Feierabend im Café Kokolores

TRIER. Heute Abend öffnet das Café Kokolores zum wahrscheinlich letzten Mal seine Pforten. Die Stadt Trier möchte in dem Raum, der an die Stadtbücherei angrenzt, ein Lesecafé wiederbeleben.

Seit Mai 2011 leitete Alexander Olchawa das Café Kokolores. Jetzt muss zusammengepackt werden. Foto: Christian JörickeDer Auflösungsvertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, aber nichts deutet darauf hin, dass sich an der Absicht der Stadt, das Café nach ihren eigenen Vorstellungen zu betreiben, etwas ändern wird. Mehr ist jedoch vom städtischen Presseamt nicht zu erfahren. Das Thema ist Tagesordnungspunkt der nächsten Sitzung des Dezernatsausschusses II am kommenden Dienstag. Eine Vorlage gibt es nicht, unter Punkt 3 heißt nur: „Wiederbelebung des „Lesecafés“ im Palais Walderdorff“.

Das im 50er-Jahre-Stil eingerichtete Café Kokolores, das seit Januar 2011 wie der Club „Grüne Rakete“ vom Kunst- und Kulturförderung e.V. betrieben wird, konzentrierte sich in den vergangenen Monaten darauf, Konzerte und Lesungen mit Independent-Künstlern zu veranstalten. Der tägliche Café-Betrieb musste nach zwei Jahren eingestellt werden. Diese Entwicklung dürfte der Grund sein, warum die Stadt, die selbst Mieter im Palais Walderdorff ist, ein anderes Konzept dort umsetzen möchte. „Die Nutzungsvereinbarung besagt, dass hier ein Café sein muss, das täglich geöffnet ist“, erklärt Alexander „Oleg“ Olchawa, der das Kokolores fast seit Beginn leitet. „Wir haben das nicht erfüllen können. Es ist sehr schwer, hier ein Café zu führen.“ So wandelte sich das Kokolores von einem Gastronomiebetrieb zu einem Ort der Subkultur.

Damit ist jetzt wohl Schluss. Olchawa lädt heute ab 20 Uhr zur Abschiedsparty ein, bei der Haus-DJs auflegen. Auch die „Grüne Rakete“, die von der Schließung nicht betroffen ist, wird aus diesem Anlass geöffnet sein.

Das Café soll dann demnächst verstärkt Büchereibesucher anziehen. Allerdings hatte auch schon der vorherige Betreiber, der Produktion e.V., kein Glück mit seinem Lesecafé.

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