Eintracht enttäuscht beim Heimspiel

Ein Sieg, eine Niederlage und nun ein Unentschieden lautet die Bilanz von Jens Kiefer seit seinem Amtsantritt vor anderthalb Wochen. Gegen den KSV Baunatal kam Eintracht Trier am Samstagmittag im Moselstadion nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. „Ich bin mit solch einem Fußball nicht zufrieden“, zog Kiefer nach der Partie Parallelen zur letzten Niederlage, auch wenn diesmal immerhin noch ein Punkt heraussprang. Torschütze für die Eintracht war Silvio Comvalius per Foulelfmeter.

TRIER. Im Vergleich zum Gastspiel unter der Woche änderte Jens Kiefer nur eine Personalie. Marco Quotschalla kehrte in die Startelf zurück und ersetzte Ken Asaeda im rechten Mittelfeld. An dem 4-4-2-System hielt der Trainer fest.

Die 1427 Zuschauer sahen einen Auftakt, wie er zu erwarten war. Baunatal stand kompakt, machte die Räume eng und setzte den Gastgebern mit viel Einsatz zu. Die spielerischen Aspekte wurden größtenteils den Schwarz-Weiß-Blauen überlassen. Dementsprechend klar waren die Spielanteile vergeben. Die Eintracht kontrollierte das Spiel und versuchte zu Beginn, über die Flügel zu kommen. Die Flanken ins Zentrum fanden allerdings selten einen Abnehmer. Auffälligster Akteur war in der Anfangsphase Alon Abelski, der an nahezu jeder Offensivaktion des SVE beteiligt war und die Bälle gut verteilte.

Etwas Zwingendes brachte die Heimmannschaft zunächst aber nicht zustande. Die erste viertel Stunde war bereits vorüber, als sich Christoph Anton auf der linken Seite gut durchsetzte, nach innen zog und an der Strafraumkante abzog. Doch die Gäste klärten zur Ecke. Abelski brachte diese ins Zentrum, wo Steven Kröner im 5-Meter-Raum frei zum Abschluss kam, jedoch am Schlussmann Jerome Reisacher scheiterte. Immerhin die erste Großchance der Trierer.

Der Tabellenvorletzte aus Baunatal bot weiterhin eine couragierte Leistung, wenn auch manchmal mit etwas zu viel Einsatz. In der 25. Minute zeigte Schiedsrichter Patrick Kessel Manuel Pforr die erste Gelbe Karte der Begegnung. Erst Mitte des ersten Spielabschnitts näherten sich die Gäste dem Trierer Strafraum an. Und wie sollte es anders sein, durch eine Standardsituation. Thomas Konrad brachte gut 20 Meter vor dem eigenen Tor Nico Schrader mit einem harten Foul zu Fall und sah den gelben Karton. Der Freistoß landete direkt in den Armen von Chris Keilmann.

Die Moselaner agierten weiter hochüberlegen, ohne sich weitere Großchancen zu erarbeiten. Reisacher pflückte einen Großteil der Flanken vor den Trierer Spielern. Und versuchten es die Gastgeber durch das Zentrum, fehlte die Genauigkeit beim letzten Pass, und es kam selten ein Abschluss heraus. Am gefährlichsten blieben die Standardsituationen.

Kurz vor der Halbzeit gab es dann endlich Grund, zu jubeln. Der KSV-Schlussmann brachte Silvio Comvalius zu Fall, und der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte selbst trat an und verwandelte sicher zur hochverdienten 1:0-Pausenführung.

Kurz nach Wiederanpfiff trat im Moselstadion jedoch wieder Ernüchterung ein. Zunächst hatte sich nicht viel geändert, die Gäste versuchten lediglich, ein wenig früher zu stören. Doch dann, wie aus dem Nichts, hämmerte Tim-Philipp Brandner einen Freistoß aus 40 Metern an die Latte. Der Abpraller landete direkt auf Manuel Pforrs Fuß, der zum 1:1 abstaubte. Keilmann sah dabei nicht gut aus, weil sich der Distanzschuss über ihm in Richtung Querlatte herabsenkte.

Schlagartig war die Ausgangssituation wieder hergestellt, und es bot sich den Zuschauern derselbe Anblick wie in Abschnitt eins. Die Gäste taten nichts mehr fürs Spiel und verteidigten den möglichen Punkt mit allem, was sie hatten. Gelegentlich versuchten sie sich mit Kontern Luft zu verschaffen, ohne Keilmann jedoch noch einmal ernsthaft zu prüfen.

Allerdings taten sich auch die Spieler der Eintracht schwer. Alles in allem fehlte es an Kreativität und zwingenden Abschlüssen. Flanken wurden vom sicheren Reisacher entschärft oder von der Innenverteidigung geklärt, im Zentrum kamen die letzten Pässe nicht an. Auch die Einwechslungen von Fahrudin Kuduzovic in der 59. Minute und Kushtrim Lushtaku in der 68. Minute brachten kaum neue Impulse.

In der Schlussphase waren die Trierer nun drückend überlegen, und Baunatal gelangen kaum mehr Entlastungsangriffe. Mit der Brechstange und langen Bällen versuchten die Hausherren, was in ihrer Macht stand, um doch noch siegreich vom Platz zu gehen. Ein wirklich gefährlicher Abschluss kam dabei allerdings nicht mehr heraus – bis zur 90. Minute, als noch einmal ein Aufschrei durchs Stadion ging.

Christoph Anton hatte sich auf der linken Außenbahn noch einmal durchgesetzt und wurde von Jan Niklas Hanske im 16-Meter-Raum zu Fall gebracht. Doch diesmal blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. „Ich will jetzt auch nicht darüber diskutieren, ob das in der 90. Minute ein Elfmeter war oder nicht. Das hätte zwei Punkte mehr bringen können, aber unser Spiel wäre dadurch auch nicht besser gewesen“, waren Kiefers Worte zu dieser Situation. Insgesamt war der 39-Jährige alles andere als zufrieden: „Es ist das Gleiche wie nach dem Hoffenheim-Spiel. Wenn wir unsere Chancen nicht nutzen, müssen wir uns eben noch mehr erarbeiten. Wir müssen uns da verbessern.“ Und das so schnell wie möglich, denn am Mittwoch steht bereits das Pokalspiel gegen Koblenz an.

Eintracht Trier: Keilmann – Buchner, Konrad (59. Kuduzovic), Hollmann, Bender – Anton, Cuntz, Kröner, Quotschalla (68. Lushtaku) – Abelski, Comvalius.

KSV Baunatal: Reisacher – Leipold, Hanske, Wolf, Davulcu – Brandner, Borgardt, Käthner, Ayaloglu (62. Matys) – Pforr (69. Friedrich), Schrader (75. Tanjic).

Zuschauer: 1427

Schiedsrichter: Patrick Kessel

Tore: 1:0 Comvalius (44. FE), 1:1 Pforr (53.)

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