„Krokodile, Kamele und schwebende Haie mit Lasern“

Hart wie Knäckebrot, trocken und sehr bekömmlich: Royal Republic aus dem schwedischen Malmö sorgen derzeit als Vorband der „Toten Hoten“, aber auch als Hauptact für viel Bewegung vor deutschen Bühnen. Mit ihrer sympathischen Mischung aus Funk, Punk und viel Rock ’n‘ Roll klingen sie wie „die Hives mit Eiern“ (laut.de). Am Donnerstag spielen die Indie-Rocker, die auch schon für „Rock am Ring“ 2013 gebucht sind, um 20 Uhr im Exhaus. 16vor sprach mit Sänger Adam Grahn über seine Berufswahl, Sucht und darüber, was die Besucher beim Konzert in Trier erwartet. Beziehungsweise nicht.

16vor: Wieviel Zeit benötigen Sie jeden Morgen für Ihre Frisur?

Adam Grahn: Normalerweise bin ich morgens eine Leiche und viel zu faul, um meine Haare zu machen. Vor der Tour habe ich mir extra einen neuen Haarschnitt verpassen lassen, damit ich nicht wie bisher vor jeder Show 40 Minuten mit meinen bescheuerten Haaren beschäftigt bin.

16vor: Mögen Sie es, wenn Ihnen eine Frau durchs Haar streicht, oder sind Sie eher genervt, weil es dann durcheinandergerät?

Grahn: Ich bevorzuge es, es mir von Affen reinigen zu lassen.

16vor: Welche Musik haben Sie gehört, bevor Sie selbst Musiker wurden?

Grahn: Als ich aufwuchs, habe ich viel Paul McCartneys Solo-Alben, die Beatles, Zeppelin und eine schwedische 80er-Jahre-Band namens „Freda“ gehört. Ab meinem vierten Lebensjahr habe ich Schlagzeug gespielt und mit fünf oder sechs angefangen, mit meinen Eltern auf Hochzeiten und Partys aufzutreten.

16vor: Haben Sie es je bedauert, Musiker geworden zu sein?

Grahn: Mit 15 bekam ich einen Job als Reinigungskraft bei einem Gynäkologen. Es hat immer komisch gerochen, wenn ich nach der Sprechstunde sauber gemacht habe. Ich habe außerdem in einer Post, bei einem Kabelhersteller und hin und wieder als Musiklehrer gearbeitet und Coverkonzerte gespielt. Nein, ich habe meine Wahl nie bereut. Wenn mich Leute fragen, was ich machen würde, wenn ich nicht bei Royal Republic spielte, scherze ich ein bisschen herum. Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht.

16vor: Ihr habt euch vorgestellt mit dem Album „We are the Royal“ (2010), dann kam vor wenigen Wochen „Save the Nation“ heraus. Wovor muss man welches Volk retten?

Grahn: Ich weiß nicht, was „Save the Nation“ tatsächlich bedeutet. Wir haben innerhalb der Band unterschiedliche Meinungen von der Bedeutung mancher Songs. Ich finde das cool. John Lennon sagte, dass man niemals erklären müsse, warum man einen Text oder eine Melodie schreibe. Dem stimme ich zu. Es ist einfach Musik.

16vor: In Bezug auf Ihren Song „Addictive“ – sind Sie von Irgendetwas abhängig? Was gibt Ihnen einen Kick?

Grahn: Ich muss gestehen, dass ich wie die meisten Menschen heutzutage ein Sklave meines Computers bin. Was gibt es denn sonst noch in der Welt? (lacht)

16vor: Sie treten zur Zeit auch als Vorgruppe der „Toten Hosen“ auf. Wie mögen Sie deren Musik?

Grahn: Um ehrlich zu sein, wir hatten bis vor einem Jahr noch nie einen Hosen-Song gehört. Die meisten Menschen in Schweden kennen sie nicht einmal. Wir haben vor ein paar Tagen die ersten Shows mit ihnen gemacht. Was mich umgehauen hat, sind die Emotionen, die sie auf der Bühne zeigen. Ich bin beeindruckt, wenn eine Band mit ihrer Karriere noch eine Show liefert, die man fühlen kann. Ich habe viele große Bands gesehen, die bloß ihr Programm herunterspielen und dann gehen. Mein Deutsch wird immer besser, sodass ich in ein paar Shows auch die meisten ihrer Texte verstehen werde.

16vor: Wie verstehen Sie sich mit Campino und Co.?

Grahn: Die Hosen und die ganze Crew sind großartig. 20 Leute kamen am ersten Tag auf mich zu und sagten: „Wenn du irgendwas was brauchst, lass es mich wissen.“ Das ist immer ein guter Anfang. (lacht)

16vor: Werden in Trier auch Frauen wie im Video zu „Addictive“ oder „Underwear“ zu sehen sein?

Grahn: Ja, Jonas und Per werden da sein (Anm. d. Red.: Jonas und Per sind der Bassist und der Schlagzeuger von Royal Republic). Nein, leider nicht. Aber es wird Krokodile, Kamele und schwebende Haie mit Lasern geben, die wie im besten Disney-Musical absolut synchron tanzen. Vielleicht. Ich kann nichts versprechen.

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