„Dieses Team kann mehr“

Aus Braunschweiger Sicht war es ein äußerst erfolgreiches Sportwochenende. Zuerst gewinnt die Eintracht am Samstag in der Fußballbundesliga mit 2:0 beim Lokalrivalen VfL Wolfsburg, dann schlagen am Sonntag die New Yorker Phantoms zuhause die TBB mit 67:58 (44:22). Ironischerweise war der Ex-Braunschweiger Jermaine Anderson mit 17 Punkten Topscorer bei den Trierern, die nun ihr zweites Saisonspiel verloren haben. TBB-Coach Henrik Rödl bleibt optimistisch: „Dieses Team kann mehr und wird das auch zeigen – aber wir haben es heute noch nicht gezeigt.“

BRAUNSCHWEIG. Henrik Rödl setzte auf dieselbe Startaufstellung wie bei der Niederlage gegen Vechta am vergangenen Donnerstag. Die TBB startete also mit Jermaine Anderson, Trevon Hughes, Mathis Mönninghoff, Vitalis Chikoko und Stefan Schmidt in die Partie – und mit ähnlichem Erfolg wie gegen den Aufsteiger. Kyle Visser, James Florence und Aaron Doornekamp brachten  die offensiv sehr gut organisierten New Yorker Phantoms mit 7:0 in Führung.

Noch keine drei Minuten waren gespielt, da nahm Rödl die erste Auszeit. Trier hatte jedoch auch weiterhin große Mühe ins Spiel zu finden. Der eingewechselte Jermaine Bucknor sorgte zwar für etwas Ruhe, dennoch lief sich die TBB ein ums andere Mal in der Braunschweiger Defense fest. Der Gastgeber diktierte das Geschehen und ging mit 27:15 in die Viertelpause. Hinzu kam, dass Andreas Seiferth in den ersten zehn Minuten bereits drei Fouls hatte.

Das zweite Viertel brachte auf Trierer Seite keine Besserung, stattdessen drehte Braunschweig weiter auf, bestach durch schnelles Offensivspiel und gute Verteidigung. Vor allem mit dem sehr präsenten Spielmacher James Florence und mit Aaron Doornekamp, hatte die TBB ihre liebe Not – alle Spieler vor denen Rödl vorher gewarnt hatte, zeigten ihre Qualität. Mit einem vorentscheidenden 44:22 ging es in die Kabine.

Rödls Halbzeitansprache zeigte Wirkung: Trier kam wie ausgewechselt zurück aufs Parkett, vor allem Stefan Schmidt setzte jetzt seine Physis ein, punktete und zog zwei schnelle Offensivfouls. Die beiden Jermaines, Anderson und Bucknor, besorgten den Rest, die TBB verkürzte mit einem 9:0-Lauf auf 44:31. Körpersprache, Reboundarbeit, Zweikampfverhalten waren weit vom Auftreten der ersten Hälfte entfernt. Doch Braunschweig fing sich, fand wieder zu seiner offensiven Effizienz und führte zur letzten Pause wieder mit 54:35.

Jermaine Anderson führte Trier im letzten Viertel vor allem zum Ende hin wieder heran, dank zweier Dreier von Bucknor und Mönninghoff blieb die Differenz zum Schluss einstellig – Ergebniskosmetik, die nach einer Katastrophenhalbzeit aber zumindest hoffen lässt. Braunschweig gewinnt dank einer starken ersten und einer abgeklärten zweiten Hälfte verdient mit 67:58.

„Wir haben heute zwei unterschiedliche Spiele gesehen“, bedand Phantoms-Coach Raoul Korner. „In Halbzeit eins haben wir von Triers fehlendem Selbstvertrauen profitiert, vor allem durch unsere starke Verteidigung. In der zweiten Halbzeit hat Trier dann seinerseits die Schrauben angezogen, wir haben viel Warnungen vor Trier ignoriert, und daher war unsere zweite Hälfte größtenteils zum Vergessen.“ Der Sieg habe daher einen faden Beigeschmack für ihn.

Rödl gratulierte seinem Kollegen zum „klar verdienten Sieg“. „In der ersten Halbzeit haben wir ganz offensichtlich die Niederlage vom vergangenen Donnerstag noch nicht aus den Köpfen bekommen“, sagte der TBB-Trainer. „Braunschweig hat heute mit viel Selbstvertrauen gespielt, Raouls Mannschaft wird noch viele Spiele gewinnen.“

Bereits am Mittwoch um 20 Uhr trifft die TBB zuhause auf den Mitteldeutschen BC. Eine weitere Gelegenheit, um den Saisonstart nicht völlig zu verpatzen. (tr)

TBB Trier: Ward (0), Hughes (9), Seiferth (5/4), Schmidt (6/4), Mönninghoff (8), Wenzl (2), Samenas (2), Chikoko (5), Bucknor (7), Anderson (17 / 6 Rebounds / 4 Assists).

New Yorker Phantoms Braunschweig: Swann (13), Kulawick (3), Zazai (4), Visser (10), Nana (1), Florence (15), Doornekamp (11), Land (4), McElroy (6)  

Zuschauer: 3547.

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