„Extrem unintelligentes Mittel“
KÖLN. Der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim hat sich für die Einführung einer Pkw-Maut ausgesprochen. Die von der schwarz-roten Koalition angestrebte Vignette sei allerdings ein „extrem unintelligentes Mittel“.
„Wir brauchen was, wo es nicht einen festen Preis gibt, sondern wo die Preise variabel sind“, erklärte Monheim im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Die Berechnung müsse nach Tageszeit und Straßentyp unterschiedlich ausgestaltet werden, verlangte der Professor, „und es muss allerdings eine Maut sein, die auf allen Straßen gilt, also es hilft auch nichts, dass wir eine reine Autobahnmaut einführen, dann haben wir große Verlagerungsprobleme, sondern es muss eine fahrleistungsabhängige, intelligente Pkw-Maut und Lkw-Maut für alle Fahrzeugtypen sein“.
Monheim empfahl, sich an skandinavischen Modellen zu orientieren. Dort werde die Maut als „verkehrspolitisches Lenkungsinstrument“ genutzt, „nicht nur als Cashcow, um Geld in die Kassen zu kriegen, sondern um einfach auch raus aus dem Stau zu führen“. Der Wissenschaftler ist überzeugt: Eine Maut würde zuverlässig aus dem Stau führen.
von Marcus Stölb