„Schwer erkämpfter Sieg“

Die Erfolgsserie von Eintracht Trier geht weiter: Der SVE gewann am Dienstagabend das Nachholspiel gegen den FC 08 Homburg mit 2:1. Nach bereits vier Minuten ging er durch einen Abstauber von Christoph Anton nach einem Patzer von FC-Schlussmann Florian Hammel in Führung, die Marco Quotschalla kurz vor Halbzeit durch einen verwandelten Foulelfmeter ausbaute. „Es war ein schwer erkämpfter, verdienter Sieg“, befand Roland Seitz angesichts der besseren Torchancen seiner Mannschaft. Trier ist damit seit sechs Liga-Spielen in Folge ungeschlagen.

TRIER. Fahrudin Kuduzovic erzielte nach seiner Einwechslung in der Partie gegen Bayer Alzenau am vergangenen Samstag zwei Tore. Dafür darf er gegen den FC Homburg von Beginn an spielen, für ihn muss Erdogan Yesilyurt weichen. Ansonsten lässt Roland Seitz die gleiche Elf wie vom 5:0-Sieg gegen die Unterfranken auflaufen.

Bereits in der vierten Minute bringt Christoph Anton die 80 Fans des FC Homburg zum Verstummen. Vielleicht ist es auch eher ihr eigener Keeper, der sie sprachlos macht. Denn Florian Hammel sieht nicht gut aus beim ersten Gegentor. Einen nicht allzu strammen Schuss von Marco Quotschalla lässt er nach vorne abprallen, wo Anton nur noch abstauben muss. 1:0 für den SVE. „Wir haben da weitergemacht, wo wir gegen Alzenau aufgehört haben“, so Roland Seitz.

Die Saarländer und ihre Anhänger zeigen sich jedoch nicht sehr geschockt über den frühen Rückstand. Fünf Minuten später lässt Patrick Ribeiro Pais seinen Gegenspieler im SVE-Strafraum alt aussehen. Der Homburger Defensivmann passt auf den freien Carsten Lutz, der aus guter Position den Ball mit Schmackes über das Tor von Andreas Lengsfeld semmelt (9.).

Im Folgenden wird das Spiel oft durch Fouls unterbrochen. Torszenen gibt es eine Viertelsstunde lang nicht zu sehen. Dafür gewinnt der Betrachter die Erkenntnis, dass Fabian Zittlau, Maximilian Watzka, Steven Kröner und Fahrudin Kuduzovic nicht die erste Wahl bei Freistößen sein sollten. In einer spielerisch wenig attraktiven Phase gelingt Kröner wenigstens ein satter Fernschuss aus 25 Metern, der knapp übers Gehäuse streift (25.).

Eintracht Trier hat Glück, zu diesem Zeitpunkt nicht den Ausgleich zu bekommen. Denn einmal kann der schnelle Björn Recktenwald erst im letzten Moment von Michael Dingels geblockt werden (27.), dann köpft der 20-jährige FC-Stürmer eine Ecke an den Pfosten (28.).

Fast im Gegenzug vergeigt Kuduzovic eine gute Chance nach einem schnellen Angriff über Alon Abelski und Quotschalla. Anton lässt am Sechzehner einen Pass des Stürmers auf der rechten Seite durch auf Faz, der – anstatt zu schießen – in den Strafraum gehen will und dort hängenbleibt (29.). Kurz darauf spielt Quotschalla wieder auf den gebürtigen Bosnier, der diesmal abzieht, allerdings rechts neben das Tor (33.).

Während Quotschalla bei einem Konter von Abelski und Anton, die in der ersten Halbzeit erneut die Positionen tauschten, noch einen Schritt zu spät kommt, kann er kurz darauf unbedrängt aufs Homburger Tor schießen. Denn es gibt Elfmeter für die Eintracht. Josué Liotte brachte den Angreifer beim Versuch, einen hohen Ball anzunehmen, im Strafraum zu Fall. Der Schuss ins linke Eck bedeutet das 2:0 für den SVE (38.).

Die Homburger wurden bis dahin nur durch Freistöße des quirligen Yannick Tewelde gefährlich. Das sollte sich nach der Pause ändern.

Abelski rückt wie schon in den Spielen zuvor wieder in der Mitte, Anton geht auf die Außenbahn. Trier steht nun etwas tiefer und lässt den Gegner kommen – allerdings mehr, als Roland Seitz lieb sein dürfte. Einen strammen Schuss von Ribeiro Pais kann Lengsfeld erst im Nachgreifen festhalten – kurz vor Liotte, der zur Stelle ist (54.).

Gut fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Anton hätte Erdogan Yesilyurt den Trierer Fans die Anspannung nehmen können. Er geht auf der rechten Seite alleine aufs Tor zu und wird nach einem Haken um einen Verteidiger von einem anderen Gegenspieler am Schießen gehindert (65.).

Stattdessen muss der SVE nochmal richtig zittern. Denn Homburg erzielt den Anschlusstreffer. Ein Gewaltschuss des eingewechselten Pascal Reinhardt lässt Lengsfeld nach vorne abprallen, wo Ribeiro Pais aus zwölf Metern einnetzt (66.). Recktenwalds Kracher knapp 15 Minuten später hält Triers Keeper sicher (80.).

In der Schlussviertelstunde bekommt die Eintracht kaum noch den Ball aus der eigenen Hälfte. Und aus den Kontern macht sie zu wenig. Steven Lewerenz, inzwischen für Kuduzovic in der Partie, spielt diagonal in die Spitze auf Quotschalla, dieser flankt weiter auf Abelski, dessen Kopfball frei vor Hammel völlig misslingt (82.). Einen tollen Lupfer über die Homburger Abwehr setzt Yesilyurt übers Tor (84.).

Die Fans merken, dass Trier gegen die in der zweiten Hälfte dominierenden Gäste noch mehr Unterstützung braucht. Sogar auf der Tribüne wird vereinzelt mitgesungen. Dank Lengsfeld bleibt es beim 2:1-Sieg der Heimmannschaft. Kurz vor dem Abpfiff lenkte er noch einen Heber von Recktenwald an die Latte.

„Die Zuschauer haben ein interessantes Spiel gesehen – mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten“, sagte Homburgs Trainer Christian Titz nach der Partie. „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben uns mehr vorgenommen, aber Trier ist auch eine sehr gute Mannschaft, die oben mitspielt.“ Seitz ärgerte die Chancenverwertung seines Teams. „Wir hätten das dritte Tor machen müssen. Dann fällt das 2:1 und du fängst an, zu schwimmen.“ Dafür, dass es dennoch beim Sieg blieb, lobte er seine Elf. „Sie hat super verteidigt.“

Am Samstag muss Trier zum 1. FC Kaiserslautern II (Anstoß 14 Uhr), der derzeit einen Punkt vor dem SVE auf Platz zwei liegt.

Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Hollmann, Dingels, Zittlau – Watzka, Kröner – Abelski, Kuduzovic (Lewerenz, 71.) – Anton (Yesilyurt, 58.), Quotschalla (Michels, 83.)

FC Homburg: Hammel – Vogtland (Temür, 90.), Kramer, Liotte, Ribeiro-Pais – Celik (Buchmann, 46.) – Recktenwald, Tewelde, Seitz – Gerlinger (Reinhardt, 46.)

Tore: 1:0 Anton (4.), 2:0 Quotschalla (38., Foulelfmeter), 2:1 Ribeiro Pais (66.)

Zuschauer: 1278

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