Eintracht Trier: Sprung an die Tabellenspitze verpasst

Erster Ausrutscher nach 14 Spielen ohne Niederlage: Triers Foud Brigache (l.) gegen den Homburger Mike Baier. Foto: funkbildMit einem Sieg gegen den FC Homburg hätte Eintracht Trier am Sonntagnachmittag die Tabellenspitze zurückerobern können. Doch der Konjunktiv deutet es bereits an: Aus den drei Punkten wurde nichts. Mit 0:2 musste sich der SVE geschlagen geben, und aus dem Gejagten ist wieder ein Jäger geworden – von Platz zwei rutschte er auf den vierten Rang ab. Zudem endete die beachtliche Serie von 14 Spielen ohne Niederlage. „Dass der Gegner nicht ohne ist, war uns schon vor dem Spiel klar“, sagt Roland Seitz, dem langsam das Personal ausgeht.

TRIER. Michael Dingels kann viel einstecken. Nach einen knappen halben Stunde ging es für den Abwehrhünen aber nicht mehr weiter. Eine Rippenverletzung zwang ihn, das Spielfeld zu verlassen. „Michael wollte unbedingt spielen, aber die Schmerzen waren dann doch zu groß“, erklärte Seitz in der Pressekonferenz. Für ihn kam Christopher Spang. Acht Minuten später war der Trainer wieder zu einem Wechsel gezwungen: Steven Kröner wurde aus kurzer Distanz vom Ball heftig am Kopf getroffen und litt anschließend unter Schwindel. Mit Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung verließ er den Platz für Thomas Konrad. Vor dem Spiel hatte Seitz schon die gesperrten Matthias Cuntz und Marco Quotschalla ersetzen müssen. „Heute kamen mehrere Dinge zusammen, die zu dieser Niederlage geführt haben“, erklärte der Trainer. Dazu gehörten auch die schlechten Platzverhältnisse.

Eintracht Trier versuchte von Beginn an, früh Druck auf das Tor der Homburger auszuüben. Statt wie gewohnt über Flanken zu Chancen zu kommen, lief viel durch die Mitte über Alon Abelski. Die Gäste unterbanden die Spielzüge mit harten Zweikämpfen und zwangen Trier zu vielen Fehlern.

In der 14. Minute konnte Lars Bender das erste Mal einen Schuss auf das Tor von Edin Sancaktar abgeben. Das Spiel war vor allem durch Fehlpässe und Ausrutscher geprägt. Selten kam ein Pass an oder konnte mit Kurzpassspiel eine Chance kreiert werden. Es entstand kein Spielfluss.

Homburg übernahm immer mehr die Spielkontrolle. In der 21. Minute scheiterte der Ex-Trierer Mario Klinger nach einem Pass von Pascal Reinhardt aus kurzer Distanz an Torwart Chris Keilmann. Kurz darauf musste der SVE-Schlussmann jedoch den Ball aus dem Netz holen. Yannick Tewelde spielte Reinhardt in den Lauf, der die Kugel links an Keilmann vorbei zum 0:1 einschob (24.).

Homburg griff weiter früh an und zwang die Trierer Abwehrreihen immer wieder zu Fehlern. Wenn die Offensive der Eintracht zu Chancen kam, dann nach weiten Bällen. So auch in der 30. Minute, als Bender den Ball nicht richtig verwerten konnte. Erst kurz vor der Halbzeitpause versuchte es die Heimmannschaft über die rechte und bessere Rasenseite mit Flanken, die aber alle keinen Abnehmer fanden. „Gerade in der ersten Hälfte haben wir gut gespielt und wenig Chancen der Eintracht zu gelassen“, lobte Christian Titz seine Spieler.

Auch in der zweiten Halbzeit fand Trier wenig Mittel gegen die geschickt verteidigenden Homburger. Selbst Standardsituationen brachten wenig. Die einzig nennenswerte Chance der Eintracht ergab sich in der 56. Minute: Bender spielte auf Fahrudin Kuduzovic, dessen Schuss wurde abgefälscht und flog knapp am Tor vorbei. Die anschließende Ecke wurde erst mit dem Nachschuss gefährlich, der von Sancaktar stark pariert wurde.

Trier rückte nun immer mehr auf und wollte so auf den Ausgleich drängen: „Wir haben viel probiert in der zweiten Hälfte, leider haben wir nicht die richtigen Mittel gefunden“, analysierte Seitz die Offensivbemühungen seiner Spieler. Der FC Homburg nutzte die freien Räume zum Kontern. Dessen 2:0 fiel aber erst in der Nachpielzeit. Dennis Gerlinger fing einen Ball von Keilmann im Mittelfeld ab und legte nach einem kurzen Dribbling auf den eingewechselten Claudio Bellanave ab. Triers Keeper konnte zwar den ersten Schuss parieren, dem anschließenden Heber aber nur noch hinterhersehen (91.).

„Es ging um viel in diesem Spiel. Hätten wir verloren, wäre der Abstand zur Spitze zu groß geworden. Wir haben zwar in der zweiten Hälfte weniger Chancen gehabt, aber weiterhin wenig Chancen zugelassen“, lobte Christian Titz seine Mannschaft.
Roland Seitz sieht viel Arbeit auf sich zukommen vor dem Spiel gegen den Tabellenführer SC Freiburg II am 23. November: „Wir müssen über das Pokalspiel am Samstag wieder in die Erfolgsspur kommen.“ Um 15 Uhr trifft die Eintracht auf den Oberligisten SV Mehring.

Tim Kolf

Eintracht Trier: Keilmann – Brighache, Dingels (28. Spang), Buchner (85. Anton), Zittlau – Kröner (36. Konrad), Hollmann – Bender , Abelski, Kuduzovic – Comvalius.

FC Homburg: Sancaktar – Beisel, Gaebler, Baier, Noll – Klinger, Kilian – Tewelde (78. Gerlinger), Pinna (54. Lutz) – Reinhardt – Ramaj (89. Bellanave).

Schiedsrichter: Karl Wiatrek

Tore: 0:1 Reinhardt (24.), 0:2 Bellanave (91.)

Zuschauer: 2487

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