„Jede Serie reisst mal“
TRIER. „Das ist kein Finale“, betont Roland Seitz vor dem Spitzenspiel zwischen den Sportfreunden Lotte und Eintracht Trier am Samstag im Tecklenburger Land. „Aber wir wollen gewinnen“, sagt Triers Trainer.
Auf Statistiken gibt Seitz ohnehin nicht viel. „Wenn es danach ginge, könnten wir uns die Fahrt nach Lotte wohl sparen“, sagt Triers Trainer. Sechsmal trafen beide Klubs in der Regionalliga West bisher aufeinander. Fünf der Spiele gewannen die Sportfreunde, einmal konnte die Eintracht dem aktuellen Tabellenführer eine Punkteteilung abtrotzen. „Aber jede Serie reißt mal“, macht Seitz sich selbst und seiner Mannschaft Mut.
Für den Ligaprimus aus dem Tecklenburger Land spricht aber auch noch eine weitere Statistik. Seit 25 Spielen sind die Sportfreunde saisonübergreifend ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert vom 1. April 2011, als die Elf von Trainer Maik Walpurgis gegen den späteren Absteiger Arminia Bielefeld II mit 0:2 Toren unterlag. „Wir wollen gewinnen“, sagt Seitz zwar, schränkt aber zugleich ein: „Wenn wir nicht verlieren, werden wir nachher analysieren, ob wir angesichts des Spiels mit einem Unentschieden leben können.“ Auf keinen Fall jedoch werde seine Mannschaft nach 70 oder 80 Minuten die Ordnung auflösen, „um mit aller Macht auf Sieg zu spielen“.
Triers Trainer wird wie schon gegen Leverkusen auch in Lotte auf Sicherheit setzen. Marc Gouiffe à Goufan dürfte erneut neben Jeremy Karikari vor der eigenen Abwehr zum Einsatz kommen. Für Thomas Kraus bliebe somit auch im Spitzenspiel nur die Jokerrolle übrig. Der Franke hat sich mit seinem Reservistendasein zwar nicht abgefunden, akzeptiert aber die taktische Maßnahme des Trainers. „Thomas gibt in jedem Training Vollgas, egal ob er in der Startelf steht oder nicht“, so Seitz.
Mit der gleichen Grundeinstellung und Aggressivität wie beim Heimerfolg über Bayer 04 will Seitz seine Elf auch gegen den Tabellenführer auftreten sehen. Denn damit sei er sehr zufrieden gewesen. Eine Vorgabe macht er aber dann doch: „Wir müssen unsere Hundertprozentigen nutzen, ganz einfach“, betont Seitz. „Das ist der Punkt, den wir gegenüber dem letzten Auftritt verbessern müssen.“ Zumal abzusehen sei, „dass wir gegen Lotte sicher nicht sehr viele Chancen bekommen werden“.
Von einer möglichen Vorentscheidung am Lotter Autobahnkreuz will Seitz nicht sprechen. Eher schon von „einem interessanten Spiel, das durch Kleinigkeiten entschieden werden könnte“. Im Ausfall von Torjäger Marcus Fischer (Kreuzbandriss) sieht Seitz für die Sportfreunde am Samstag keinen Nachteil. „Für dieses eine Spiel hat das sicher keine Auswirkung“, sagt er. „Lotte hat auch ohne Fischer gegen Kaiserslautern drei Tore gemacht, und gegen uns werden sie auch ohne ihn ausreichend motiviert sein.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Herzig, Stang, Drescher – Karikari, Gouiffe à Goufan – Kuduzovic, Abelski, Pagenburg – Kulabas.
Sportfreunde Lotte – Eintracht Trier, Samstag, 10. Dezember, 14 Uhr, connectM-Arena.
von Eric Thielen