Nahverkehr droht Tarifsteigerung um 18 Prozent

Die Nutzer von Bussen und Bahnen im Gebiet des Verkehrsverbunds Region Trier müssen mit einer dramatischen Verteuerung ihrer Ticketpreise rechnen. Laut VRT müssten die Tarife zum Januar 2013 um durchschnittlich 18 Prozent angehoben werden, damit die Kosten gedeckt werden können. Nach Informationen von 16vor soll es schon zum August diesen Jahres eine weitere Tarifsteigerung um zwei Prozent geben. Auf einer Sitzung Ende Juni will der Zweckverband über „Lösungen aus der Finanzkrise“ beraten, teilte eine VRT-Sprecherin am Mittwochabend mit. Offen ist davon die Rede, dass viele Verkehre nunmehr vor der Existenzfrage stünden.

TRIER. Zum Januar wurden die Fahrkarten für Busse und Bahnen bereits um 4,6 Prozent teurer. Zudem hatten die Verkehrsunternehmen verlangt, gleich zum April die nächste Runde an Preiserhöhungen einzuläuten – um noch einmal zwei Prozent sollten die Preise steigen. Doch dieses Mal stimmte der Landesbetrieb Mobilität als Genehmigungsbehörde nicht zu. Stattdessen veranlasste der LBM eine Preisprüfung und stoppte damit vorerst die Tariferhöhung.

Nach Informationen von 16vor kam diese Prüfung jedoch nun zu dem Ergebnis, dass sogar eine neuerliche Tariferhöhung um mehr als 2 Prozent gerechtfertigt wäre. Nach bislang unbestätigten Informationen soll es aber bei den 2 Prozent bleiben, dem Vernehmen nach ab August. Doch nur wenige Monate später droht der nächste Schlag: 18 Prozent teurer sollen die Fahrkarten werden, verlangen zumindest die Verkehrsunternehmen. Das Bus- und Bahnfahren ab Januar tatsächlich ein Fünftel mehr kosten wird, steht zwar nicht zu erwarten, aber eine zweistellige Preiserhöhung scheint sehr wahrscheinlich. Die Verkehre im VRT würden von den Verkehrsunternehmen eigenwirtschaftlich erbracht, die Finanzierung des Angebotes müsse also weitestgehend durch die Fahrgäste erfolgen“, heißt es vonseiten des Verkehrsverbunds. Lediglich gesetzlich festgelegte Zuschüsse für die Beförderung von Schülern oder schwerbehinderten Menschen trügen zur Finanzierung des Nahverkehrsangebots bei.

„Dieses System der Finanzierung hat in der Vergangenheit funktioniert. Aufgrund des demographischen Wandels, beispielsweise rückläufiger Schülerzahlen, stehen jetzt aber viele Verkehre vor der Existenzfrage“, betont der VRT die Dramatik der Situation und erklärt: „Streichungen von Fahrten oder Buslinien und enorme Tariferhöhungen können zur Lösung des Problems nicht mehr beitragen“. Weiter heißt es in einer Mitteilung: „Sowohl den Kommunen als auch den Verkehrsunternehmen ist bewusst, dass die Zeiten, in denen Verkehre ausschließlich über Fahrgelderlöse finanziert wurden, vorbei sind. Vor dem Hintergrund der prekären Haushaltslage der Kreise und der Stadt stehen nun jedoch „intensive Beratungen bevor, wie diese Erhöhung abgewendet werden kann, und wie die öffentliche Hand die Finanzierung stemmen kann“. Klar scheint: Ohne massive Hilfe von Landesebene wird es nicht gehen.

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