18 Punkte Vorsprung reichen der TBB nicht

Jermaine Anderson war mit 23 Punkten bester Werfer der TBB Trier. Foto: ThewaltTrotz drei dominanter Viertel stand am Ende die sechste Niederlage der Saison für Trier fest. Mit bis zu 18 Punkten lag die TBB am Samstagabend in der Arena gegen Phoenix Hagen in Front und verlor trotzdem mit 82:88. Bester Werfer auf Seiten der Trierer war der 30-jährige Jermaine Anderson mit 23 Punkten. „Das ist eine bittere Niederlage für uns“, bilanzierte Cheftrainer Henrik Rödl nach dem Spiel. 

TRIER. Eine Woche nach der Auswärtsniederlage gegen die Artland Dragons wollte sich die TBB Trier deutlich verbessert präsentieren. Die Vorzeichen waren teils positiv, teils negativ. Mathis Mönninghoff hatte seine Verletzung überwunden und stand wieder im Kader. Desweiteren wollte die Mannschaft von Trainer Henrik Rödl Warren Ward, der am Samstag seinen 24. Geburtstag feierte, zusätzlich ein Geschenk bereiten. Allerdings erweiterte Marin Petric die Liste der Verletzten, Jermaine Bucknor erholte sich im Laufe der Woche ebenfalls nicht von seinen Rückenproblemen.

Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen um Coach Ingo Freyer traten nicht gerade in Hochform an. Nach drei Siegen zum Saisonstart setzte es vier Niederlagen in Folge – zuletzt zu Hause gegen die bis dahin sieglos gebliebenen Tabellenletzten Eisbären Bremerhaven. Dennoch musste die Defensive der Heimmannschaft besonders vor David Bell und Larry Gordon gewarnt sein. Beide erzielten bisher in der Saison einen Schnitt von mehr als 16 Punkten pro Spiel, Gordon kam dazu durchschnittlich auf mehr als acht Rebounds. Trotz der Negativserie der Hagener stand also ein schweres Spiel bevor.

Trevon Hughes, Jermaine Anderson, Warren Ward, Vitalis Chikoko und Andreas Seiferth bildeten die Anfangsformation. Obwohl die ersten Punkte des Spiels durch Seiferth an Trier gingen, lief der Auftakt alles andere als gut. Zügig gingen die Gäste mit 8:2 in Front. Die Treveri Basketballer kamen im weiteren Verlauf des ersten Viertels immer wieder heran. Herausragend dabei war die Ausbeute in der Offensive: alle Zwei-Punkte-Versuche fanden im ersten Viertel ihr Ziel. Hauptsächlich ein starker Bell auf Seiten der Hagener – elf Punkte nach zehn Minuten – verhinderte einen Führungswechsel.

Erst kurz vor der Viertelpause leitete Laurynas Samenas mit drei verwandelten Freiwürfen einen Zwischenspurt ein. Sechs Sekunden vor Schluss erzwang Hughes ein Offensivfoul, das fünfte Teamfoul der Phoenixe, direkt im Anschluss an einen Korb von Stefan Schmidt. Beide Freiwürfe verwandelte er zum 26:21 Zwischenstand nach den ersten zehn Minuten.

Der zweite Spielabschnitt zeichnete sich durch ein hohes Tempo aus. Auch wenn die Moselaner ihre herausragende Trefferquote logischerweise nicht halten konnten, agierten sie konsequent und konstant. Punkt für Punkt bauten sie ihre Führung aus, sodass Chikoko sechs Minuten vor der Pause zum zwischenzeitlichen 39:30 treffen konnte. Souverän brachte die TBB diesen Vorsprung in die Kabine. Rödls Auszeit gut 17 Sekunden vor Schluss konnte nicht mehr genutzt werden und die Mannschaften gingen beim Stand von 51:42 in die Halbzeitpause.

Auch das dritte Viertel begann vielversprechend. Zu nervös verteidigte der Besuch vom Tor zum Sauerland und sammelte in der ersten Minute bereits drei Teamfouls. Die Hausherren waren sowohl offensiv als auch defensiv zu stark und zogen zeitweise auf 18 Punkte weg.

Hagens Auszeit bringt die Wende

Beim Stand von 66:50 nahm Freyer vier Minuten vor Ende des dritten Viertels eine Auszeit – danach war alles anders. Der Kräfteverschleiß aufgrund des kleinen Kaders der Heimmannschaft machte sich zunehmend bemerkbar. Darunter litt sowohl die Bissigkeit in der Defensive als auch die Wurfquote in der Offensive. Diese Kombination ermöglichte den Phoenixen einen 15-Punkte-Lauf über die Viertelpause hinweg zu starten. So gingen auch die ersten Punkte nach dem Zwischenstand von 66:61 zu Beginn des letzten Spielabschnitts an die Gäste.

Diesen Trend vermochte die TBB nicht mehr zu stoppen. Einzig Anderson konnte eine gute Ausbeute in den letzten zehn Minuten vorweisen. Von den 16 Punkten der Trierer gingen zwölf auf sein Konto. Mark Dorris sorgte sechs Minuten vor Schluss schließlich für die Führung der Gäste. Im Folgenden ließen die Hagener nichts mehr anbrennen und brachten den 88:82-Auswärtssieg nach Hause. Topscorer auf dem Parkett war David Bell mit 27 Punkten.

Die Enttäuschung nach der Niederlage trotz guter Leistung war groß. „Ich habe den Eindruck gehabt, dass wir sehr konzentriert waren, solange die Kraft da war“, so Rödl nach dem Spiel. Die dritte Niederlage hintereinander wird das ohnehin schwere Auswärtsspiel am 25. November in Bamberg nicht gerade einfacher machen.

Stefan Schmitt

TBB: Warren Ward (0); Trevon Hughes (8); Andreas Seiferth (21); Stefan Schmidt (4); Luca Buntic (0); Mathis Mönninghoff (3); Andreas Wenzel (-); Laurynas Samenas (12); Vitalis Chikoko (11); Jermaine Anderson (23).

Phoenix Hagen: David Bell (27); Nikita Khartchenkov (4); Ole Wendt (2); Larry Gordon (18); Dino Gregory (7); Mark Dorris (18); Keith Ramsey (12).

Viertelstände: 26:21; 51:42; 66:61; 82:88.

Zuschauer: 3893.

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