TBB kann schwachen Start nicht mehr wettmachen

Sowohl als Spieler als auch als Trainer konnte der Trainer der TBB Trier Henrik Rödl bei ALBA Berlin Erfolge feiern. Nach dem Gastspiel am Samstagabend waren er und sein Team jedoch weniger in Feierlaune. Einen schwachen Auftakt konnten die Trierer nicht mehr ausgleichen und unterlagen vor 8354 Zuschauern mit 72:87 recht deutlich. Dabei trafen fünf Spieler der Gäste zweistellig. „ALBA war die deutlich bessere Mannschaft heute und hat uns mit der richtigen Einstellung von Beginn an den Zahn gezogen“, bilanzierte Rödl. „Wir sind zu schnell einem Rückstand hinterhergelaufen, und wenn man in dieser Liga nicht von Anfang an bereit ist, wird es sehr schwer.“

BERLIN. Mit zwei Siegen im Rücken trat die TBB Trier am Samstagabend zum Auswärtsspiel bei ALBA Berlin an. Für Cheftrainer Henrik Rödl war es die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Sowohl als Spieler als auch als Trainer war er für den Hauptstadtclub aktiv. Seinen Trainerkollegen bei Berlin, Sasa Obradovic, kennt er von gemeinsamen Zeiten auf dem Parkett. Im Gegensatz zum Sieg vor einer Woche zu Hause gegen Würzburg musste Trier auf Anthony Canty verzichten. Stattdessen fand sich Luca Buntic im Aufgebot wieder.

Die Gastgeber mussten in der Bundesliga zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen, was sie auf den siebten Tabellenplatz fallen ließ. Unter der Woche gelang jedoch ein Sieg im Eurocup. Nun sollte auf nationaler Bühne nachgelegt und der Negativtrend gestoppt werden. Nicht nur diese zusätzliche Motivation sorgte dafür, dass die Moselaner im Vorfeld der Partie als Außenseiter gesehen werden mussten.

Rödl setzte mit Trevon Hughes, Jermaine Anderson, Warren Ward, Vitalis Chikoko und Andreas Seiferth auf seine zuletzt bewährte Starting-Five. Trotzdem missglückte der Auftakt der Partie. Die ersten Punkte gingen durch Seiferth zwar an die Gäste. Die restlichen Minuten des ersten Spielabschnitts waren aber eher zum Vergessen.Viel zu nervös agierte Trier in der Defensive und verursachte zahlreiche Fouls. Zehn Freiwürfe, durch die die Heimmannschaft neun leichte Punkte erzielte, waren das Resultat. Leichte Punkte gab es für die TBB hingegen kaum. In der Offensive gelang es nicht, klare Wurfpositionen herauszuspielen. Die Würfe, die genommen wurden, verfehlten dann zum großen Teil ihr Ziel. Der Buzzer Beater des Litauers Laurynas Samenas mit drei Punkten sorgte schließlich für den 22:11-Zwischenstand zur Viertelpause. Ein größerer Rückstand wäre also bereits nach den ersten zehn Minuten möglich gewesen.

Vom Beginn des zweiten Spielabschnitts an zeigten sich die Gäste verbessert. Auch wenn sowohl das Aufbauspiel als auch die Wurfquote immer noch nicht gut waren, war eine Steigerung klar zu beobachten. Weniger Ballverluste und ein höheres Tempo in der Offensive bildeten das Fundament für eine größere Punkteausbeute. Die konzentriertere Defensivarbeit schlug sich in weit weniger Fouls nieder. Trotzdem fanden die Moselstädter keine wirksamen Mittel, um das Berliner Offensivspiel entscheidend zu stören. Alles in allem boten beide Mannschaften den Zuschauern nun ein Spiel fast auf Augenhöhe. Mit 45:33 ging es in die Halbzeitpause.

Jermaine Bucknor und der zuletzt treffsichere Shooting Guard Samenas ließen nach der Pause kurzzeitig nochmal Hoffnung aufkommen. Jeweils zwei Würfe verwandelten sie jenseits der Drei-Punkte-Linie und führten die Gäste auf acht Punkte heran. Trier ließ in dieser Phase wenig Chancen ungenutzt und zeigte viel Charakter. Nach kaum mehr als fünf gespielten Minuten waren die Hausherren schon zum fünften Foul des Viertels gezwungen. Diese gute Phase konnte aber nicht über eine Auszeit des serbischen Cheftrainers Obradovic hinweggerettet werden. Am Ende des Viertels war der alte Rückstand wieder hergestellt (65:53).

Doch auch den letzten Spielabschnitt gestaltete die Offensive der TBB verglichen zum Auftaktviertel besser. In der Defensive hingegen fiel man in die anfängliche Nervosität zurück und musste sich zu oft mit Fouls helfen. Diese leichten Punkte ließen sich die Berliner nicht nehmen. Auch die letzten Punkte des Spiels zum 87:72-Endstand gingen an die Hausherren.

Aufgrund der schlechten Vorstellung während der ersten zehn Minuten und vor allem einer schlechten Quote aus dem Feld (13/30 Zwei-Punkte-Würfe) scheiterte Trier beim Gastspiel in Berlin. Positiv hingegen fielen 12 Dreier ins Gewicht, auch wenn dafür stolze 29 Versuche benötigt wurden. Und auch die Defensivarbeit ließ viel Luft nach oben. Im Gegensatz zu der der Gastgeber. „ALBAs Defense war ihr Schlüssel“, so Rödl. „Für uns war es nach den Leistungen der letzten Wochen ein Rückschlag.“ Auf den Trierer Headcoach und sein Team wartet viel Arbeit, um das nächste Spiel am 22. Dezember gegen Spitzenreiter Bayern München in der heimischen Arena erfolgreicher zu gestalten.

ALBA Berlin: Clifford Hammonds (17), Levon Kendall (17), Reggie Redding (13), Akeem Vargas (13), Jon Wohlfarth-Bottermann (7), Vojdan Stojanovski (6), Leon Radosevic (6), Alex King (4), Jan-Hendrik Jagla (3), Bar Timor (1), Sven Schultze (0).

TBB: Jermaine Bucknor (14), Trevon Hughes (13), Andreas Seiferth (13), Laurynas Samenas (12), Warren Ward (10), Vitalis Chikoko (7), Stefan Schmidt (2), Jermaine Anderson (1), Mathis Mönninghoff (0), Luca Buntic (-).

Viertelstände: 22:11; 45:33; 65:53; 87:72.

Zuschauer: 8354.

Print Friendly, PDF & Email

von

Schreiben Sie einen Leserbrief

Angabe Ihres tatsächlichen Namens erforderlich, sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht!

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien!

Noch Zeichen.

Bitte erst die Rechenaufgabe lösen! * Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.