Mit Video-Analysen zur Perfektion

Vielversprechender Nachwuchskarateka: Philipp Nathem vom Polizei-Sportverein Trier. Foto: Jörn PelzerSchon früh war klar: Philipp Nathem will Karateka werden. Fünf Jahre war er alt, als er sich beim Karate- und Sportverein Trier anmeldete. Mittlerweile trainiert der 16-Jährige beim Polizei-Sportverein und feierte bereits vielversprechende Erfolge. Eine ganz spezielle Medaille fehlt dem Trierer allerdings noch in seiner Sammlung. In der Serie “Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier” stellt 16vor-Mitarbeiter Jörn Pelzer regelmäßig vielversprechende Trierer Nachwuchssportler vor.

TRIER. Wenn Philipp Nathem auf seine Sportart angesprochen wird und diese anderen Menschen erklären soll, kann das schon mal etwas länger dauern. Der 16-jährige Trierer geht seit Kindestagen in der Karate-Disziplin Kata, die aus stilisierten Kämpfen gegen imaginäre Gegner besteht, an den Start: „So anspruchsvoll und schwer Kata zu erlernen und auszuüben ist, so schwer ist es auch Außenstehenden zu erklären“, sagt Philipp und schmunzelt. Von klein auf mit Karate aufgewachsen, meldete er sich mit fünf Jahren selbst im Verein an, nachdem er Vater und Bruder oft im Training zuschaute und die Übungen an der Seitenlinie nachahmte. „Karate ist etwas Besonderes. Es gibt immer etwas, was man verbessern und wo man sich weiter entwickeln kann“, schwärmt der Schüler, der schon einige Erfolge vorweisen kann.

2004 – im Alter von acht Jahren – wurde er zum ersten Mal rheinland-pfälzischer Landesmeister und konnte den Titel zuletzt im März verteidigen. Seit 2005 steht Philipp im Landeskader des Rheinland-Pfälzischen Karateverbands. Dort trainiert er unter anderem mit der Triererin Sophia Graf zusammen, die ebenfalls in der Disziplin Kata startet. Das Training mit dem Landeskader steht in der Regel an Wochenenden an. Unter der Woche wird beim Polizei-Sportverein geübt.

Während Philipp dienstags und donnerstags gemeinsam mit allen PSV-Karatekas trainiert, erhält er mittwochs Einzeltraining mit Vater Uwe. „Meine Stärken sind Sprünge und schnelle Bewegungen. Ich muss aber noch gelenkiger werden und an meinen Fußtritten arbeiten.“ Um sich weiterzuentwickeln und die Kata immer weiter zu perfektionieren, werden Siege und Niederlagen per Video analysiert. Vater Uwe filmt dazu jeden Wettkampf seines Sohns, der neben Karate noch eine andere Leidenschaft pflegt.

Seit Jahren ist Philipp Fan der TBB Trier. „Selbstverständlich habe ich eine Dauerkarte“, sagt Philipp, dessen Begeisterung für den Basketball-Bundesligisten nicht von ungefähr kommt. Jahrelang spielte er selbst Basketball, durchlief die U12 und U14 der MJC Trier. Noch heute wird mit Freunden in der Freizeit auf den Korb geworfen.

Auf einen seiner bisherigen Erfolge ist Philipp ganz besonders stolz – seine Bronzemedaille beim Internationalen Krokoyama-Cup in Koblenz: „Das war mein erstes großes internationales Turnier, da war der dritte Platz für mich schon etwas ganz Besonderes.“ Neben den Landesmeister-Titeln holte Philipp 2008 den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Team. Eine Einzel-Medaille bei den nationalen Titelkämpfen blieb ihm allerdings bisher versagt.

Neben Karate hat Philipp Nathem noch eine weitere Leidenschaft. Der 16-Jährige ist treuer TBB-Fan und spielte selbst viele Jahre Basketball. Foto: Jörn PelzerIm Juni startete der 16-Jährige bei der DM in Chemnitz den nächsten Anlauf, doch am Ende schied er schon früh aus. Einen Monat später ist ihm die Enttäuschung noch anzumerken: „Das Ziel war Platz eins und darauf habe ich mich wochenlang vorbereitet. Dass ich schon in der zweiten Runde ausgeschieden bin, ist sehr ärgerlich.“ Welchen Rang er am Ende des Turniers belegte, weiß er selbst nicht. „Das ist letztendlich auch egal. Entscheidend sind die ersten drei.“

Schon die Deutsche Meisterschaft im vergangenen Jahr verlief für den Trierer nicht nach Plan. Er verpasste die Podestplätze und verlor deshalb Ende des Jahres seinen Platz im Bundeskader. „Ich trainiere zwar noch mit, bin aber offiziell nicht mehr im Kader“, erklärt Philipp, den der Bundestrainer auf diese Weise noch weiter im Auge haben will. „Selbstverständlich will ich so schnell wie möglich nochmal ins Team.“

Neben dieser Herausforderung bleibt der Traum, einmal deutscher Meister zu werden. „Aber das wird in den nächsten Jahren noch schwieriger als bisher“, erzählt Philipp, der im nächsten Jahr in der Leistungsklasse startet. Dort treten alle Karateka ab 18 Jahren gegeneinander an. Die Konkurrenz wird größer und vor allem stärker: „Für mich geht es zunächst darum, mich in den nächsten Jahren dort zu etablieren.“

„Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier“, Teil 14: Konstantin Cucka
„Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier“, Teil 13: Charlotte Sanati
„Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier“, Teil 12: Nico Klink
„Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier“, Teil 11: Andreas Theobald
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 10: Lisa Marie Baasch und Florian Blaß
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 9: Kevin Ugo
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 8: Annika Regneri
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 7: Maike Hausberger
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 6: Dominik Kohr
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 5: Michelle Lauer
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 4: Sophia Graf
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 3: Leonie Edringer
“Auf dem Sprung nach oben  Talente aus Trier”, Teil 2: Dominik Werhan
“Auf dem Sprung nach oben – Talente aus Trier”, Teil 1: Lukas Achterberg

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