Moselfest mit „Moonbootica“

Neues beim altehrwürdigen Moselfest: Am zweiten Sonntag im Juli soll ein zwölfstündiges elektronisches Festival junge Besucher ans Zurlaubener Ufer locken. Als Höhepunkt des Tages steht ein DJ-Set mit dem Hamburger Duo „Moonbootica“ auf dem Programm. Der Eintritt zum „Electronic River Festival“ ist frei. Die Veranstalter hoffen, so den in der Vergangenheit meist eher schwach besuchten Sonntag des Moselfests neu beleben zu können. Ob das Festival tatsächlich ins Programm des Volksfests passt, ist eine der spannenden Fragen, auf die es am Abend des 10. Juli eine Antwort geben wird.

TRIER. Das Moselfest (8. bis 11. Juli) lebt von Traditionen. Bereits zum 56. Mal findet das trierischste unter den Trierer Volksfesten am Zurlaubener Moselufer statt, samstags pilgert man zum abendlichen Feuerwerk nach „Zalawen“ und montags ist der (inoffizielle) „Tag der Trierer“.

An drei von vier Tagen staut es sich am Moselufer gewaltig – nur der Sonntag litt in den vergangenen Jahren an anhaltendem Besucherschwund. Das im letzten Jahr erstmals erprobte Konzept, mit einem Wettbewerb für Nachwuchsbands für Belebung zu sorgen, wurde wegen Erfolglosigkeit gleich wieder begraben.

In diesem Jahr wartet das Volksfest am Fluss deshalb mit einer überraschenden Neuerung auf: Zum ersten Mal steigt am Sonntag mit dem „Electronic River Festival“ ein zwölfstündiges Open Air-Stelldichein der regionalen DJ-Szene. Gekrönt wird das – im übrigen kostenlose – Spektakel von einem Set der Hamburger DJs KoweSix und Tobitob, die nicht nur Kennern der Szene als „Moonbootica“ ein Begriff sind.

In Trier waren die international renommierten DJs bereits 2008 unter freiem Himmel zu sehen: Damals legten sie bei einer „KlangArt“-Fete vor den Kaiserthermen auf. Auf die große Bühne am Moselufer folgen die Nordlichter aber einer Einladung des neuen Clubs „11“, der seit einigen Wochen im ehemaligen Gambrinus-Keller in der Simeonstraße residiert. Mit ihrer sehr handfesten Mixtur aus Techno, House, dicken Beats und Hip Hop leben „Moonbootica“ auch musikalisch auf großen Schuhen, ihr mainstreamiger Sound dürfte jungen und junggebliebenen Besuchern gut ins Ohr gehen.

„Wir hoffen auf zusätzliche 3.000 bis 4.000 Besucher“, zeigt sich Alexander Brittnacher vom „Club 11“ optimistisch, man bewerbe das Event schließlich über die Grenzen Triers hinaus und erwarte daher auch zahlreiche Besucher aus den benachbarten Regionen. „Wir glauben, dass Sonntagsveranstaltungen mit elektronischer Musik im Trend liegen, das beweist zum Beispiel der ‚Love Family Park‘ in Hanau, ein Festival, das für uns durchaus Vorbildcharakter hat“, so Brittnacher.

Mit großem Publikumsandrang auf dem Moselhang ist die „Eventis UG“, die den „Club 11“ betreibt, erfahren: bei Public Viewings anlässlich der großen Fußballturniere 2006 und 2008 hatte man bis zu 8.000 Besucher empfangen.

Das „Electronic River Festival“ startet am Sonntag, den 10. Juli, um 12 Uhr mittags und endet gegen Mitternacht. Der Headliner „Moonbootica“ spielt am Abend übrigens ein volles Set über zwei bis drei Stunden. Der Eintritt ist frei.

Ob sich das „Electronic River Festival“ so ohne weiteres in das ansonsten eher betuliche Volksfest integrieren lässt, wird sich noch zeigen. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, rutscht es Moselfest-Mitveranstalter Hans-Karl Meunier (Präsident der Karnevalsgesellschaft „M’r wiewln noch“) bei der Pressekonferenz heraus. Er und sein Mitstreiter Ernst Holzhauser (Vorsitzender des Männergesangsvereins Zurlauben) waren ob der Dimension, die das Bühnenprogramm am Sonntag angenommen hat, offenkundig überrascht. Und dennoch: „Das wird eine ganz tolle Sache“, betont Meunier gleich zweimal.

In puncto Sicherheit waren sich Festkomitee und Festival-Veranstalter indes von Anbeginn einig: Auch in diesem Jahr kann das Gelände an allen Moselfest-Tagen nur nach Einlasskontrollen betreten werden, es gilt ein generelles Flaschenverbot. Am Sonntag wird bereits ab dem Mittag kontrolliert.

Jörg Halstein

Das Bühnenprogramm beim Moselfest im Überblick (in Klammern die offiziellen Öffnungszeiten des Festgeländes):

Freitag, 8. Juli (16 Uhr bis 2 Uhr)
18.30 Uhr: Offizielle Eröffnung
19.30 Uhr: Saint Limettes
21.30 Uhr: Roxxbusters

Samstag, 9. Juli (10 Uhr bis 3 Uhr)
19.30 Uhr: Chopsticks
22 Uhr: Silvia Dias (unplugged)
22.30 Uhr: 24th Frame
gegen 23 Uhr: Feuerwerk auf der Mosel

Sonntag, 10. Juli (11 Uhr bis 1 Uhr)
12 Uhr: Electronic River Festival – bis 24 Uhr
mit Moonbootica, Oliver Neufang (Timeless, Club 11, S38), Michael Rausch (Coco Loco Club, Club 11) plus Tom Rüdell am E-Bass, T. T. Hacky (Forum), Jerome (Timeless), Kai Hillman (Hundertquadrat Trier), Dominik Dansauer (Timeless), Dr. Gonzo (odd.lu), Berni Wullert (villaWuller), Christian Schütt (villaWuller), Marc Sovereign (DJ Project, Club 11).

Montag, 11. Juli 2011 (10 Uhr bis 2 Uhr)
19.30 Uhr: Climax
21.30 Uhr: Fanatic Five

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