Spitzenreiter dank Spatzenhilfe

Die weite Reise nach Ulm hat sich für Fußball-Regionalligist Eintracht Trier auf jeden Fall gelohnt. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ skandierten die über 100 mitgereisten Fans nach dem 2:1-Erfolg ihrer Mannschaft beim SSV Ulm 1846 Fußball entzückt. Erstmals seit über zwei Jahren, genauer gesagt seit dem 4. September 2011, ist die Eintracht wieder Tabellenführer – wenn das kein Grund zum Feiern ist! „Natürlich können wir uns dafür nichts kaufen. Trotzdem ist es eine schöne Situation“, strahlte daher auch Trainer Roland Seitz.

ULM. Spitzenreiter dank Spatzenhilfe – auf diesen kurzen Nenner lässt sich die Partie bringen. Denn die Spatzen, wie die Ulmer Spieler genannt werden, schienen in den ersten zwanzig Minuten nicht auf dem Platz zu sein. Sehr wohl aber die Trierer, die diese Gelegenheit zu einem „wahren Feuerwerk“ nutzten, wie Ulms Trainer Paul Sauter hinterher einräumte.

Tatsächlich hätte die Begegnung für die Eintracht nicht besser beginnen können. Gleich in der ersten Minute gab es einen Eckball, den der starke Alon Abelski ausführte. Die Gastgeber wehrten ihn nur unzureichend ab, so dass Marco Quotschalla nach 90 Sekunden volley das 1:0 für Trier erzielen konnte.

Und so ging es munter weiter; nach 20 Minuten hätte es gut und gerne 4:0 für Trier stehen können. Doch erst hatte der völlig freistehende Sylvano Dominique Comvalius Pech mit einem Lattentreffer (3.), dann scheiterte Quotschalla zweimal in aussichtsreicher Position (9., 13.). Dennoch war das Spiel eigentlich schon in der elften Minute entschieden, denn da hatte Comvalius das 2:0 erzielt. Comvalius, Quotschalla, Abelski – dieses Trio bekamen die Ulmer nicht in den Griff.

Dabei waren die Trierer ersatzgeschwächt vor 1000 Zuschauern im Donaustadion angetreten. Außer den gelbgesperrten Michael Dingels und Matthias Cuntz musste kurzfristig auch noch Vizekapitän Steven Kröner wegen Wadenproblemen passen.

Die enorm hohe Drehzahl der ersten 20 Minuten konnten oder wollten die Trierer nicht beibehalten. In zwei Situationen hätte das Spiel eine Wendung nehmen können: Kurz vor der Pause traf Ulms Torjäger Florian Treske (42.) die Latte, unmittelbar nach Wiederanpfiff beendete sein Stürmer-Kollege Ugur Kiral einen Solo-Lauf mit einem Schuss knapp neben das Tor. Die Gäste verwalteten das Spiel und mussten nach dem Ulmer Anschlusstreffer von Treske (83.) noch einige Minuten zittern.

Die Fahrlässigkeiten im zweiten Durchgang möchte Seitz in der nächsten Woche noch ansprechen. Doch erst einmal genossen die Moselaner ihre Tabellenführung.

Gerold Knehr

Ulm: Betz – Ludmann, Reichert, Reith, Olow – Rodriguez (76. Sohm), Bachl-Staudinger (46. Trkulja), Gavric, Gebert (62. Kuengienda) – Kiral, Treske.

Trier: Keilmann – Brighache, Hollmann, Buchner, Zittlau – Bender (62. Konrad), Spang, Kuduzovic, Abelski – Comvalius (65. Touré), Quotschalla.

0:1 Quotschalla (2.), 0:2 Comvalius (11.), 1:2 Treske (83.)

Gelbe Karten: Rodriguez, Reith, Olow – Abelski, Kuduzovic, Zittlau, Touré, Konrad.

Schiedsrichter: Bartsch (Wertheim-Urphar).

Zuschauer: 1000.

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