Katarina Barley will gegen Kaster antreten

Mit einer Frau an der Spitze möchten die Sozialdemokraten bei der nächsten Bundestagswahl den Wahlkreis Trier zurückerobern: Nach Informationen von 16vor soll Dr. Katarina  Barley als Direktkandidatin ins Rennen gehen. Entsprechende Informationen wollte die Schweicherin auf Anfrage „nicht dementieren“. Die Trierer SPD-Chefin Malu Dreyer bestätigte unterdessen, dass Barley vom geschäftsführenden Vorstand ihrer Partei vorgeschlagen wurde. Mit der Vorsitzenden des Kreisverbands Trier-Saarburg hoffen die Genossen in Stadt und Landkreis, dem seit 2002 fest im Sattel sitzenden CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster das Ticket nach Berlin streitig machen zu können. Im Juli hatte Manfred Nink (SPD) angekündigt, nach vier Jahren an der Spree nicht ein weiteres Mal zu kandidieren.

TRIER. Die nächste Bundestagswahl steht zwar erst in zwölf Monaten an, doch wirft der bevorstehende Wahlkampf längst seine Schatten voraus. So nominierten die Trierer Liberalen Henrick Meine als ihren Direktkandidaten, dass die CDU mit Bernhard Kaster antreten wird, steht schon seit einigen Monaten fest. In der Union ist die Kandidatur des 54-Jährigen, der als einer von fünf Parlamentarischen Geschäftsführern zum engeren Führungszirkel der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zählt, nie ernsthaft in Frage gestellt worden. Kaster hat sich etabliert in Berlin, und nachdem er 2009 mit deutlichem Abstand das Direktmandat gegen den SPD-Bewerber Manfred Nink verteidigte, gilt er für seine Partei als sichere Bank.

Allerdings hatten die Genossen mit Nink auch keinen übermäßig starken Herausforderer in die Wahl geschickt. Der gebürtige Kürenzer und langjährige Kenner Ortsbürgermeister verhehlte im Vorfeld erst gar nicht, dass er seinen Einzug in den Bundestag mehr als Krönung seiner politischen Laufbahn denn als Beginn einer neuen bundespolitischen Karriere verstand. Noch vor dem Urnengang ließ er auch durchblicken, dass eine Wahlperiode ihm wohl genügen würde. So hatte Kaster relativ leichtes Spiel und am Wahlabend klar die Nase vorne. Nink hingegen musste zittern, bis feststand, dass er es doch noch über die Landesliste seiner Partei in den Bundestag geschafft hatte.

2013 dürfte das Rennen wieder spannender werden, denn anders als 2009 wollen die Sozialdemokraten dieses Mal ein Kontrastprogramm zu Kaster aufbieten – mit der Vorsitzenden des SPD-Kreisverbands Trier-Saarburg, Katarina Barley. 2005 war die promovierte Juristin, damals gerade 36 Jahre alt, bei  der Landratswahl angetreten. Gegen den heutigen Amtsinhaber Günther Schartz (CDU) schaffte Barley mit annähernd 45 Prozent einen Achtungserfolg. Mit 45 Prozent hätte sie das Direktmandat für den Bundestag wohl sicher, denn bekanntlich wird es hierbei keine Stichwahl geben; und mit Grünen, FDP und Linke wird es mindestens drei weitere Parteien geben, die mit ihren jeweiligen Bewerbern um Erststimmen buhlen werden.

Erfahrungsgemäß fällt die Entscheidung zwischen den Direktkandidaten von CDU und SPD. Auf Anfrage wollte Barley am Montagabend „nicht dementieren“, dass sie ihren Hut in den Ring geworfen hat. Die Schweicherin möchte dem Entscheidungsprozess nicht vorgreifen, Ende des Monats beraten zunächst noch die beiden Kreisvorstände. Tatsächlich wird nach Informationen von 16vor in den Ortsvereinen bereits über die wichtige Personalie diskutiert, und ein anderer Name als der von Barley tauchte in den internen Diskussionen bislang nicht auf. Die Trierer SPD-Chefin und Mainzer Sozialministerin Malu Dreyer bestätigte auf Nachfrage denn auch, der geschäftsführende Vorstand ihrer Partei habe Barley als Kandidatin empfohlen. „Zunächst können die Ortsvereine aber prüfen, ob es in den eigenen Reihen noch Vorschläge gibt“, so Dreyer weiter.

Derzeit spricht alles dafür, dass die Genossen aus Stadt und Kreis Anfang November auf einer Wahlkreiskonferenz die 43-Jährige Referentin im Mainzer Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz auf den Schild heben werden.

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