Kontrastprogramm zum Kürbiskommerz

Markus Groß-Morgen, Leiter des Museums am Dom, hofft auf viele Besucher, die mehr über Heilige wie Katharina (rechts) mit dem zerbrochenen Rad oder Barbara mit dem Turm erfahren wollen. Foto: Cordula FischerDie Möglichkeit, am späten Abend hiesige Museen zu besichtigen, besteht schon länger: Seit Jahren erfreut sich die „Museumsnacht“ großer Beliebtheit. Sich aber in die drei großen Trierer Ausstellungshäuser zu begeben, während kostümierte Kinder von Haustür zu Haustür ziehend um Süßes bitten und bei Nichterfüllung Saures androhen, ist neu. Die Idee sei zwar aus Mainz entliehen, gesteht Markus Groß-Morgen, Chef vom Museum am Dom, allerdings sei auch die Museumsstadt Trier reif für eine solche Veranstaltung: Die erste Trierer „Nacht der Heiligen“ soll am kommenden Donnerstag einen neuen Blick auf die Geschichte von Heiligen und den ihnen gewidmeten Feiertag öffnen, der Wurzeln bis ins 4. Jahrhundert hat. Dazu lädt das Landesmuseum, das Stadtmuseum Simeonstift und das Museum am Dom von 19 bis 23 Uhr ein.

TRIER. „In den vier Stunden haben wir ein dichtes Programm“, verkündet Christine Stolpe, Koordinatorin der „Museumsstadt Trier“. Jedes der drei teilnehmenden Häuser bietet Vorträge und Führungen sowie Angebote für Kinder an. Dabei sei wichtig, dass man sich nicht bis ins Detail mit Theologie, Religion und Heiligengeschichte auskennen müsse, sagt Paula Giersch, die für das Programm im Simeonstift verantwortlich ist. Auch wenn dort ein wissenschaftlicher Vortrag den Start macht: Wolf-Rüdiger Teegen erklärt unter dem Motto „Prost und hoch die Schädel!“, warum man im Mittelalter aus den Hirnschalen toter Heiliger trank – ein bisschen Grusel darf schon sein. Der gipfelt in der Abschlussrunde „Gerippe! Scheusal, du! Erkennst du deinen Herrn und Meister?“, wenn Alexandra Orth den Teufel als Gegenkonzept vorstellt.

Auf einer Detektivtour können sich Kinder auf die Suche nach dem heiligen Gral machen – inklusive Bastelstation und Recherche nach dem eigenen Namenspatron. Außerdem unter anderem im Programm: der Film „Die Schreiner-Nandl wird heilig“, in dem es um die Heiligsprechung von Anna Schäffer im Oktober 2012 geht.

Währenddessen widmet sich das Rheinische Landesmuseum dem Thema „Heiliges Trier“ – von der Entwicklung des Christentums bis ins Mittelalter. Dazu werden Zeugnisse der frühen Trierer Christengemeinde gezeigt und Heiligenbilder unter die Lupe genommen. Kinder können Kerzen selbst gestalten, Heiligen-Memory spielen und alles über Symbole und Schutzpatrone erfahren.

Im Museum am Dom wird Aufklärung betrieben: Um 19.30 Uhr erklärt Manuel Uder unter dem Titel „Zwischen Friedhofskult und Himmelsvision“, was es mit Allerheiligen auf sich hat. Mit Hiltrud Merten kann man alles über „Das Grab bei den Heiligen“, mit Kirstin Mannhardt über „Rechte und Pflichten eines Heiligen“ erfahren, während Hans-Georg Reuter einen Heiligen herausgreift, der im November eine große Rolle spielt: „Bischof Martin von Tours in der römischen Kaiserstadt Trier“. Auf Kinder wartet ein Foto-Shooting mit Heiligenschein und Lichtwundern, die Klaus Maßem in einer interaktiven Aktion „zaubert“. Wer wissen will, wie man heilig wird, kann das beim Suchspiel mit Museumsente Luise herausfinden.

Das Kombiticket kostet fünf Euro und beinhaltet den Eintritt in alle drei Museen, Besucher bis 25 Jahre kommen umsonst hinein. Karten gibt es an den Museumskassen und über Ticket Regional. Das komplette Programm finden Sie hier.

Cordula Fischer

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