Lewentz: Bahn AG ist schuld!

MAINZ/BERLIN. In der Diskussion über das angekündigte Ende des Fernverkehrs von und nach Trier hat der Mainzer Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) Vorwürfe der Bahn AG zurückgewiesen.

Vor einem Monat hatte der Konzern gegenüber 16vor erstmals erklärt, im Dezember den Fernverkehr in die Moselstadt komplett einstellen zu wollen (wir berichteten). Das Land habe mit seiner Neukonzeption des „Rheinland-Pfalz-Takts 2015“ die Weichen so gestellt, dass Fernzüge zwischen Koblenz, Trier und Luxemburg wirtschaftlich keinen Sinn mehr ergäben, begründete das Unternehmen die Entscheidung. Zudem habe Mainz Angebote der Bahn, dennoch einige IC-Verbindungen in das Konzept zu integrieren und eine Regelung zu finden, bei der auch Nahverkehrsnutzer die Fernzüge nutzen könnten, abgelehnt.

Nun reagiert Lewentz auf diese Darstellung und will auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in die Pflicht nehmen, sich für den Fernverkehr der DB auf der Moselstrecke einzusetzen. „Die DB Fernverkehr hat in den letzten Jahrzehnten das Angebot auf der Moselstrecke hinsichtlich Quantität und Qualität kontinuierlich zusammengestrichen und verschlechtert, obwohl frühere Vereinbarungen mit dem Bund etwas anderes vorsahen“, so Lewentz in einem Schreiben an den Bundesverkehrsminister. Bereits lange im Vorfeld der Planungen zur Konzeption „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ sei versucht worden, von DB-Fernverkehr verbindliche Planungsaussagen mit Blick auf die Moselstrecke zu erhalten. „Die DB war hierzu nicht in der Lage“, so Lewentz.

Nicht der „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ habe den Fernverkehr auf der Moselstrecke „kaputt gemacht“, wie teilweise argumentiert werde, sondern die DB, die nicht in der Lage gewesen sei, belastbare Zusage zu geben, erklärte Lewentz. Das Angebot, Fernverkehrszüge gegen eine finanzielle Beteiligung für regionalen Verkehr zu öffnen, sei für Land und den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr zu teuer und völlig unwirtschaftlich.

„Für die Moselstrecke besteht für die DB weiterhin die Möglichkeit, Fernverkehr anzubieten“, appelliert Lewentz an Ramsauer. Die heutige Trasse des Fernverkehrs werde nicht von schnellen Regionalzügen belegt und auch nach Dezember 2014 gebe es Möglichkeiten zusätzlichen Fernverkehr anzubieten, so der Minister. Er nehme gerne entsprechende Vorschläge der DB entgegen und hoffe auf Unterstützung durch denn Bundesverkehrsminister.

Zum selben Thema: „Nahverkehr verdrängt Fernverkehr“

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