Trier – deine Künstler: Lydia Oermann

Lydia Oermanns Interesse für Technik fließt deutlich in ihre Kunst mit ein, wie man beispielsweise seit vergangenem Jahr an ihrer effektvollen Lichtinstallation (Bild unten) in der Berufsbildenden Schule sehen kann. Technik spielt aber auch bei ihrer materialübergreifenden Arbeitsweise eine entscheidende Rolle. Viele Werke der gebürtigen Bitburgerin entstehen durch Siebdruck, in den sie die Medien Zeichnung und Fotografie einbindet. Rhythmus und Struktur sowie Serielles und Immer-Wiederkehrendes bestimmen als visuelle Ordnungsprinzipien ihre künstlerische Arbeit.

Wie kamen Sie zur Kunst?

Wenn mit dem Begriff „Kunst“ der unbändige Drang zu gestalten gemeint ist, war sie immer da.

Gibt es Künstler, die Sie inspirieren/inspiriert haben?

Immer wieder andere, aber nachhaltig auch Gerhard Richter und Andy Warhol sowie bekannte Architekten wie Zumthor oder Foster.

Autodidakt oder Ausbildung/Studium?

Ich habe keine Kunstakademie besucht, allerdings sehr viel am Wissen um die Kunst gearbeitet und sie immer wieder auch von der philosophischen Seite her beleuchtet.

Gibt es ein Kunstwerk, das Sie bewundern?

Fasziniert bin ich meist von den scheinbar einfachen Dingen und fühle mich sehr zur konkreten Kunst hingezogen.

Mit welcher/n Technik/en arbeiten Sie?

Seit Jahren begleitet mich der Siebdruck und hat noch nichts von seiner Faszination verloren, allerdings entwickle ich auch zunehmend meine Arbeit am Computer.

Was gibt Ihnen Kunst?

Kraft und Energie, das Nachdenken über Gestaltung hält meinen Geist rege.

Was ist ihr künstlerischer Antrieb?

Jeder Tag, an dem ich etwas gestaltet habe, ist ein guter Tag.

Können Sie von Ihrer Kunst leben?

Da ich von der Ausbildung her Pädagogin bin, habe ich stets auch den Drang, Dinge zu vermitteln, und mache übers Jahr eine ganze Reihe Kurse. Kunst am Bau interessiert mich besonders, und da gibt es auch mal den ein oder anderen Auftrag. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen sich für Originalarbeiten entscheiden könnten, dann ginge es noch besser.

Wie beurteilen Sie die Künstlerszene in Trier?

Es gibt eine ganze Reihe sehr guter Künstler, die das Potential haben, überregional bekannt zu sein, aber man müsste sich noch mehr bewegen.

Wie lässt es sich in Trier als Künstler arbeiten?

Ich habe das große Glück, einen guten Atelierraum gefunden zu haben; das ist sicher ein Problem in Trier, da die Offenheit für diese Notwendigkeit fehlt. Um von der Arbeit als Künstler in Trier leben zu können, muss man sich allerdings weit nach außen bewegen.

Wo kann man Ihre Werke sehen?

Eine Auswahl der Arbeiten gibt es auf meiner Website. Dann habe ich 2008 im AVG/MPG die Prallwand in der Turnhalle gestaltet und 2011 in der BBS -Oerenstraße ein Lichtobjekt. Ich freue mich auf Besucher in meinem Atelier in der Alkuinstr. 35 – nach vorheriger Anmeldung.

Wo würden Sie gerne mal ausstellen?

Ich glaube, jeder Künstler wünscht sich eine richtig große Museumsausstellung – und das am besten noch zu Lebzeiten.

Lydia Oermann wurde in Bitburg geboren und ging dort zur Schule. Danach studierte sie Philosophie und Romanistik in Bonn. Seit 1986 lebt die Künstlerin in Trier und hat Anfang der 90er nach langer Pause wieder angefangen, künstlerisch zu arbeiten. Seit vier Jahren ist sie Vorsitzende der GB Kunst, wo sie auch als Kuratorin tätig ist.

Weitere Informationen über Lydia Oermann und ihre Arbeit finden Sie hier.

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