltätigen Einrichtungen und gemeinnützigen Vereinen zusammenzubringen, um so gemeinsam möglichst binnen eines Tages Kleinprojekte zu realisieren, entstand auf Initiative der Lokalen Agenda 21 im Jahr 2008. Diese Mal konnten 34 Vorhaben realisiert werden, knapp 40 Firmen beteiligten sich in der „Engagementwoche“. Doch während einige Betriebe schon seit Jahren aktiv bei TAT mitmischen, hat sich die langfristige Kooperation zwischen den Projektpartnern auf breiter Ebene offenbar noch nicht durchsetzen können.
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Theater auf dem Prüfstand

Gibt jetzt ein Unternehmensberater den Ton am Trierer Theater an? So könnte von vielen Kulturschaffenden zumindest die folgende Nachricht gelesen werden: Die Stadt Trier lässt sich von der international agierenden Unternehmensberatung ICG Culturplan zur Zukunftsfähigkeit ihres Theaters beraten. Deren Geschäftsführer Professor Dieter Haselbach hatte zuletzt als Mit-Autor der umstrittenen Polemik „Der Kulturinfarkt“ von sich reden gemacht. Kulturdezernent Thomas Egger (FDP) baut trotzdem auf dessen Sachverstand, um im Juli 2013 eine Strukturanalyse sowie die mittelfristige Sparplanung des Theaters vorlegen zu können.
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Es gibt kein richtiges Studium im falschen

Es ist ruhig geworden um die Bologna-Reform, der Widerstand gegen sie hat sich mit den politischen Korrekturen in Konsens aufgelöst. Es institutionalisiere sich nun schrittweise, was die Substanz der deutschen Universität zerstöre, warnt der angehende Langzeitstudent und 16vor-Mitarbeiter Volker Haaß. Deswegen sieht er sich in der Pflicht, ein Plädoyer zu veröffentlichen gegen stumpfes Reproduzieren, funktionalistisches Studieren und die neue Diktatur im Hochschulwesen.
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Fragwürdiger Prüfungserfolg

Hat ein Trierer Professor seiner Lebensgefährtin zu einem herausragenden Prüfungserfolg verholfen? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines pikanten Rechtsstreits, mit dem sich nun auch das Oberverwaltungsgericht in Koblenz befassen muss. Das Landesprüfungsamt hatte eine Wiederholung der Prüfung angeordnet. Hiergegen zog die Jura-Absolventin vor das Verwaltungsgericht Trier und bekam Recht. Dass die junge Frau, die zuvor mit eher mäßigen Noten durchs Studium kam, bei der mündlichen Prüfung im Zweiten Juristischen Staatsexamen mit einem nahezu perfekten Aktenvortrag glänzte und das landesweit beste Ergebnis erzielte, bedeute nicht, dass ein Täuschungsmanöver vorliegen müsse, so das Gericht. Gegen das Urteil legte das Prüfungsamt Berufung ein. Jetzt müssen die Koblenzer Richter entscheiden.


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„Das Lehrangebot folgt nicht nur Marktgesetzen“

Die Universität hat einen neuen Präsidenten: Gestern trat der Soziologe Professor Michael Jäckel offiziell die Nachfolge des langjährigen Hochschulchefs Professor Peter Schwenkmezger an. Jäckel, der von 2003 bis Anfang diesen Jahres bereits als Vizepräsident amtierte, äußert sich im Gespräch mit 16vor über die Universität der Zukunft und erklärt, weshalb die deutschen Hochschulen seiner Meinung nach nichts mit Marmeladenfabriken gemein haben. Zudem warnt er davor, weiterhin die Diplom- und Magisterstudiengänge zu verherrlichen und verlangt stattdessen, bei Bachelor und Master Fehler zu korrigieren. Mit Bangen blickt Jäckel auf den bevorstehenden Start des Wintersemesters: Der dann noch andauernde Umbau der Mensa werde wohl alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellen, erwartet der neue Uni-Präsident.
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Rätselraten um Triers geplante Elite-Schmiede

Eigentlich sollte zu Beginn des kommenden Wintersemesters die neu geschaffene „Petrisberg Law & Leadership Academy“ an den Start gehen. Doch inzwischen deutet einiges darauf hin, dass das Projekt scheitern könnte. Manche Mitarbeiter und Studierende an der Trierer Uni dürften dann wohl erleichtert aufatmen, stehen doch viele der Idee einer studienbegleitenden Privatakademie skeptisch gegenüber. Uni-Präsident Professor Peter Schwenkmezger warnt vor einer Zweiklassengesellschaft an der Hochschule, der Politikwissenschaftler Professor Winfried Thaa geht im Gespräch mit 16vor noch weiter und unterstellt den Initiatoren der Akademie gar „das Ziel sozialer Selektion“. Die Organisatoren hingegen geben sich trotz aller Gerüchte weiterhin optimistisch, von einem Aus für das Projekt könne nicht die Rede sein. 
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„Das Beste, was ich bisher gemacht habe“

Der Wegfall des Zivildienstes wird für die meisten Sozialeinrichtungen Einschnitte mit sich bringen. Worin besteht – oder besser: bestand aber eigentlich die Rolle eines Zivis? Dieser Frage ging 16vor-Mitarbeiter Volker Haaß nach. Einen Tag lang begleitete er den Zivildienstleistenden Marius Heisig bei seiner Arbeit im Leistner-Haus für psychisch Erkrankte in Bernkastel-Kues. Sein Fazit: Die Arbeit mit Hilfebedürftigen ist für beide Seiten ein Gewinn. Eine Reportage.
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Zwischen Hoffen und Bangen

Zum 1. Juli wird es – bis auf wenige Ausnahmen – keine Zivildienstleistenden mehr geben. In Trier zeigt sich bereits seit längerem, dass Zivis an verschiedenen Stellen fehlen. Die Folge sind höhere Personalkosten und Mehrarbeit für das hauptamtliche Personal. Nun hoffen die Personalchefs der sozialen Einrichtungen, dass der neu eingeführte Freiwilligendienst künftig genügend junge Menschen zu einem sozialen Engagement bewegen wird. Dafür braucht es neben allem Idealismus aber auch materielle Anreize, damit sich die Situation nicht weiter verschlechtert.
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Kurze Wege vom Händler auf den Teller

Auf der Suche nach dem billigsten Bäcker und dem preiswertesten Schlachthof werden Lebensmittel und Tiere über immer größere Strecken durch ganz Europa und rund um den Globus transportiert. Denn viele Kunden interessiert vor allem der Preis und nicht, woher die Produkte stammen, unter welchen Bedingungen sie produziert wurden und mit welchen Folgen für die Umwelt. Beim Studierendenwerk Trier (SWT) herrscht diese Discountermentalität erfreulicherweise nicht. Das Fleisch und das Gemüse kommen vom Hofgut Serrig, die Erdbeeren und die Kartoffeln vom Bauer Grundhöfer in Zewen und die Salate vom Bauer Matthias Boesen aus Lorich. Am vergangenen Montag lud das SWT zu einer Rundfahrt zu den Lieferanten der Mensen und Cafeterien ein. Dabei schilderten die Händler auch ihre Probleme mit dem aktuellen Lebensmittelskandal, dem trockenen Frühjahr und der Personalsuche.
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