Rudi Müller bleibt HWK-Päsident

TRIER. Rudi Müller bleibt für fünf weitere Jahre Präsident der Handwerkskammer Trier (HWK). Als höchstes Gremium der Kammer wählte die neu konstituierte Vollversammlung den Schreinermeister aus Gusterath heute einstimmig wieder.

Auch Vizepräsident Hermann Zahnen aus Sellerich, der als selbstständiger Zimmerermeister die Arbeitgeberseite vertritt, wurde einvernehmlich im Amt bestätigt.

HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter (l.) mit Präsident Rudi Müller und den Vizepräsidenten Hermann Zahnen (2. v. l.) und Edgar Gröber (r.). Foto: Handwerkskammer TrierEinen Wechsel im Präsidium gab es in der Besetzung des zweiten Stellvertreterpostens. Die Arbeitnehmerseite vertritt künftig Edgar Gröber aus Morbach. Der 58-Jährige ist Geprüfter Polier und beim Tief- und Straßenbauunternehmen Franz Lehnen GmbH & Co KG in Sehlem beschäftigt. Gröber folgt auf Maurerpolier Josef Reinert, der nach 25-jähriger Vizepräsidentschaft nicht mehr kandidierte.

Das regionale Handwerkerparlament wählte satzungsgemäß auch einen neuen Vorstand, bestehend aus dem Präsidium und Beisitzern. Die Interessen der Arbeitgeber vertreten neben dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten Hermann Zahnen die bisherigen Vorstandsmitglieder Hans Assmann (Heizungsbauermeister, Wittlich), Raimund Licht (Bäckermeister, Lieser), Herbert Tschickardt (Zimmerermeister, Trier) und Neuzugang Patrick Schnieder, Mitglied des Bundestages. Die Interessen der Arbeitnehmer vertreten das bisherige Vorstandsmitglied Michael Becker (Bäckermeister, Altrich) sowie die Neuzugänge Christof Thull, Metallbauergeselle aus Trier, und Vizepräsident Edgar Gröber.

Vollversammlung und Vorstand wollen im Schulterschluss die zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre gemeinsam angehen, erklärte Kammerpräsident Müller zum Auftakt seiner dritten Amtsperiode. „Zu den Hauptaufgaben gehört es, Nachwuchs und Fachkräfte zu sichern. Damit eng verbunden ist der Neubau des HWK-Bildungszentrums. Denn der wichtigste Maßstab für die Zukunft ist und bleibt die Ausbildungsqualität. Das Fachkräfteproblem kann das Handwerk nur lösen, indem es leistungsfähige Nachwuchskräfte gewinnt und gut ausbildet“, betonte Müller. In diesem Zusammenhang wolle die Kammer sich für das duale System und den Erhalt der Meisterpflicht stark machen. „Nach wie vor wird die Deckung des Fachkräftebedarfs eine entscheidende Herausforderung der kommenden Jahre sein, denn Ausbildung und Qualifizierung sind der Lebensnerv des Handwerks“, sagte Müller. „Denn nur mit einer guten Qualifikation von Lehrlingen, Gesellen und Meistern hat das Handwerk eine Zukunft.“

Dies würde jedoch in der Öffentlichkeit, insbesondere von jungen Menschen, zu wenig wahrgenommen. Hier bestehe bei Jugendlichen, Eltern und Lehrern noch ein erheblicher Beratungs- und Informationsbedarf über die Karrieremöglichkeiten im Handwerk. Deshalb sei eine frühzeitige und umfassende Berufsorientierung ein wichtiger Schritt. Auch bei der Nachwuchswerbung gebe es vielfältige gemeinsame Aktivitäten von HWK, Innungen und Kreishandwerkerschaften.

Ein besonderes Augenmerk liege auch in der Interessenvertretung des Handwerks, „damit das Handwerk angemessene Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften erhält“, so Müller. Grundlage für diese Ziele seien eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt. Wichtig sei es, sich gemeinsam für optimale Standortfaktoren wie eine gute Verkehrsinfrastruktur, eine leistungsfähige Breitbandversorgung, unternehmerfreundliche Kommunen und eine handwerksgerechte Auftragsvergabe einzusetzen. Um das zu erreichen, seien Kontakte in regionalen Netzwerken und enge Kontakte mit den Gewerkschaften, der Universität und der Hochschule Trier, der Agentur für Arbeit und vielen anderen Akteuren von großer Bedeutung.

„Unsere Netzwerkarbeit macht an den Grenzen nicht halt“, ergänzte der wiedergewählte Chef des Präsidiums, seit 2009 zugleich Präsident des Interregionalen Rats der Handwerkskammern der Großregion (IRH). „Unsere Herausforderungen wie die Verkehrsverbindungen nach Luxemburg, der Abbau von administrativen Hemmnissen und die Anforderungen der Klima- und Energiepolitik an das Handwerk können nur gelöst werden, wenn wir grenzüberschreitend vertrauensvoll zusammenarbeiten“, betonte Müller mit Blick auf die Zusammenarbeit im IRH, in dem die Handwerkskammern aus Luxemburg, Lothringen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz sowie ein Unternehmerverband aus Belgien Mitglieder sind.

Nach wie vor sei es eine wichtige Aufgabe der HWK für die Unternehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dienstleistungen anzubieten, die einen ganz konkreten Nutzen brächten. Hilfestellung gebe es etwa bei der Aus- und Weiterbildung, im Meisterwesen und durch eine Betriebs-, Rechts- und Umweltberatung. Um die Zukunft der Unternehmen zu sichern, seien zusätzliche Anreize erforderlich. Dazu gehöre es, neue Zukunftsmärkte zu erschließen und hierfür konsequent Innovationen in den Betrieben umzusetzen, etwa im Bereich Energieeinsparung und Umweltschutz.

Neben dem Wechsel im Präsidium und im Vorstand stellten die Delegierten der Vollversammlung in einer 22 Punkte umfassenden Tagesordnung die Weichen für die Zukunft. Der Haushalt für das kommende Jahr wurde mit rund 12 Millionen Euro festgelegt. Weiterhin beschloss die Vollversammlung unter anderem eine Anhebung der Beiträge und eine Änderung der Rücklagenordnung.

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