Zum Auftakt Stalin
TRIER. Nach CDU-Kreischef Bernhard Kaster kritisieren auch die Jungen Liberalen den Auftritt Gregor Gysis bei der Eröffnung der Karl-Marx-Installation. Mit einer Online-Kampagne kontert der freidemokratische Parteinachwuchs die „Glorifizierung“ von Marx.
Man habe gehofft, dass mit der Ausstellungsreihe anlässlich des 195. Geburtstages „sowohl seine Verdienste, aber auch die negativen Aspekte seines Wirkens beleuchtet werden“, heißt es. „Natürlich hat Karl Marx als Sohn der Stadt Trier seine Verdienste in politischer Theorie und Philosophie“, so Juli-Kreischefin Yvonne Romes, doch „vor allem seine politischen Theorien wurden im Laufe der Geschichte immer wieder dafür instrumentalisiert, Ideologien zu rechtfertigen, die zu Unfreiheiten, Unterdrückung und sogar Vernichtung führten. Auch darüber muss man reden!“. Die Julis wollten deshalb nun „Impulse dazu liefern, die Ausstellung und das politische Wirken Karl Marx zu reflektieren und so wirkliche Geschichtsaufarbeitung zu ermöglichen.“
Wie diese „Impulse“ aussehen, ist vom 5. bis 26. Mai auf der Facebookseite sowie der Homepage der Julis zu sehen. Jeden Tag werde man jeweils ein Plakat „enthüllen“. Auf jedem Plakat befinde sich „eine Persönlichkeit, die Karl Marx wissentlich oder willentlich missinterpretiert und zum eigenen Zwecke instrumentalisiert hat“, kündigt Romes an und zeigt sich überzeugt: „Nur so kann wirkliche Geschichtsdarstellung und -aufarbeitung aussehen“.
Ihre Online-Kampage starten die Julis mit dem einem der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte, dem sowjetischen Diktator Josef Stalin. Als nächstes sollen Lenin und der frühere Minister für Staatssicherheit der DDR, Erich Mielke folgen.
von 16vor
