Beim Fußball gestorben

TRIER. Wolfgang Schuler ist tot. Der 57-Jährige starb vor einer Woche überraschend bei einem Hallenturnier. Mit ihm verlieren viele Fußballer des SV Olewigs und der Eintracht Trier einen sympathischen Mitspieler und Freund. Und die Stadt verliert eine große Sportlerpersönlichkeit.

Wolfgang Schuler am Sportplatz von Olewig, wo er über 20 Jahre spielte und trainierte. Archiv-Foto: Christian Jöricke„Schulers Wolli“ war vor über 20 Jahren einer meiner ersten Trainer beim SV Olewig. Später wurden wir Mitspieler in der ersten und zweiten Mannschaft. Da hatte Wolli schon eine Karriere bei Eintracht Trier hinter sich. Zudem trainierte er immer wieder Jugendmannschaften oder übernahm auch mal die Betreuung der Herren-Teams in Olewig. Bis zuletzt spielte er in Ü40- und Ü50-Mannschaften des SVO und des SVE. Es dürfte keinen Sportplatz im Fußballkreis Trier-Saarburg geben, auf dem „Knupp“, wie man Wolli wegen einer einst beachtlich geschwollenen Verletzung am Bein nannte, nicht gespielt hat.

Einen Rückzug vom Fußball konnte man sich bei ihm kaum vorstellen, auch wenn sein Aktionsradius in den vergangenen Jahren kleiner wurde. Und die Freude auf das Weizenbier danach größer als auf das Spiel selbst. Ein leidenschaftlicher Läufer war Wolli aber eh nie. Musste er auch nicht sein, denn seine Mitspieler konnte er mit tollen Pässen bedienen.

Aber nicht nur wegen seines Könnens machte es Spaß, mit ihm zu spielen oder von ihm trainiert zu werden. Wolli war eine ehrliche Haut und ein hilfsbereiter, positiver Mensch. Mit seinem Humor und seiner Schlagfertigkeit sorgte er auf und neben dem Platz leicht für gute Laune. Das bescherte ihm zahllose Freundschaften in nahezu jedem Fußballverein in der Region.

Am 28. Dezember lief Wolli zum letzten Mal auf. Für die Ü50 der Eintracht nahm der 57-jährige Vater zweier erwachsener Kinder an einem Hallenturnier in der Wolfsberghalle teil. Während eines Spiels ging er vom Feld und brach kurz darauf zusammen. Die langen Wiederbelebungsversuche waren vergeblich.

Wolli hätte geschmunzelt und es wahrscheinlich auch bestätigt, wenn man ihm gesagt hätte, dass er einmal beim Fußball sterben wird. Es kam jedoch viel zu früh.

Ein ausführliches, aus dem Jahr 2005 stammendes Portrait des Autors über Wolfgang Schuler finden Sie hier.

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