„Wir gewinnen. Aus. Ende. Basta!“
TRIER. Nach drei Heimpleiten am Stück will Fußball-Regionalligist Eintracht Trier am Samstag gegen Elversberg auch vor eigenem Publikum zurück in die Erfolgsspur.
Es könnte alles so schön, wäre da nicht diese verflixte Heimbilanz. Das weiß auch Roland Seitz. Unten stutzt der Rasenmäher die Halme des Rasens auf wenige Millimeter. Der Platzwart hat seine Arbeit. Oben im Backsteingebäude gibt sich Triers Trainer am Freitag betont selbstbewusst. „Ich will nicht viele Worte machen“, sagt er im Hinblick auf das Spiel gegen die SVE Elversberg. „Wir gewinnen. Aus. Ende. Basta!“
Auch Seitz hat seine Arbeit. Unter der Woche war er mehr als Psychologe denn als Taktiker gefordert, weil nach drei Niederlagen in Folge das Gespenst einer weiteren Pleite in den Köpfen seiner Männer umherspukt. Schalke, Düsseldorf, Mainz – und jetzt Elversberg? „Nein“, sagt Seitz, „wir müssen auf uns schauen, das Spiel gewinnen, um so auch die schlechte Stimmung bei den Zuchauern im Stadion wegzubekommen.“ Und den Heimkomplex dazu, hätte er noch ergänzen können.
Dabei setzt Triers Trainer auf die in Köln erfolgreiche Elf. „Sofern ich heute Nacht nicht noch einen Albtraum bekomme, stehen morgen dieselben Spieler wie in Köln auf dem Platz.“ Martin Hauswald ist nach seiner Suspendierung zwar wieder zurück im Kader, spielen aber wird auf der linken Seite Holger Knartz. Wojciech Pollok erhält von Seitz den Vorzug vor Chhunly Pagenburg. Weil der ehemalige Bundesliga-Profi nach seiner langen Verletzungspause körperlich noch nicht auf hohem Niveau ist, will Seitz Pagenburg auch weiterhin behutsam aufbauen. „Ihm fehlt einfach noch die richtige Frische“, sagt sein Trainer. Zugleich betont Seitz, wie wichtig Pagenburg noch werden kann. „Wenn er die passende Dynamik hat, wird er sicher auch wieder von Beginn an spielen.“
Geduld fordert Seitz von seinen Spielern: „Uns liegt es eben im Moment einfach nicht, wenn wir agieren müssen.“ Abwarten, den Gegner beobachten und dessen Fehler ausnutzen – darin sieht der Trainer aktuell die Stärken seiner Mannschaft. „Wir dürfen gegen Elversberg nicht den Fehler machen, mit offenem Visier nach vorne zu spielen.“ Gerade von Fahrudin Kuduzovic erwartet Seitz noch mehr taktisches Verständnis. „Es ist nicht einfach mit ihm“, sagt er, „weil er ein großes Herz für die Mannschaft hat, aber darüber oft die taktischen Anweisungen vergisst.“ Weniger mit dem Herz, dafür mehr mit dem Kopf soll Kuduzovic spielen. „Er muss einfach die richtige Mischung finden.“
Von Ahmet Kulabas fordert Seitz hingegen, sich an die Anweisungen des Trainers zu halten. In Köln holte Seitz Kulabas vom Platz, weil der trotz Ermahnung auch in der zweiten Halbzeit mit Nockenschuhen unterwegs war und zweimal in aussichtsreicher Position wegrutschte. „Das geht einfach nicht, dass da einer auf Ballettschuhen unterwegs ist“, sagt Seitz unmissverständlich. „Wenn er in der Bundesliga spielen würde, wäre er nach so einer Aktion drei Wochen draußen.“ Seitz drückt ein Auge zu, weil er Kulabas braucht. Allerdings nur dieses eine Mal. „Passiert das noch einmal, ist er wieder draußen. Und dann spielt er erstmal nicht mehr.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Herzig, Stang, Drescher – Kraus, Karikari, Knartz – Kuduzovic – Kulabas, Pollok.
Eintracht Trier – SV Elversberg, Samstag, 24. September, 14 Uhr, Moselstadion.
von Eric Thielen