Gemeinsamer Fahrplan für Triers Skatehalle?

In die Diskussion über die ungewisse Zukunft der Skatehalle im Westen der Stadt scheint Bewegung zu kommen. Nach Informationen von 16vor gibt es seit vergangener Woche fraktionsübergreifende Bemühungen, eine gemeinsame Linie für das weitere Prozedere in Sachen „Projekt X“ zu finden. Bislang liegen für die Sitzung des Stadtrats am kommenden Dienstag ein Antrag der SPD sowie ein gemeinsamer Antrag von B90/Die Grünen, FWG und der Partei Die Linke vor. Außerdem haben die Liberalen eine Anfrage gestellt. Möglicherweise werden die unterschiedlichen Ansätze nun in einen gemeinsamen Text münden. Eine endgültige Entscheidung über den Standort der Skatehalle könnte im November fallen. Unterdessen haben die Skater anlässlich der Ratssitzung am Dienstag zu einer Demonstration aufgerufen.

TRIER. Am Freitag vergangener Woche trafen sich Vertreter der Fraktionen zu einem informellen Gespräch. Einziger Tagesordnungspunkt: Wie geht es weiter mit dem „Projekt X“? Nachdem SPD, FDP, FWG, Grüne und Linke für die nächste Ratssitzung verschiedene Anträge und Anfragen mit jeweils unterschiedlichen Stoßrichtungen eingereicht hatten, wollte man nun doch noch Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens ausloten – auch, um eine erneute Konfrontation im Stadtrat zu verhindern. Dem Vernehmen nach war auch die CDU an den Gesprächen beteiligt. Die heftigen Auseinandersetzungen der letzten Sitzung sollen sich jedenfalls nicht wiederholen; zumal man sich im Grundsatz doch einig sei, wie ein Ratsmitglied anmerkt – dass nämlich eine längerfristige Lösung für das „Projekt X“ gefunden werden müsse.

Doch über den Weg dorthin gab und gibt es noch unterschiedliche Vorstellungen innerhalb des Rats. Diese reichen von bedingungslosem Erhalt am jetzigen Standort bis hin zu Alternativen, notfalls auch außerhalb der Stadtgrenzen. Bislang schien die Diskussion völlig verfahren, doch gelang es den Unterhändlern aller Fraktionen nun offenbar, einen ersten Ansatz für eine gemeinsame Marschrichtung zu finden. Bestätigen will das bislang zwar niemand, zumindest nicht öffentlich. Man habe Stillschweigen vereinbart, heißt es, die Ergebnisse der Gespräche und den Inhalt eines möglichen gemeinsamen Antrags müssten erst noch in den Fraktionen diskutiert werden. Immerhin scheint aber eine reelle Chance gegeben, dass man sich auf ein gemeinsames Verfahren für die nächsten Wochen einigt.

So ist man sich im Grundsatz einig, dass das „Projekt X“ erhalten werden soll. Was das Prozedere anbelangt, soll der weitere Diskussionsprozess offen verlaufen und noch keine abschließende Standortentscheidung getroffen werden. Einigkeit scheint auch dahingehend zu herrschen, dass die Skatehalle auf jeden Fall bis Ende 2012 in der Aachener Straße genutzt werden kann. Das hatten OB Klaus Jensen (SPD), Bürgermeisterin Angelika Birk (B 90/ Die Grünen) und auch Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) zwar schon öffentlich in Aussicht gestellt, doch könnte es nun auch formell eine Vertragsverlängerung für das Provisorium geben. Träger der Skatehalle ist der Palais e.V.

Skater rufen zu Demo auf

Eine weitere Forderung, der sich wohl alle Fraktionen anschließen könnten, richtet sich an die Verwaltung: Diese soll dem Rat bis zum Ende der Sommerpause einen Bericht über mögliche Standorte vorlegen – inklusive jenem in Trier-West. Diese Forderung hatten in den vergangenen Wochen gleich mehrere Parteien erhoben und darauf verwiesen, dass für eine abschließende Entscheidung ohnehin noch viele Fakten fehlten. Aus dem Bericht soll nicht nur hervorgehen, ob sich die jeweilige Halle baulich eignen würde, sondern auch, welcher finanzielle Aufwand im Einzelfall notwendig wäre. Die Stoßrichtung ist klar: Ein Gesamtkonzept für das „Projekt X“ soll her, und dieses soll mit den Skatern und dem Träger ausgearbeitet werden. Am Ende könnte dann eine einvernehmliche Lösung stehen, bestenfalls über die Fraktionsgrenzen hinweg und im Einklang mit den Vorstellungen der Skater. Dass es so kommt, ist noch nicht ausgemacht. Doch auch wenn es durchaus denkbar ist, dass die eigentliche Standortentscheidung im Herbst wieder für heftige Kontroversen sorgen könnte – dass die Fraktionen gemeinsam nach Wegen und Möglichkeiten sondieren, lässt hoffen.

Einig scheint man sich auch in einem weiteren Punkt: dass nur ein konkreter Fahrplan den nötigen Druck in den Prozess bringen kann. In seiner Sitzung im November könnte die Entscheidung über den Standort des „Projekt X“ fallen, womit auch eine Vorentscheidung über die künftige Nutzung des ehemaligen Edeka-Geländes in Trier-West getroffen wäre. Am kommenden Montag werden die Fraktionen beraten, erst dann wird feststehen, ob sich alle Gruppierungen am Augustinerhof einem gemeinsamen Antrag anschließen werden. Der Wille scheint zumindest vorhanden.

Unterdessen rufen die Skater zu einer Demonstration auf: „Die politische Lage spitzt sich zu ! Unser einziges Druckmittel ist unsere Präsenz!“, werben sie auf Facebook für die Teilnahme an der Ratssitzung am kommenden Dienstag.

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