„Haben was gut zu machen“
TRIER. Mit Wojciech Pollok im Kader geht Eintracht Trier am Dienstagabend das Heimspiel gegen Düsseldorf an. Trainer Roland Seitz rechnet mit der Spielerlaubnis für den 29-jährigen Neuzugang.
Am Montagmorgen war der Kapitän auf Krücken in der Trierer Innenstadt unterwegs. Locker-leger im grauen Jogging-Anzug humpelte Torge Hollmann vom Arzt zur Physiotherapie. Es gehe ihm gut, sagte er, abgesehen von der Verletzung natürlich. Hollmann rechnet selbst mit mindestens sechs Wochen Pause wegen seines Innenbandrisses, den er sich im Training am vergangenen Donnerstag zugezogen hatte (wir berichteten).
Der Kapitän ist also am Dienstagabend gegen die Fortunen nicht mit an Bord. Dafür kann Seitz ab sofort mit Wojciech Pollok planen. Der Stürmer unterschrieb am Montag einen Zwei-Jahres-Vertrag beim SVE. Pollok kommt vom Drittligisten Preußen Münster, wo er zuletzt nur noch zweite Wahl war. In Trier will er das erreichen, was ihm am Ende der letzten Saison mit den Preußen gelang: der Aufstieg nämlich. „Die Eintracht war ja schon im Winter an mir interessiert“, sagte der 29-Jährige am Montag gegenüber 16vor. Damals bekam Pollok keine Freigabe. „Ich bin froh, dass der Wechsel jetzt geklappt hat.“
Das sieht auch Seitz so. Pollok entspricht zwar nicht exakt dem Anforderungsprofil, das sich Triers Trainer von seinem dritten Stürmer gewünscht hätte. „Aber er macht seine Tore, und das ist wichtig“, betont der Oberpfälzer. Ursprünglich hatte Seitz sich nach einem groß gewachsenen Stoßstürmer von der Art eines Lukas Mössner umgesehen. Vergeblich. „Die Verhandlungen mit potenziellen Kandidaten sind alle gescheitert. Entweder am Geld oder wegen anderer Dinge.“ Also griff er zu, als Pollok zu haben war. Seitz rechnet mit der Spielberechtigung für den 29-Jährigen bis zum Dienstagabend: „Das sollte in unserer modernen Zeit funktionieren.“
Kommt die Erlaubnis vom Verband, wird Pollok allerdings zunächst einmal auf der Bank Platz nehmen. Nach dem 2:0-Erfolg von Dortmund plant Seitz gegen die Fortuna vom Rhein keine personellen Umstellungen. Kulabas und Pagenburg haben das Vertrauen ihres Trainers. „Ohnehin wird einer der drei Stürmer immer von der Bank kommen und so den Druck auf die anderen beiden hochhalten.“
Das gilt laut Seitz aber nicht nur für die Positionen im Sturm. Auch Fahrudin Kuduzovic spürt den Druck, den Alon Abelski auf ihn macht. „Unser Kader ist jetzt in der Breite sehr gut besetzt“, so Seitz, „wodurch ich auch die entsprechenden Alternativen habe.“ Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Cataldo Cozza. Beim Deutsch-Italiener ist ein Band im Sprunggelenk gerissen. Seitz geht aber davon aus, dass Cozza auflaufen kann.
Gegen Düsseldorf will Triers Trainer „offensiver spielen als zuletzt auswärts“. Dass die Fortunen voraussichtlich mit Verstärkung aus dem Zweitliga-Kader antreten werden, hat Seitz auf der Rechnung. „Sie werden sicher eine sehr gute Mannschaft auf dem Platz haben“, so Seitz, „von daher wird das ein sehr schweres Spiel für uns.“ Ungeachtet dessen soll der Aufwärtstrend mit dem zweiten Heimsieg fortgeschrieben werden. „Nach der Heimniederlage gegen Schalke haben wir auch etwas gut zu machen“, fordert der Trainer.
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Herzig, Stang, Drescher – Kraus, Karikari, Kuduzovic, Hauswald – Pagenburg, Kulabas.
Eintracht Trier – Fortuna Düsseldorf II, Dienstag, 30. August, 19 Uhr, Moselstadion
von Eric Thielen