Die runderneuerten Seiten der Stadt Trier

Trier.deDer Relaunch war mehr als überfällig, 15 Jahre nachdem die Stadt mit ihrem Internetauftritt erstmalig online ging, war es mit kleineren kosmetischen Korrekturen nicht mehr getan. Das war längst auch den Verantwortlichen klar, weshalb man sich im Rathaus zu einer kompletten Überarbeitung des Web-Portals, das monatlich rund 300.000 Seitenaufrufe verzeichnet, entschloss. Knapp 100.000 Euro ließ sich die Stadt das Vorhaben kosten, mit der Firma ICT Solutions AG hatte ein weiteres Mal ein Trierer Unternehmen den Zuschlag für das Projekt bekommen. Seit Dienstagmittag, 11.42 Uhr kann sich das Ergebnis sehen lassen, und zeitgleich mit der offiziellen Homepage der Stadt präsentieren sich nun auch fünf Mikrosites in neuem Erscheinungsbild, von der Stadtbibliothek bis zur Feuerwehr.

TRIER. Man liefere kein fertiges Endprodukt, die Optimierung eines Internetauftritts sei immer auch ein stetiger Prozess, gab Britta Bauchhenß bei der Präsentation des Relaunchs zu bedenken. Bauchhenß und Kollege Ralph Kießling vom Amt für Presse und Kommunikation der Stadt wissen – bei der Migration von etwa 13.000 Seiteninhalten und rund 11.000 Bildern sowie Dokumenten kann schon mal etwas schiefgehen, und sei es nur ein Formatierungsfehler; zudem gab es auch erhebliche inhaltliche Veränderungen, weshalb die Website nicht mehr wieder zu erkennen ist. Sollte Nutzern von www.trier.de etwas auffallen, wird es ihnen ganz leicht gemacht – über die Option „Seite verbessern“ gelangen sie auf ein Kontaktformular, in dem sie ihre Vorschläge einbringen können.

Am Augustinerhof hoffen die Verantwortlichen auf möglichst viel Feedback. Schließlich handelt es sich bei der kompletten Überarbeitung der Internetpräsenz um ein Projekt mit großer Außenwirkung, wie OB Klaus Jensen am Dienstag unterstrich. 1998 startete die Stadt mit www.trier.de, verantwortlich zeichnete seinerzeit das Trierer Unternehmen rdts. Mit diesem habe man über all die Jahre „sehr gut und erfolgreich“ zusammengearbeitet, betonte Presseamtschef Dr. Hans-Günther Lanfer. 2005 gab es einen ersten Relaunch, doch 2011 entschied der Steuerungsausschuss, dass ein grundsätzlicher Neuaufbau notwendig angesagt ist. Die Stadt schrieb das Projekt aus und veranstaltete im Frühjahr letzten Jahres einen öffentlichen Wettbewerb. Daraufhin wurden acht Bewerber zu einem Angebot aufgefordert, vier beteiligten sich schließlich. Den Zuschlag erhielt die in der Bahnhofstraße ansässige ICT Solutions AG. Die kann längst eine beachtliche Liste von Kunden vorweisen, darunter auch zahlreiche Behörden und Institute oder gleich die kompletten übergeordneten Landesregierungen, etwa die in Mainz und Wiesbaden. Man ist gut im Geschäft, und ICT-Vorstand Karin Fetzer jetzt einfach nur „froh, endlich mal Partner der Stadt Trier zu sein“.

Die präsentiert sich ab sofort runderneuert im Netz, und wenn sich denn etwas auf Anhieb sagen lässt, dann dass die Seite deutlich übersichtlicher und ansprechender ist, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Ziel des Relaunchs sei es denn auch gewesen, die Optik moderner und nutzerfreundlicher zu gestalten, so Britta Bauchhenß. Anders als früher gibt es nun keine vorgeschaltete Seite mehr, der Besucher gelangt stattdessen direkt auf die Startseite. Und dort kann er sich fortan an sieben Schwerpunkten orientieren. Gab es bislang nur „Bürger, Wirtschaft, Tourismus“, erleichtern die zahlreicheren Menüpunkte nun den Zugriff auf wichtige und nützliche Informationen. Es gelte das „Lebenslagenprinzip“, erläutert Bauchhenß. Soll heißen: Wo man früher am besten schon im Vorhinein die Bezeichnung des zuständigen Amts kennen musste, um an die gewünschten Informationen zu gelangen, orientiert man sich nun an den sieben Themen wie „Rathaus & Bürger“ oder „Umwelt & Verkehr“ und erreicht hierüber wiederum weitere Unterpunkte.

Ein besonderer Schwerpunkt bildet „Bildung & Wissenschaft“. Hier können sich die Nutzer unter anderem einen schnellen Überblick über Triers Schullandschaft und das jeweilige Profil der Einrichtungen machen. Man habe in diesem Zusammenhang sehr stark vom kommunalen Bildungsmanagement „Lernen vor Ort“ profitiert, berichtet Kießling. Insgesamt wurden etwa 1200 Seiten neu gestaltet oder thematisch überarbeitet. Eine Verlinkung auf den separaten Internetauftritt der Tourist-Information ist auf der Startseite platziert, außerdem verbinden externe Links direkt zu wichtigen Institutionen wie beispielsweise Theater, Stadtwerke oder Hochschulen. Komplett überarbeitet wurden ebenfalls die Mikrosites von Stadtbibliothek, Feuerwehr, Beirat für Migration und der Musikschule Trier. Weitere Mikrosites werden in den kommenden Wochen folgen, kündigt Britta Bauchhenß an.

Gut 98.000 Euro kostete der Relaunch. Für den Betrieb einschließlich Support und Service werden laut Lanfer jährlich 20.000 Euro fällig. Abgeschlossen ist das Projekt damit noch lange nicht, wie Jensen betonte. Der Oberbürgermeister kündigte vielmehr an, die Verantwortlichen würden Rückmeldungen und Erfahrungen dazu nutzen, um die Seite auch nach ihrer Freischaltung weiter zu optimieren. Dennoch lasse sich schon jetzt sagen, dass die Internetpräsenz einen qualitativen Sprung nach vorne gemacht habe. Als nächste Großbaustelle steht nun verwaltungsintern die Überarbeitung des Intranets an. Und die „sozialen Netzwerke“? Ob und in welchem Umfang „Social Media“ genutzt werde, wolle man demnächst klären, heißt es. Bei der Beurteilung helfen soll auch eine grundsätzliche Stellungnahme und Empfehlung des Deutschen Städtetages, die noch erwartet wird. Derweil hofft Bauchhenß, dass sich „möglichst kein Nutzer auf unserer Seite mehr verliert“. Und wenn doch, einfach über „Seite verbessern“ melden!

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