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TRIER. Die Trierer Bundestagsabgeordnete und Linken-Kreischefin Katrin Werner hat sich von Vorschlägen ihrer Parteifreunde aus Nordrhein-Westfalen distanziert, das Sankt-Martin-Fest in „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umzubenennen.

Der Chef der NRW-Linken, Rüdiger Sagel, hatte gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post erklärt:  „In vielen NRW-Kitas gibt es einen hohen Anteil von muslimischen Kindern. Ihnen sollte man christliche Tradition nicht aufdrängen.“ Sagel regte deshalb an, Sankt Martin in „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umzubenennen.

Sagels Parteifreundin Katrin Werner hält davon nichts: „St. Martin war ein Kriegsdienstverweigerer, er teilte seinen Reichtum mit den Armen und war gebürtiger Ungare, der Bischof in Tours wurde. Es gibt nur wenige Heilige, die so ausdrücklich für eine offene, soziale und tolerante Gesellschaft stehen wie der Heilige Martin“. Deshalb biete Martin auch für Linke „eine Grundlage für die spannende Diskussion darüber, welche Gesellschaft wir haben wollen.“  Die Bundestagsabgeordnete sprach sich denn auch klar gegen eine Umbenennung in „Sonne-Mond-Sterne-Fest“ aus. Das Martins-Fest sei „fester Bestandteil des Brauchtums unserer Gesellschaft und ein Teil der Kinderkultur in unserem Land. Nicht umsonst hat sich unsere Fraktion im Kulturausschuss der Stadt Trier im vorherigen Jahr für die Weiterförderung der Martins-Brezel eingesetzt und damit eine Verwaltungsvorlage abgewendet“ (wir berichteten).

In Bezug auf den Vorwurf, religiöse Feste würden andere Glaubensrichtungen ausschließen, erklärt die Bundestagsabgeordnete: „Traditionelle Feste können eine interkulturelle Funktion in unserer Gesellschaft erfüllen. Dazu gehört auch, dass man mit Offenheit, Toleranz und Respekt die Feste vermittelt und sich im Kindergarten auch mit anderen religiösen Festen auseinandersetzt. Es kann doch für einen Kindergarten nur bereichernd sein, wenn man zusammen Feste unterschiedlicher Religionen feiert und so etwas über andere Kulturen und Religionen erfährt.“