Musiker helfen Musikern

Roman Schleimer (Kultubüro), Michael Kernbach, Ole Kernbach, Simon Baumeister und Wolfgang Zähringer bei der Vorstellung des "Musiknetzwerkes Trier" bei "Pro Musik Veranstaltunsgtechnik". Foto: Christian JörickeWo gibt es in Trier Proberäume? Welche Auftrittsmöglichkeiten bietet die Stadt? Diese und ähnliche Fragen sollen in Zukunft über das „Musiknetzwerk Trier“ beantwortet werden. Ole Kernbach und Simon Baumeister gründeten das Projekt, das gestern bei „Pro Musik“ vorgestellt wurde und offiziell am 17. August startet. Dann geht die Homepage online und abends findet ein Konzert mit jungen und renommierten Trierer Bands auf der Sommerbühne im Exhaus statt. Mit dem Netzwerk, an dem auch noch das Kulturbüro und die Musiker Jimi Berlin, Michael Kernbach und Wolfgang Zähringer beteiligt sind, soll die lokale Musikszene unterstützt und gestärkt werden.

TRIER. Was Trier musikalisch zu bieten hat, kann man unter anderem immer Anfang Januar beim „Bunker bebt“-Festival im Exhaus erleben. Dort treten fast alle Bands auf, die im ehemaligen Bunker in Trier-Nord proben. Meist sind es weit über ein Dutzend. Nun ist der Bunker nicht das einzige Gebäude in Trier, das Proberäume beherbergt. Auch neben der „Luke“ und in der Güterstraße gibt es Räume, in denen Bands an ihren Fertigkeiten feilen und sich auf Konzerte vorbereiten können.

Auftrittsmöglichkeiten bieten unter anderem das Exzellenzhaus, die MJC, die Tufa und verschiedene Kneipen. Doch wie kommt man heran an Proberäume und Gigs, gerade wenn man sich in der Trierer Musikszene nicht so gut auskennt? „Wenn ich als Musiker nach Trier ziehe, habe ich niemanden, der mir helfen kann“, sagt Ole Kernbach. Darum hat er zusammen mit Simon Baumeister, mit dem er in der Deathcore-Band „Cheiron“ spielt, das „Musiknetzwerk Trier“ gegründet. „Es soll eine zentrale Anlaufstelle für Musiker sein“, erklärt Baumeister. „Die Leute sollen wissen, wo sie hinmüssen, wenn sie Musik machen wollen.“

Das Projekt richtet sich aber auch an Veranstalter und Musikinteressierte vor der Bühne. Dazu soll auf der Homepage, die am 17. August freigeschaltet wird, ein Bandregister entstehen. Trierer Musiker sind aufgerufen, sich auf der Seite anzumelden.

„Wir möchten damit auch auf die regionale Musikszene aufmerksam machen“, sagt Michael Kernbach, Vater von Ole, Betreiber der „Popfarm“ in Bonn und Ex-„Orthopädischer Strumpf“. „In Trier gibt es viele gute Bands.“

Ein Forum soll ihnen unter anderem mit Veranstaltungen geboten werden. So findet am 17. August auch gleich das erste Festival des Musiknetzwerkes statt. Um 17 Uhr (Einlass) beginnt auf der Sommerbühne im Exhaus „Back to the Future“, an dem neben den beiden jungen Formationen „Cheiron“ und „Surface Sky“ auch Triers langjährige Rocken-das-Haus-Garanten „Spy Kowlik“ und „The Shanes“ sowie die nur zu besonderen Anlässen zusammenkommenden Bands „Big Fart“ und „5 im grünen Bett“ auftreten. Die Einnahmen erhält der Verein. Wie schon die des „Tefftivals“ im vergangenen Dezember, das in diesem Jahr fortgesetzt werden soll.

Wenn genug Geld und vor allem ein geeignetes Gebäude vorhanden sind, soll in Trier ein Rock- und Pophaus mit Proberäumen und Büro entstehen. „Die Stadt hilft gerne beim Vermitteln“, bietet Roman Schleimer vom Kulturbüro an. „Wir sind froh, dass es endlich einen konkreten Ansprechpartner gibt.“

„Das ‚Musiknetzwerk Trier‘ versteht sich als Plattform, die vom Mitmachen lebt und die Vielfalt der regionalen Musikszene bündelt. Aber auch deren Belange unterstützen und publik machen will“, erkären die Organisatoren, die einige Ideen für ihr Projekt haben. Wenn es erstmal angelaufen ist, sollen beispielsweise auch Kooperationen mit der Szene in Luxemburg entstehen. Zudem würde man gerne wieder so etwas wie den Rockförderpreis schaffen. Über Erfolg oder Misserfolg der Plattform entscheidet das Interesse der Trierer Musiker.

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