Schlag auf Schlag
TRIER. Ohne große Pausen stürmt Eintracht Trier durch die Englischen Wochen im April. Am Samstag ist der VfL Bochum II zu Gast im Moselstadion.
Mittwoch in Essen, Samstag gegen Bochum, dienstags auf Schalke, Samstag darauf in Wuppertal: Die Elf von Roland Seitz spult ihr April-Programm im Rhythmus von drei Tagen ab. Immer im Blick: Das wohl wichtigste Spiel der Saison am 25. April gegen die TuS Koblenz. Dann geht es für den SVE um den Einzug ins Halbfinale des Bitburger Rheinlandpokals. Der ist mit einem Sieg über Koblenz zwar noch nicht gewonnen. Die höchste Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung dürfte damit aber übersprungen sein.
Die sportliche Seite ist die eine Sache. Weit wichtiger jedoch ist der finanzielle Aspekt. Weil nicht klar ist, ob der Verein mit den rund 150.000 Euro, die durch die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals in die Kassen gespült würden, rechnen kann, liegen die Personalplanungen derzeit auf Eis. „Es macht keinen Sinn, jetzt schon mit den teuren Leistungsträgern zu verlängern, da wir nicht wissen, wie das Budget für die neue Saison aussieht“, sagte Seitz am Freitag. Rund 90.000 Euro an Fernsehgeldern fallen künftig ohnehin weg, weil die ab der kommenden Runde in der dann fünfgleisigen Regionalliga nicht mehr gezahlt werden.
Triers Trainer, zugleich auch sportlicher Leiter des Klubs, will zunächst einmal abwarten. „Das müssen wir auch“, betonte Seitz, „sonst haben wir nachher zehn teure Spieler unter Vertrag, kommen nicht in den DFB-Pokal und schauen dann richtig blöd aus.“ Soll heißen: Gespräche werden zwar geführt, allerdings ohne sich konkret festzulegen. Seitz möchte „mit 60 Prozent des aktuellen Kaders verlängern“. Vor einigen Wochen sprach der Oberpfälzer noch davon, möglichst alle Spieler weiter binden zu wollen. Das aber hat sich mit dem Tief in der Rückrunde, mit dem die Eintracht den angepeilten Aufstieg verpasste, grundlegend geändert. Seitz wird aussortieren, weil er von vielen Spielern enttäuscht ist.
Die kommenden Ligaspiele bis zum Pokalviertelfinale gegen Koblenz sind für den Trierer Trainer auch Tests – für jene Spieler, die aktuell auf der Kippe stehen. „Jeder muss sich hier beweisen, das ist gut für den Verein, für die Mannschaft und letztlich auch für die Spieler selbst“, betonte Seitz. Schließlich hätten einige den Anspruch an sich selbst, in der kommenden Saison höherklassig zu spielen. „Und dann müssen sie sich erst recht beweisen.“
Von daher erwartet er gegen den VfL Bochum nichts anderes als einen Sieg. Vor eigenem Publikum will er mit seiner Elf die zuletzt guten Leistungen erneut bestätigen. Am Bild der Mannschaft, die jüngst drei Siege in Serie einfuhr, wird sich voraussichtlich kaum etwas ändern. Jeremy Karikari könnte nach überstandenem Infekt zurück in die Startaufstellung rutschen. Thomas Kraus müsste somit wieder auf die Bank. „Aber vielleicht gönne ich auch Fahrudin Kuduzovic oder Daniel Bauer eine Auszeit, weil deren Spiel doch sehr intensiv ist.“ Ansonsten plant er keine Umstellungen. „Nein, das habe ich zwei oder drei Mal gemacht, seit ich hier bin, und bin jedes Mal auf die Schnauze gefallen“, so Seitz. „Die Jungs, die gewonnen haben, dürfen spielen, und das ist auch gut so.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Zittlau, Hollmann, Drescher – Karikari (Kraus) – Pintol, Bauer, Kuduzovic (Kraus) – Kulabas, Pagenburg.
Eintracht Trier – VfL Bochum II, Samstag, 14. April, 14 Uhr, Moselstadion.
Christoph Anton vor Vertragsabschluss
Nach Burak Sözen und Christopher Spang steht mit Christoph Anton der dritte Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung vor einem Vertragsabschluss für die kommende Regionalligasaison. „Bei ihm ist es nicht so einfach, weil er dafür ja seine Ausbildung unterbrechen beziehungsweise abbrechen muss“, sagte Seitz am Freitag. „Aber er hat sich wohl dafür entschieden, sich zumindest mal ein Jahr voll auf den Fußball zu konzentrieren, weil es ja schon immer sein Traum war, Profi zu werden.“ Wichtig sei, dass der 20-Jährige von Verletzungen verschont bliebe. „Das war ja immer sein Problem in der Vergangenheit. Wenn das so ist, werden wir noch viel Freude an ihm haben“, so Seitz.
von Eric Thielen