Pistorius macht weiter

KLEINICH/TRIER. Christoph Pistorius bleibt für weitere acht Jahre theologischer Chef des Evangelischen Kirchenkreises Trier. Die Kreisynode bestätigte ihn am Samstag in seinem Amt als Superintendent. 

Der EKKT ist der flächengrößte Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland. Neben den Wahlen stand die Kirchenmusik im Mittelpunkt der Synode.

Pistorius, seit rund 20 Jahren Mitglied des Kreissynodalvorstands und seit 12 Jahren Superintendent, beginnt mit dieser Wiederwahl seine dritte Amtsperiode als leitender Theologe des Kirchenkreises. Zum Skriba, dem Schriftführer des Kreissynodalvorstands, wählte die Kreissynode Pfarrer Thomas Luxa aus der Kirchengemeinde Trier. Luxa gehörte dem Kreissynodalvorstand bisher als 2. stellvertretender Skriba an. Pfarrerin Vanessa Kluge aus Trier-Ehrang ist als 2. Stellvertretende Skriba gewählt worden.

Komplettiert wurde der Kreissynodalvorstand durch die Wahlen der Synodalältesten. Die Presbyterinnen und Presbyter in diesem Amt vertreten die Regionen des Kirchenkreises auf der Leitungsebene. Für die Region Trier wählte die Synode Georg-Friedrich Lütticken aus der Kirchengemeinde Trier. Seine Stellvertreterin ist Renate von Schubert aus der Kirchengemeinde Ehrang. Rainer Marmann aus der Kirchengemeinde Wittlich vertritt die Region Eifel-Mosel, sein Stellvertreter ist Thomas Grawemeyer aus Wittlich. Anita Thomsen aus der Kirchengemeinde Schauren-Kempfeld-Bruchweiler vertritt die Region Hunsrück. Ihr Stellvertreter ist Klaus Dieterich aus Kleinich. Für die Region Hunsrück/Saar wählte die Synode Friederike Scholz aus der Kirchengemeinde Konz-Karthaus in das Amt der stellvertretenden Synodalältesten. Zu Abgeordneten für die Landessynode, dem Parlament der Landeskirche, wurden Pfarrer Hans-Ulrich Ehinger, Renate von Schubert und Rainer Marmann gewählt.

Begonnen hatte die Tagung der Kreissynode mit einem festlichen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Kleinich. Der Wittlicher Pfarrer Detlef Hein legte in seiner Predigt Psalm 150 aus. Darin geht es um das Lob Gottes und die wichtige Rolle, die Musik dabei spielt. „Schenke Gott uns, dass wir in Einklang kommen in der Symphonie des Lebendigen, als die eine Note, die wir sind in der Fülle des Lebens, in Einklang mit uns selbst, in Harmonie mit denen, die uns umgeben, in Nähe und Abstand, Grenze und Weite – alles aber geschehe zur Ehre Gottes“, sagte Hein und verwies damit bereits auf den thematischen Schwerpunkt der Kreissynode.

„Was wünschen Sie sich für die kirchenmusikalische Zukunft Ihrer Gemeinde?“ Diese Frage stellte Kantor Martin Bambauer bereits im Vorfeld allen Gemeinden des Kirchenkreises und berichtete der Kreissynode über Ist- aber auch über Soll-Zustände in Fragen der Kirchenmusik. „Das was wir haben, ist gar nicht wenig“, betonte Bambauer zu Beginn seines Vortrages. In seinen Gesprächen vor Ort sei jedoch deutlich geworden, dass es an Personal fehle, ein eklatanter Organistenmangel sei zu verzeichnen. Um dies aufzufangen, sei Vernetzung und Zusammenarbeit auch von Chören und Musikgruppen über Gemeindegrenzen hinaus wünschenswert, so der Kantor und Organist der Kirchengemeinde Trier weiter. Dies setze aber auch „die Bereitschaft voraus, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen“, ergänzte Bambauer. „Wichtiger als die Frage, wer in Zukunft noch Lieder begleiten soll, ist doch, welche Lieder überhaupt gesungen werden“, gab Bambauer einen weiteren Tenor aus seinen Gesprächen vor Ort wieder. Es falle schwer, „in unserem Evangelischen Gesangbuch Texte zu finden, die in Sprache und Gehalt dem entsprechen, was ich als meine heutige Glaubensäußerung singen möchte“, führte der Kantor aus. „Wir brauchen neue zeitgemäße Lieder.“ Bambauer regte deshalb unter anderem die Möglichkeit eines eigenen „Trierer Liederheftes“ an.

Die Kreissynode nahm die Impulse des Kreiskantors auf und dankte zunächst ausdrücklich allen haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikschaffenden des Kirchenkreises. Darüber hinaus beschloss die Synode, den Kreissynodalvorstand mit der Prüfung möglicher weiterer hauptamtlicher Stellenanteile im Bereich der Kirchenmusik zu beauftragen sowie die Einrichtung eines Fachausschusses für Gottesdienst und Kirchenmusik zur Weiterarbeit an den genannten Fragestellungen im Bereich der Kirchenmusik zu prüfen.

Der Evangelische Kirchenkreis Trier ist die Gemeinschaft der protestantischen Kirchengemeinden zwischen Mosel und Saar sowie Eifel und Hunsrück. Er gehört zur Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Kreissynode, das Parlament des Kirchenkreises, setzt sich aus rund 80 Abgeordneten der 20 Gemeinden sowie Vertretern der Arbeitsbereiche und Einrichtungen zusammen. Derzeit leben rund 57.000 evangelische Christen in dem Gebiet.

Die Kreissynode tagt zweimal im Jahr. Sie entscheidet über die inhaltliche und finanzielle Arbeit des Kirchenkreises. Superintendent, Assessor und Skriba sowie die Synodalältesten der Regionen bilden den Kreissynodalvorstand. Der führt die Geschäfte des Kirchenkreises im Auftrag der Kreissynode aus.

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