raumkom – Raumentwicklung und Kommunikation

Raumkom
Heiner Monheim zückt seinen Terminkalender: Berlin, Hamburg, Lübeck stehen in den nächsten Tagen auf dem Programm. „Ich bin ein Wanderprediger und Überzeugungstäter“, sagt er, „ich will etwas bewegen“. Seine Wege legt Monheim fast ausschließlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in Bussen und Bahnen zurück. Gemeinsam mit Christian Muschwitz leitet der Professor das von ihnen gegründete Institut für Raumentwicklung und Kommunikation, kurz raumkom.

Der Name ist Programm: „Es gab und gibt viel Expertenwissen, aber es fehlt die fachliche Kommunikation und viele Fachleute können ihr Wissen nicht so vermitteln, dass es auch Laien verstehen“, erklärt Muschwitz die Beweggründe für die Gründung des Unternehmens. Gerade bei Fragen der räumlichen Planung und insbesondere Themen wie Mobiliät, Stadtentwicklung und demografischem Wandel – um nur drei der Arbeitsschwerpunkte zu nennen – kommt es aber entscheidend darauf an, Bürger und Entscheidungsträger zu überzeugen; und auch darauf, manche Blockaden in den Köpfen aufzubrechen, wie Muschwitz es ausdrückt. Beispielsweise wenn es darum geht, Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel einzusetzen.

Das sechsköpfige Team des Instituts in der Nikolausstraße tritt nicht im Stile des moralischen Besserwissers auf. Im Vordergrund stehen fachliche Expertise genauso wie pragmatische, aber auch unkonventionelle Konzepte. Längst ist die Kompetenz von raumkom bundesweit gefragt. Die groß angelegte Untersuchung „Potenziale und Zukunft kommunaler und regionaler Fahrradverleihsysteme in Deutschland“ zählt ebenso zu den Referenzen wie das Konzept für einen „Kombibus“, der seit dem Spätsommer 2012 in Brandenburg unterwegs ist und sowohl Personen als auch Güter transportiert.

Neben Forschung und Evaluation nehmen auch Kampagnen einen wichtigen Part ein. Mit ihrer Hilfe sollen die Vorzüge umweltgerechter Verkehrssysteme und -mittel stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Beispielhaft ist hierbei die Kampagne „Radlust„, mit der raumkom bislang in mehr als 120 Groß und Mittelstädten präsent war und vielerorts Menschen zum Umstieg bewegte. Die Ausstellung ist nach einem Neustart im Frühjahr wieder bundesweit und darüber hinaus auf Wanderschaft. Für Monheim und Muschwitz, die jede Ausstellungsstation gerne mit einem Vortrag zum Thema verbinden, heißt es deshalb umso häufiger: Berlin, Hamburg, Lübeck.

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