Besseres Fernverkehrsangebot für Trier

Vor einigen Jahren gab es mal einen durchgehenden Intercity nach Frankfurt. Seit vergangenem Dezember besteht kaum noch eine Fernverkehrsverbindung über Trier. Ab dem Frühjahr ist immerhin Frankfurt wieder mit öffentlichem Personenverkehr ohne Umsteigen zu erreichen. Allerdings nicht mit dem Zug. Das luxemburgische Busunternehmen Voyages Emile Weber und die Stadtwerke Trier lassen ab 20. März bis zu acht Mal täglich komfortable Fernbusse zwischen dem Luxemburger und dem Frankfurter Hauptbahnhof rollen.

TRIER/LUXEMBURG. „Es ist eine Freude, dass wieder einmal eine Kooperation zwischen Luxemburg und Trier zustande gekommen ist“, sagt Oberbürgermeister Klaus Jensen bei der Vorstellung des Projekts. Mit Voyages Emile Weber und den Stadtwerken Trier haben ein privates und ein kommunales Unternehmen ihre im öffentlichen Personennahverkehr seit Jahren bestehende Zusammenarbeit ausgeweitet. Die beiden Firmen starten ab dem 20. März die Fernbuslinie „DeLux-Express“, die Luxemburg, Trier und fünf weitere Städte mit Frankfurt verbindet.

„Die Linie ist etwas ganz Besonderes“, so Jensen. „Das Angebot der Verkehrsbetriebe bekommt eine neue Note: den Fernverkehr.“ Die Stimmung des Oberbürgermeisters verschlechtert sich jedoch etwas, als er den Bogen zu den im Dezember von der Deutschen Bahn eingestellten Intercity-Verbindungen spannt. Mit dem neuem Angebot sei die Auseinandersetzung mit der Bahn nicht beendet. „Wir werden unseren Protest deswegen nicht einstellen“, betont Jensen.

Nichtsdestoweniger soll der „DeLux-Express“ eine Alternative zum Zug sein. Mit dem IC um 9.09 Uhr verlässt die letzte Fernverkehrsverbindung des Tages den Trierer Hauptbahnhof. Ab dann muss man meistens mindestens einmal umsteigen, um die nächste Großstadt zu erreichen. Der „DeLux-Express“ verkehrt wochentags von 4.05 Uhr bis 18.10 Uhr acht Mal von Luxemburg nach Frankfurt, die umgekehrte Strecke kann von 4.10 Uhr bis 18.45 Uhr gefahren werden – ohne Umsteigen. Samstags gelangt man drei Mal von der einen Bankenmetropole in die andere, sonntags vier Mal.

Dass die Busfahrt von Trier nach Frankfurt trotz überwiegender Autobahnnutzung rund dreieinhalb Stunden dauert und damit ein halbe Stunde länger als die schnellste Zugverbindung, liegt daran, dass es auch noch Haltestellen an der Fachhochschule Birkenfeld, am Hauptbahnhof Kaiserslautern, am Pariser Tor in Mainz und am Frankfurter Flughafen gibt. Dafür muss man den Bus nicht verlassen und verpasst wegen Verspätungen keine Anschlusszüge mehr.

Sechs Reisebusse von Voyages Weber, die über einen großen Sitzabstand und einen eigenen Stromanschluss am Platz verfügen und zudem Getränke und eine Toilette an Bord haben, werden ab Frühlingsanfang im Einsatz sein. Von Luxemburg nach Trier fährt ein luxemburgischer Fahrer, ab dort ein Trierer. Dadurch wird die Lenkzeit nicht überschritten und die Fahrer müssen zwischendurch keine längere Pause einlegen. Für die Zwischenstopps sind weniger als fünf Minuten einkalkuliert.

Mit 29 Euro von Trier nach Frankfurt liegt der „DeLux-Express“ knapp zehn Euro unter dem günstigsten Normalpreis der Bahn. Erst mit der Bahncard 50 oder mir Sparangeboten kann ein Zweite-Klasse-Ticket günstiger kommen. Entscheidet man sich für den Kauf von gleich fünf Busfahrkarten, sinkt der Preis auf jeweils 23 Euro. Zum Auftakt werden für Fahrten zwischen dem 20. März und dem 6. April Karten für fünf Euro pro Strecke angeboten. Tickets können an zahlreichen Vorverkaufsstellen, gegen einen Aufpreis von fünf Euro im Bus und online unter www.delux-express.de bis zu 15 Minuten vor der Abfahrt erworben werden.

Mit dem Angebot möchte man eine breite Nutzerschicht ansprechen wie Berufspendler, Studenten und Touristen. So hofft man auch auf Fahrgäste im Rahmen der Heilig-Rock-Wallfahrt. „Die Linie muss sich selbst tragen“, sagt Frank Birkhäuer, Geschäftsführer der SWT Stadtwerke Trier Verkehrs-GmbH. Ab 20 Fahrgästen pro Strecke sei die Fahrt bereits kostendeckend.

Zum Abschluss der Präsentation wurde Klaus Jensen aufgefordert, den Ticketkauf im Internet zu testen. Als Zielort entschied sich der OB für Mainz – um bei der Landesregierung „Geld zu holen“. Ohne Mühe gelangte er zum Buchungsabschluss und kam auch schnell dahinter, warum er für sein Fünf-Euro-Ticket 8,90 Euro zahlen sollte. Wenn man den Fahrschein nicht selbst ausdruckt, kommt noch eine Bearbeitungs- und Versandgebühr von 3,90 Euro hinzu.

Weitere Informationen unter www.delux-express.de.

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