Neues Gymnasium für Trier?
TRIER. Nach ihrer Mutterpartei hat sich nun auch der christdemokratische Nachwuchs zur Vorlage des Stadtvorstands in Sachen Schulentwicklungskonzept geäußert. Die Junge Union erwartet, dass alsbald über die Gründung eines neuen Gymnasiums nachgedacht werden muss.
Man hoffe, dass der Stadtrat nun „für Klarheit und Planungssicherheit für Eltern, Schüler und Lehrer sorgen kann“, heißt es in einer Mitteilung.
Allerdings übt die JU Kritik an einzelnen Vorschlägen des Stadtvorstands: Nicht nur die geplante Schließung der Grundschule Kürenz sowie der Grundschule St. Martin halte man für „problematisch“, auch „die Eingliederung des gesamten Schulbezirks Kürenz und des größeren Teils von Martin in den Schulbezirk Ambrosius wird sich schwierig gestalten“. Der dadurch neu entstandene Schulbezirk Ambrosius werde „eine zu große Zahl an Kinder umfassen, sodass pädagogische Probleme in der Grundschule Ambrosius nicht ausbleiben werden“, warnt die Junge Union. In der Stadt Trier bestehe im Übrigen keine Notwendigkeit für eine vierzügige Grundschule gegeben, „in der mit Zwang auf soziale Durchmischung gesetzt wird“.
Bekenntnis zu den Realschulen
Auch die Diskussionen über die Zahl an Realschulen Plus nimmt die Junge Union „mit Verwunderung“ wahr. Bei den Realschulen Plus würden nur die Anmeldezahlen der 5. Klassen betrachtet, die Rückläuferquote, das heißt die Schüler, die von einer anderen Schulform auf die Realschule Plus wechselten, würden indes komplett ausgenommen. „Es muss eine erneute Betrachtung der Realschulen plus unter diesen veränderten Gesichtspunkten erfolgen“, verlangen die Jungpolitiker, und weiter: „Wir sind deshalb gegen die Schließung einer der drei Realschulen Plus und fordern die Schuldezernentin sowie alle Fraktionen im Stadtrat auf, sich für den Erhalt einzusetzen“. Philipp Bett, Kreisvorsitzender der JU Trier-Stadt: „Wenn Trier Bildungsstandort bleiben will, darf man nicht die Schwerpunktvielfalt der Realschule Plus aufs Spiel setzen und diese wie die Hauptschulen tot reden.“
Die Dislozierung einiger Klassen der Realschule Plus Trier-West nach Ehrang würde nach Ansicht der JU „ein gewolltes Sterben auf Raten einer funktionierenden Realschule Plus in Trier-West“ nach sich ziehen und dazu führen, dass der Stadtteil links der Mosel „endgültig vom schulischen Bereich in Trier abgekoppelt würde“. Die entsprechende Forderung der SPD könne der Kreisverband der JU Trier-Stadt deshalb „nicht nachvollziehen“.
Durch den Wegfall der Schulempfehlung für Schüler in der 4. Klasse erhalten diese keinen Richtwert mehr bezüglich einer weiterführenden Schule. Es sei deshalb abzusehen, dass „durch die mangelnde Planungssicherheit an den Realschulen Plus noch mehr Kinder von ihren Eltern an Gymnasien angemeldet werden“, so die JU. Hinzu komme, dass in den nächsten Jahren die Klassenmesszahl in allen Schularten verändert werde. „Dies betrifft somit auch die Trierer Gymnasien. Bei Herabsenken der Klassenmesszahl auf 25 Kinder bis 2016/17 wird neben der Diskussion der jetzigen Raumnot an Gymnasien auch über die Gründung eines weiteren Gymnasiums in Trier nachgedacht und entschieden werden“, erwartet Bett.
von 16vor
