Titel für drei Trierer

TRIER. Venerunt, viderunt et vicerunt – aus Trierer Sicht war „Nox gladiatorum“ äußerst erfolgreich. Bei dem Kampfsportabend am Samstag in der Arena gewannen die Lokalmatadoren Stefan Reinboth, Falk Monzel und Sascha Baschin ihren Titelkampf.

Neuer WKU-Weltmeister (bis 79 Kilo) im Kickboxen: der Trierer Sascha Baschin. Foto: Christian JörickeBaschin, Chris und Tina Steil, Stephan Stoffels und ihre Helfer gaben sich viel Mühe, eine professionelle Kampfsportveranstaltung auf die Beine zu stellen: Nummern-Girls, Nationalhymnen und Live-Musik in den Pausen – die Veranstalter wollten den etwa 1200 Zuschauern Einiges bieten. Zwar kamen nicht alle geplanten Kämpfe zustande, und für den WM-Fight von Baschin fiel kurzfristig der Gegner aus, sodass ein Ersatzmann einspringen musste, aber im Programmheft wurde bereits darauf hingewiesen, dass „Änderungen vorbehalten“ seien. Es sollte auch so ein unterhaltsames Kampfsport-Event werden.

Im ersten Titelkampf des Abends siegte Stefan Reinboth knapp vor René Perz. Mit einem Punkt Vorsprung wurde der Trierer von der Kampfsportakademie Trier Deutscher Meister der World Kickboxing and Karate Union (WKU; einer der größten Fachverbände für Kickboxen) im Pointfighting, bei dem man Punkte durch gezielte Treffer sammelt.

Falk Monzel (Chorakee Trier) gewann gegen Mehmet Balik die Deutsche Meisterschaft (bis 82 Kilo) nach K-1-Regeln. Foto: Christian JörickeDeutlicher fiel das Ergebnis von Falk „Hulk“ Monzel (Chorakee Trier) aus. Der erfahrene 29-Jährige ließ seinem Gegner Mehmet Balik – immerhin Europameister der WFCA und Deutscher Meister der AFSO – im Kampf um die Deutsche Meisterschaft (WKU) im K-1 (bis 82 Kilo) keine Chance. Die Begegnung war zwar unter technischen Gesichtspunkten nicht gerade zum Zungeschnalzen, Monzels Zielstrebigkeit jedoch beeindruckend. Während der „Hulk“ sich erst in der letzten Runde ein paar Schrammen im Gesicht zuzog, hatte Balik schon früh eine gewaltige Schwellung unter dem linken Auge.

Der Hauptkampf sollte die größte Überraschung des Abends werden – in jeder Hinsicht. Sascha Baschins Gegner im Kampf um den Weltmeistergürtel (WKU) im Kickboxen (bis 79 Kilo) hatte verletzungsbedingt absagen müssen. Für den Slowaken Tomas Gut sprang der junge Türke Delil Catar aus Offenbach in die Bresche. Und der machte seine Sache besser, als es Baschin (Kampfsportakademie) lieb gewesen sein dürfte. Zwar zeigte der 37-jährige Trierer die besseren Kicks, aber Catar punktete ordentlich mit den Fäusten. Ab der sechsten Runde machten sich die 15 Jahre Altersunterschied bemerkbar. Baschin änderte daraufhin seine Taktik und setzte auf Konter. Als sein flinker Gegner in den letzten Runden das Tempo erhöhte, peitschten die Zuschauer ihr Idol noch stärker an. „Sascha, hau drupp!“, hörte man beispielsweise immer wieder dessen mitfiebernde Mutter in der ersten Reihe am Ring rufen.

Sascha Baschin und Delil Catar boten den Zuschauern einen spannenden Kampf. Foto: Christian JörickeDas Publikum bekam einen guten, sehr spannenden Kampf geboten. Nach zwölf Runden durfte Baschin die Arme hochreißen. Mit einem deutlichen, etwas zu hoch ausgefallenen Punktsieg gewann er den WM-Gürtel. „Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet, dass er so stark ist“, sagte der neue Weltmeister im Anschluss über seinen „Ersatzgegner“. „Er hat Herz und viel Ehrgeiz, Hut ab vor dessen Leistung.“

Seinen verdienten Triumph feierte Baschin mit seinen Fans bei der After-Show-Party. Nach siebenwöchiger, harter Vorbereitung stehen nun erstmal zwei Wochen Pause auf dem Programm. Im neuen Jahr erwarten ihn neue Herausforderungen – und Herausforderer. „Viele wollen jetzt meinen Gürtel.“

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