Eisbären zu cool für die TBB

Das letzte Spiel der Hinrunde hatten sich die Trierer sicher anders vorgestellt. Vor 2840 Zuschauern unterlagen sie am Sonntagnachmittag auswärts den Eisbären Bremerhaven verdient mit 85:80. Nach den guten letzten Auftritten war sowohl das Ergebnis als auch die Leistung ein Rückschritt. Darüber täuschte auch nicht die Performance von Trevon Hughes hinweg, der mit 21 Punkten bester Werfer auf dem Parkett war. Zwei Wochen bleiben der TBB nun, um dann gegen denselben Gegner zu zeigen, ob aus der Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen wurden.

BREMERHAVEN. Zum Abschluss der Hinrunde war die TBB Trier am Sonntagnachmittag zu Gast bei den Eisbären Bremerhaven. Nach zwei Siegen in Folge traten die Moselaner mit breiter Brust an. Abgesehen von Anthony Canty konnte Head Coach Henrik Rödl auf alle Spieler zurückgreifen. Für ihn gab es vor dem Spiel „keinen Grund, warum wir nicht an unsere letzten Leistungen anknüpfen könnten“.

Die Heimmannschaft hingegen stand mit dem Rücken zur Wand. Die letzten vier Spiele gingen verloren, zuletzt sehr deutlich beim Aufsteiger Rasta Vechta. Das Team von Calvin Oldham, einst gleichberechtigter Cheftrainer mit Rödl bei Alba Berlin, musste die entsprechende Reaktion zeigen. Mit Philip Zwiener, Nick Schneider und Brian Harper gehörten drei ehemalige Trierer zum Kader der Eisbären. Zudem stand mit Darius Adams der Topscorer der Basketball-Bundesliga auf dem Parkett. Letzte Saison fand diese Partie unter ähnlichen Vorzeichen statt – die TBB unterlag deutlich und musste gewarnt sein.

Nach den guten Leistungen an den vergangenen Spieltagen gab es für den 44-jährigen Rödl keinen Grund, von der bewährten Starting Five abzuweichen. Trevon Hughes, Jermaine Anderson, Mathis Mönninghoff, Vitalis Chikoko und Andreas Seiferth erwischten einen ordentlichen Start in die Partie. Beide Mannschaften vergaben zwar viele Würfe, und die Trierer nutzten ihre Offensiv-Rebounds nicht konsequent genug. Dennoch stand es nach fünf Minuten immerhin 3:9. Im weiteren Verlauf führte ein teilweise nervöser Spielaufbau zu einigen Ballverlusten und die Gastgeber kamen wieder heran. Erst der Buzzer Beater für drei Punkte von Anderson stellte den Viertelpausenstand von 16:19 und damit die Führung nach den ersten zehn Minuten sicher.

Das zweite Viertel begann ähnlich. Viele Ballverluste auf beiden Seiten sorgten für ein nervöses, aber temporeiches Spiel, in dem keine Mannschaft davonziehen konnte. Eine besonders schöne Aktion gelang Chikoko, der nach einem Block im direkten Gegenzug durch einen sehenswerten Dunking zum zwischenzeitlichen 27:32 punktete. Man könnte denken, solche Einzelleistungen würden die Mannschaftskameraden anstacheln. Das Gegenteil war der Fall und die Hausherren konnten sich durch einen Elf-Punkte-Lauf zum ersten Mal ein wenig absetzen. Die Spieler der TBB ließen zu viele Offensiv-Rebounds zu und konnten den Ball in der Defensive nicht unter Kontrolle bringen. Die Gastgeber konnten dadurch ihre Führung Schritt für Schritt ausbauen. Zur Halbzeit waren sie beim Stand von 47:36 die klar bessere Mannschaft.

Auch nach der Pause konnte sich Trier kaum steigern. Vor allem eine schlechte Quote bei den Zwei-Punkte-Würfen verhinderte, dass sich der Rückstand verkürzte. Allerdings punkteten auch die Eisbären in diesem Spielabschnitt nicht konstant genug. So gingen beide Teams mit 64:53 und demselben Abstand in die letzten zehn Minuten.

Die ersten Minuten des letzten Viertels machten die Gäste nicht den Eindruck, als könnten sie das Ruder noch einmal herumreißen. Immer noch wurden zu viele Offensiv-Rebounds hergeschenkt. Vier Minuten vor dem Ende änderte sich das jedoch. Nach einer Auszeit von Cheftrainer Rödl sahen die Zuschauer 20 spektakuläre Sekunden. Hughes traf für zwei Punkte, Zwiener verlor den Ball im Spielaufbau und Anderson legte zwei Punkte nach. Ein weiterer Ballverlust, diesmal von Adams, nutzte der Trierer Topscorer Hughes für drei Punkte aus. Nach diesen sieben Punkte war Trier wieder auf 76:69 herangekommen. Das Momentum war da, wurde jedoch durch Oldhams Auszeit unterbrochen. Weitere Chancen, sich heranzuarbeiten wurden erspielt, konnten jedoch nicht genutzt werden. Schließlich fuhr Bremerhaven mit 85:80 den zweiten Heimsieg in dieser Saison ein.

Wie vergangene Saison unterlag die TBB an der Nordsee einem Gegner, der unter Zugzwang stand. Ein deutliches Reboundverhältnis von 26:43 konnten auch die starken Guards Hughes und Anderson mit ihren 21 beziehungsweise 19 Punkten nicht ausgleichen. „Die Rebounds waren der entscheidende Faktor“, so Cheftrainer Rödl nach dem Spiel. Durch die Niederlage wurde auch der Anschluss an die Playoff-Ränge verpasst. Die gute Nachricht: Bereits beim nächsten Ligaspiel in zwei Wochen am 26. Januar bekommt die TBB Trier in der heimischen Arena die Chance zur Revanche.

Eisbären Bremerhaven: Adas Juskevicius (13), Derrick Allen (4), Philip Zwiener (16), Devin Searcy (15), Darius Adams (19), Stefan Jackson (9), Nick Schneiders (2), Brian Harper (0), Bazoumana Kone (4), Jusuf El Domiaty (3).

TBB: Jermaine Anderson (19), Trevon Hughes (21), Jermaine Bucknor (11), Vitalis Chikoko (13), Andreas Seiferth (4), Mathis Mönninghoff (3), Warren Ward (6), Laurynas Samenas (3), Stefan Schmidt (0), Marin Petric (-).

Viertelstände: 16:19; 47:36; 64:53; 85:80.

Zuschauer: 2840.

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