Kohler geht, Knartz kommt

TRIER. Fußball-Regionalligist Eintracht Trier trennt sich von Stefan Kohler und verpflichtet zugleich Holger Knartz vom TSV 1860 München II. Der 21-Jährige erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012.

Am Donnerstag kam Stefan Kohler eigens aus der Schweiz angereist. Der 27-Jährige erledigte seine Angelegenheiten auf der Geschäftsstelle des SVE und meldete sich danach auf dem Trierer Rathaus ab. „Ich gehe ohne Groll“, sagte er gegenüber 16vor, „auch wenn einige Dinge aus meiner Sicht schon etwas seltsam abgelaufen sind.“ Am 30. Mai hatte Kohler gegenüber unserer Redaktion betont, seinen Vertrag verlängern zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Blatt jedoch bereits gegen den Schweizer gewendet.

„Stefan hatte zwei Monate lang einen Vertragsentwurf vorliegen“, betonte Vorstand Ernst Wilhelmi am Donnerstag auf Nachfrage. „Irgendwann ist einfach mal Schluss, weil wir uns nicht monatelang hinhalten lassen.“ Wilhelmi ist sich sicher, dass „Stefan sich mächtig verzockt“ hat. „Zum Schluss wollte er ja für weniger Geld unterschreiben, als er in der vergangenen Saison bekommen hat.“ Triers Vorstandssprecher bedauert den Abschied des Schweizers „aus menschlichen Gründen“. Kohler habe „als Typ sehr gut zum Verein“ gepasst. „Aber wir können uns auch von ihm nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“

Der Mittelfeldspieler räumt ein, dass er zusammen mit seinem Berater Alex Mehrle die Fristen des Vereins verstreichen ließ. „Aber ich kann doch nicht im März oder Anfang April einen Vertrag unterschreiben, wenn niemand weiß, wohin die Reise geht“, begründet er sein Zögern. Ferner sei das Angebot nicht so gewesen, dass er hätte zusagen können. „Dirk Jacobs von der Geschäftsstelle hat mir dann sogar versprochen, sich um die Verlängerung meines Mietvertrages für meine Wohnung zu kümmern – aber plötzlich war alles anders.“ Zudem habe Trainer Roland Seitz stets betont, ihn halten zu wollen. „Leider habe ich bis heute nichts mehr von ihm gehört – auch kein Anruf in dieser Sache.“

Kohler vermutet, das seine Aktien in dem Augenblick gefallen seien, als der Verein sowohl Jeremy Karikari als auch Max Bachl-Staudinger, der ursprünglich keinen neuen Vertrag erhalten sollte, für ein weiteres Jahr an sich binden wollte. Wilhelmi wollte das gegenüber 16vor nicht bestreiten. „Wir waren von der Entwicklung Karikaris in den letzten Monaten selbst überrascht, und auch Max hat sich klar zur Eintracht bekannt, nachdem er eine zeitlang übertriebene Vorstellungen von seiner Zukunft hatte.“ Das habe den Ausschlag gegeben. Laut Wilhelmi ist die Unterschrift von Karikari nur noch Formsache. Somit ist Kohlers Position als „Sechser“ vor der Abwehr bereits doppelt besetzt. „Stefan ist selbst schuld“, so Wilhelmi, „im März und auch noch im April hätten wir sofort mit ihm verlängert. Er wollte nicht, jetzt wollen wir nicht mehr.“

Kohler trauert der geplatzten Vertragsverlängerung nicht nach. „Es ist zwar schade, dass es so gekommen ist, weil es mir in Trier sehr gut gefallen hat und ich auch viele Freunde neben dem Platz gewinnen konnte. Ich weiß aber, was ich geleistet habe, und ich bin nicht auf Eintracht Trier angewiesen.“ Von seiner Seite aus sei das Geld nicht der entscheidende Faktor gewesen. „Aber ich akzeptiere die Entscheidung des Vereins“, so der Schweizer, der nach eigenen Angaben noch keinen neuen Arbeitgeber hat.

Holger Knartz kommt aus München

Nach Chhunly Pagenburg verpflichtete der SVE am Donnerstag mit Holger Knartz den zweiten Neuzugang für die kommende Saison. Der 21-jährige Offensiv- und Mittelfeldspieler wechselt von der U23 des TSV 1860 München an die Mosel. Knartz, der in der Jugend für den 1. FC Kaiserslautern und den FK Pirmasens spielte, unterschrieb bei der Eintracht einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012. In der vergangenen Saison absolvierte der gebürtige Erfurter 25 Spiele für die „Löwen“ in der Regionalliga-Süd und erzielte dabei zwei Tore. „Holger ist im Mittelfeld vielseitig verwendbar. Er ist ein junger, hungriger Spieler, der gut zu uns passt“, wird Trainer Roland Seitz in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert.

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