Nichts zu holen an der Isar

Am Sonntagabend bestritt die TBB ihr Gastspiel beim FC Bayern München. Nach schwachen fünf Minuten zum Auftakt boten die Trierer eine ordentliche Partie – allerdings ohne dem Ligaprimus je richtig gefährlich zu werden. Während Trevon Hughes (13), Laurynas Samenas (12) und Vitalis Chikoko (10) zweistellig trafen, reichte die Mannschaftsleistung nicht aus, um Trainer Henrik Rödl, der diese Woche seinen 45. Geburtstag gefeiert hatte, nachträglich ein großes Geschenk zu bereiten. „Gratulation an Svetislav und seine Mannschaft, das war ein verdienter und klarer Sieg“, erkannte Rödl die Leistung des Gastgebers an, der das Spiel mit 72:60 für sich entschied.

MÜNCHEN. Die Favoritenrolle musste die TBB Trier in dieser Spielzeit eher selten annehmen. Doch dass die Rollen im Vorfeld so klar verteilt waren wie am Sonntagabend, kam auch nicht häufig vor. Das Auswärtsspiel bei dem heimstarken Tabellenführer Bayern München stand bevor.

Trotzdem gab es für das Team von Henrik Rödl, der selbst schon unter der Leitung seines Gegenübers Svetislav Pesic in seiner aktiven Zeit als Spieler bei ALBA Berlin aufgelaufen war, keinen Grund, sich bereits vor der Partie geschlagen zu geben. Schließlich kassierte der Spitzenreiter bei seinem letzten Heimspiel die erste Pleite der Spielzeit vor den eigenen Fans und musste unter der Woche in der Euroleague eine bittere Niederlage einstecken.

Die Moselstädter traten die Auswärtsfahrt zudem mit dem Rückenwind durch den Heimsieg gegen Braunschweig an. Und mehrmals konnten sie durch starke Auftritte gerade gegen die Großen der Liga unter Beweis stellen, dass in der Bundesliga jeder jeden schlagen kann.

Vor 5582 Zuschauern schickte Rödl Jermaine Anderson, Warren Ward, Mathis Mönninghoff, Vitalis Chikoko und Andreas Seiferth als Starting Five auf das Parkett. Die Anfangsphase der Partie ging jedoch deutlich an die Gastgeber. Die Münchner setzten ihre Gegner schon früh unter Druck, verhinderten ein kontrolliertes Aufbauspiel und erzwangen viele Ballverluste. Lediglich Seiferth hatte für die TBB gepunktet, als der Trierer Trainer beim Zwischenstand von 11:2 nach fünf Minuten die erste Auszeit nahm. Eine deutliche Verbesserung im Aufbauspiel blieb zwar aus, aber durch die zwei Dreier des Letten Laurynas Samenas waren die Gäste zur Viertelpause nur sechs Punkte in Rückstand.

Trotz der frühen Punkte im zweiten Spielabschnitt durch Trevon Hughes zum 20:16 änderte sich am Gesamtbild wenig. Die Offensive der Heimmannschaft drängte konsequent zum Korb und zwang ihre Gegenspieler zu Fouls. Mehr als doppelt so viele Ballverluste und ein Offensiv-Rebound-Verhältnis von 10:3 aus Sicht der Grün-Weißen zur Halbzeit zeigten die Problemstellen deutlich auf – und trotzdem ließen sich die Gäste nicht abschütteln. Die Schützen der Trierer suchten ihr Glück jenseits der Drei-Punkte-Linie. Mit Samenas (dreimal), Hughes (zweimal) und Ward (einmal) standen nach 20 Minuten bereits sechs Dreier zu Buche. Beim Halbzeitstand von 38:30 war noch alles möglich.

Doch auch die große Pause brachte keine Verbesserung für Rödls Mannen. An den Problemherden änderte sich nichts. Viele Punkte der Gastgeber wurden durch zweite Chancen nach Offensiv-Rebounds erzielt. Diese Schwäche konnte immer weniger ausgeglichen werden. Die Moselaner erspielten sich weiterhin wenig einfache Würfe. Die gute Dreier-Quote konnte nicht ganz gehalten werden, sodass der Gegner auf 54:39 vor dem entscheidenden Viertel davonzog.

Dennoch war der Rückstand noch kein Grund aufzugeben – zehn Minuten sind im Basketball eine lange Zeit. Die Spieler der TBB versuchten auch Einiges, zogen direkter zum Korb und erspielten sich dadurch auch mehr Freiwürfe. Der entscheidende Lauf blieb allerdings aus. Chikoko drehte gegen Ende noch einmal auf und erzielte sieben Punkte in zwei Minuten. Näher als zehn Zähler kamen die Gäste jedoch nicht mehr heran und mussten sich am Ende mit 72:60 geschlagen geben.

Nach einem schwachen Start verkauften sich die Trierer recht ordentlich an der Isar, ohne den FC Bayern jedoch an den Rand einer Niederlage zu bringen. Vor allem 12 verwandelte Dreier gaben dafür den Ausschlag. Am 14. März gilt es, gegen Ludwigsburg den zweiten Heimsieg in Serie einzufahren. Denn schließlich heißt nicht jeder Gegner Bayern München.

FC Bayern: Malcolm Delaney (3), Yassin Idbihi (6), Boris Savovic (14), Bryce Taylor (16), Robin Benzing (16), Chevon Troutman (0), Nihad Djedovic (2), Heiko Schaffartzik (3), Deon Thompson (10), Steffen Hamann (2), Paul Zipser (0), Lucca Staiger (n.e.).

TBB Trier: Trevon Hughes (13), Jermaine Anderson (7), Andreas Seiferth (6), Vitalis Chikoko (10), Warren Ward (9), Mathis Mönninghoff (3), Laurynas Samenas (12), Stefan Schmidt (0), Marin Petric (0), Jermaine Bucknor (n.e.).

Viertelstände: 20:14; 38:30; 54:39; 72:60.

Zuschauer: 5582.

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