System bleibt, Personal wechselt
TRIER. Eintracht Trier will am Freitagabend seine bisher magere Heimbilanz aufbessern. Gegen den SC Verl peilt der Titelaspirant den dritten Sieg vor eigenem Publikum an.
Es wird Änderungen geben, nicht am System, aber personell. Damit hielt Roland Seitz am Donnerstagnachmittag nicht hinter dem Berg. Wohl aber damit, wer aus der Startelf fallen wird, die beim letzten Pflichtauftritt vor zwei Wochen in Koblenz nur ein dürftiges torloses Unentschieden erreichte. Einiges spricht dafür, dass Chhunly Pagenburg anstelle von Holger Knartz die linke Mittelfeldseite des SVE beleben könnte. „Er hat in Nürnberg und auch in München im Mittelfeld gespielt – rechts wie links“, sagte Triers Trainer. Indirekt deutete Seitz den Einsatz von Pagenburg an. „Es ist immer gut, wenn man einen zusätzlichen Mann hat, der Tore machen kann“, betonte er doppelsinnig.
Schon bei der knappen 0:1-Niederlage im Testspiel am vergangenen Wochenende gegen den Drittligisten Wehen Wiesbaden war Pagenburg mehr als eine Stunde lang auf der linke Seite unterwegs, wurde dann von Knartz abgelöst. Seitz scheint Gefallen an dem Gedanken gefunden zu haben, den ehemaligen Bundesliga-Profi auch gegen Verl auf dieser Position zu bringen. Denn am System an sich will der Oberpfälzer nichts ändern. Ahmet Kulabas wird als einzige Spitze auflaufen, dahinter soll das Fünfer-Mittelfeld mit Fahrudin Kuduzovic und Alon Abelski für Stabilität sorgen. Abräumer Jeremy Karikari und die Viererkette sind ohnehin gesetzt. „Ich bin überzeugt davon, dass dieses System für uns momentan das richtige ist“, betonte Seitz.
Für Neuzugang Marc Gouiffe à Goufan, den die Eintracht in der letzten Woche verpflichtete, ist kein Platz unter den ersten Elf. Seitz bescheinigte dem Kameruner, der laut Verein kostenneutral finanziert wird, zwar, dass er sich in der kurzen Zeit gut eingelebt habe. Auf dem Sprung in die Startformation sei der 27-Jährige aber noch nicht. „Da fehlt noch einiges“, so Triers Trainer. Das gilt auch für Martin Hauswald. „Von ihm muss deutlich mehr kommen“, sagt Seitz, der die Ursache für Hauswalds Formtief im mentalen Bereich vermutet. „Im Training bringt er sehr gute Leistungen, aber auf dem Platz ist das einfach zu wenig.“
Was für Hauswald gilt, gilt ansatzweise auch für die gesamte Mannschaft. „Der aktuellen Truppe fehlt im Vergleich mit der Elf aus der letzten Saison etwas der Eigenantrieb“, so Seitz. Letztlich entscheide dann die Leistung auf dem Platz, wer spiele und wer nicht. Da außer dem nach wie vor verletzten Kapitän Torge Hollmann alle Spieler während der Länderspielpause ihre kleinen und etwas größeren Blessuren auskurieren konnten, hat Triers Trainer gegen Verl ausreichend personelle Alternativen, um auch während des Spiels reagieren zu können.
Das könne wichtig werden, so Seitz, der gegen die Ostwestfalen ein Geduldsspiel erwartet: „Verl ist mit seinen großen und kantigen Spielern durchaus mit Elversberg vergleichbar.“ Ohne Druck könne der Tabellensechzehnte in Trier auftreten. „Das wird alles andere als einfach für uns“, prognostiziert Seitz, der von seiner Elf nicht nur Geduld, sondern auch den notwendigen Druck fordert, um den dritten Heimsieg in der laufenden Saison einzufahren. „Unsere Bilanz ist verbesserungswürdig, und dafür wollen wir etwas tun“, so Triers Trainer.
Voraussichtliche Aufstellung:
Lengsfeld – Cozza, Herzig, Stang, Drescher – Karikari – Kraus, Kuduzovic, Abelski, Pagenburg – Kulabas.
Eintracht Trier – SC Verl, Freitag, 14. Oktober, 19 Uhr, Moselstadion.
von Eric Thielen