Moselufer ist Unfallschwerpunkt
Trier. Die Polizeiinspektion Trier hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2012 veröffentlicht. Danach hat die Zahl der Unfälle leicht abgenommen. Zu Tode kam dabei im vergangenen Jahr niemand.
Einen Rückgang von 53 Verkehrsunfällen verzeichnete die Polizeiinspektion Trier im Jahr 2012. Insgesamt rückten die Beamten 4094 Mal zur Unfallaufnahme aus. Bei 458 Verkehrsunfällen wurden insgesamt 598 Menschen verletzt, davon 91 schwer und 507 leicht. Das sind 58 Verletzte weniger als im Jahr 2011. Im Dienstbezirk (siehe unten) der Polizeiinspektion Trier ereignete sich im Jahr 2012 erfreulicherweise kein tödlicher Verkehrsunfall.
Zu den Hauptunfallursachen zählte erneut das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes. Aus diesem Grund ereigneten sich 1590 Verkehrsunfälle (38,8 Prozent aller aufgenommenen Verkehrsunfälle). Weiter gehören Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie falsches Einfahren in den fließenden Verkehr zu den häufigsten Ursachen von Unfällen, die sich in Trier ereignen. Alleine 1202 Verkehrsunfälle waren darauf zurückzuführen.
Die Nichtbeachtung der Vorfahrt führte in 256 Fällen zum Zusammenstoß. Bei 75 dieser Verkehrsunfälle kamen Menschen zu Schaden. Trotz der intensiven Verkehrsüberwachungsmaßnahmen in diesem Bereich wird das Nichtbeachten des Rotlichts von Lichtzeichenanlagen immer noch als „Kavaliersdelikt“ angesehen. So wurden im vergangenen Jahr gegen 561 Kraftfahrzeugführer Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Missachtung des Rotlichts erstattet.
Weitere Unfallursachen waren unangepasste Geschwindigkeit und Fehler beim Fahrstreifenwechsel. Im vergangenen Jahr wurden alleine 393 solcher Verkehrsunfälle aufgenommen.
Zurückgegangen ist auch die Anzahl der Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren. Insgesamt waren in diesem Bereich 29 Verkehrsunfälle zu verzeichnen, bei denen 25 Kinder verletzt wurden. Alleine elf Kinder wurden verletzt, weil sie als Mitfahrer in einem Fahrzeug saßen, das in einen Unfall verwickelt war.
Fast gleichgeblieben ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern. An 121 waren Radfahrer beteiligt. Dies sind vier Verkehrsunfälle weniger als 2011. Bei 56 davon waren die Fahrradfahrer Unfallverursacher. Dies ist umso bedenklicher, als bei Zusammenstößen zwischen Fahrrad und PKW der Radfahrer meist verletzt wird. Die Hauptunfallursachen in diesem Bereich sind die Benutzung falscher Fahrbahnteile, wie Gehwege oder Fußgängerüberwege und das falsche Einfahren in den fließenden Verkehr zum Beispiel aus Grundstückseinfahrten.
Gleichgeblieben ist die Zahl der Unfälle, an denen junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt waren. 840 Mal rückten die Beamten der Polizeiinspektion Trier zu solchen Anlässen aus. Bei 166 dieser Unfälle wurden 238 Personen verletzt. Hauptunfallursachen waren ungenügender Sicherheitsabstand, unangepasste Geschwindigkeit und Vorfahrtsmissachtung.
Insgesamt waren bei 90 Verkehrsunfällen Alkohol oder Drogen die Hauptunfallursache. Dies entspricht etwa 2,2 Prozent des Gesamtunfallaufkommens.
Seit Jahren setzt die Polizeiinspektion Trier hier auf die Prävention, führt auch regelmäßig entsprechende Verkehrskontrollen durch. Im letzten Jahr wurden 486 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung eingeleitet. 144 Mal konnten die Beamten gerade noch rechtzeitig eine Trunkenheitsfahrt verhindern und Fahrzeugschlüssel beziehungsweise Führerscheine sicherstellen.
Im Bereich der Drogenprävention wurden an den Schulen 29 Präventionsveranstaltungen durchgeführt. Hier konnten 1148 Schüler oder Auszubildende über die Gefahren von Drogen im Straßenverkehr informiert werden.
55 Fußgänger waren im vergangenen Jahr an Verkehrsunfällen unmittelbar beteiligt. Das sind sechs Unfälle weniger als 2011. Dazu gehörten elf Kinder und Jugendliche. Bei 50 dieser Unfälle wurden Menschen verletzt.
An 525 Unfällen waren Senioren über 65 Jahren beteiligt. Davon waren 215 Unfälle unter Beteiligung von Personen über 75 Jahren. Insgesamt wurden 105 Senioren verletzt, darunter 55 PKW-Fahrer, zehn Fußgänger und 16 Fahrradfahrer.
Bei der Unfallauswertung haben sich bei der Polizeiinspektion Trier 18 Unfallhäufungsstellen ergeben, darunter 15 im Bereich der Stadt Trier. Das sind neun Häufungsstellen weniger als im Jahr 2011. An den folgenden Stellen ereigneten sich im vergangenen Jahr besonders viele Verkehrsunfälle: Pacelliufer/Pellinger Straße (24 Verkehrsunfälle), Martinsufer/Ausoniusstraße (23), Georg-Schmitt-Platz/Lindenstraße (17), Verteiler Nord/Abfahrt A 602 (16), Luxemburger Straße/Eisenbahnstraße (16) und Verteiler Nord/Parkstraße (13).
Die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Trier – zu der auch die Polizeiwache Innenstadt gehört – erstreckt sich auf das Stadtgebiet mit Ausnahme der Stadtteile Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer. Darüber hinaus ist sie zuständig für die Ortsgemeinden Hockweiler, Franzenheim, Igel, Langsur, Ralingen und Trierweiler der Verbandsgemeinde Trier-Land sowie die Ortschaften Korlingen, Sommerau, Gutweiler, Gusterath, Pluwig und Ollmuth der Verbandsgemeinde Ruwer.
von 16vor
