„Das ist noch kein Vierkampf“
TRIER. Vor dem Heimspiel von Eintracht Trier am Samstag gegen den 1. FC Köln II dämpft Trainer Roland Seitz trotz der jüngsten Punktverluste der Konkurrenz die neue Euphorie im Titelkampf der Regionalliga West.
„Lotte und Mönchengladbach haben ihre Punkte bereits, wir müssen uns die erst noch holen“, sagte Seitz am Freitag zur aktuellen Tabellensituation. Triers Trainer spielte damit auf die Möglichkeit an, bei zwei Spielen weniger den Abstand zum neuen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach auf vier, zum gestürzten Ligaprimus Sportfreunde Lotte gar auf drei Punkte verkürzen zu können. Soweit die Theorie. Doch die ist ja bekanntlich grau. Und daher tritt der Oberpfälzer auch mächtig auf die Euphoriebremse. „Für mich ist das noch kein Vierkampf an der Tabellenspitze – dafür ist der Abstand einfach zu groß“, betonte er. Seitz rechnet auch noch Borussia Dortmund hinzu, das bei einem Spiel mehr die Eintracht vom dritten Tabellenplatz verdrängen konnte. Trier ist aktuell Vierter in der Liga.
„Zehn Punkte auf Gladbach und neun auf Lotte sind einfach eine Welt“, so Seitz. „Wir wollen jetzt erst einmal unser nächstes Heimspiel gewinnen, und dann schauen wir weiter – vielleicht auch auf die Tabelle.“ Am Samstag wartet die U23 des 1. FC Köln auf den SVE. „Und das wird schwer genug“, betonte Triers Trainer. Gegen die Domstädter muss Seitz nämlich nicht nur auf den verletzten Spielmacher Alon Abelski sowie auf den noch gesperrten Jeremy Karikari, sondern auch auf Thomas Drescher verzichten. Der Routinier hatte sich beim 1:0-Sieg in Mainz seine fünfte gelbe Karte eingefangen, muss daher gegen Köln pausieren.
Dreschers Position links in der Viererkette wird Fabian Zittlau übernehmen. Winter-Neuzugang Benjamin Pintol rückt dafür ins rechte, Fahrudin Kuduzovic auf Zittlaus Position im linken Mittelfeld. Im Angriff plant Seitz keinen Wechsel. Auch gegen Köln darf Wojciech Pollok neben Thomas Kraus stürmen – trotz seines eher bescheidenen Auftritts in Mainz. „Wojciech hatte es in Mainz ebenso schwer wie später Kulabas“, so Seitz, „weil wir einfach nicht so spielstark waren, um unsere Stürmer gut in Szene setzen zu können.“
Das soll sich gegen Köln ändern. „Wir brauchen aus dem Mittelfeld mehr Ideen“, forderte Triers Trainer, „und da ist jeder Einzelne gefragt.“ Mehr Effektivität will er sehen. „Die müssen wir steigern.“ Mehr Zug zum gegnerischen Tor. „Auch da müssen wir zulegen.“ Gerade gegen die Kölner, die Seitz hoch bewertet. „Sie sind ähnlich wie Mainz und die meisten anderen U-Mannschaften technisch sehr stark und machen einfach einen guten Job in der Liga.“ Ungeachtet dessen fordert Seitz von seiner Mannschaft den ersten Sieg im Moselstadion seit dem 2. Dezember 2011: „Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Idar-Oberstein müssen wir unsere Heimbilanz einfach aufbessern.“
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Cozza, Stang, Herzig, Zittlau – Hollmann – Kuduzovic, Bauer, Pintol – Kraus, Pollok.
Eintracht Trier – 1. FC Köln II, Samstag, 10. März, 14 Uhr, Moselstadion.
Weiter mit Rudi
Rudi Thömmes hat seinen im Sommer auslaufenden Vertrag als Co-Trainer bei Eintracht Trier um eine weitere Saison bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Das gab der Verein am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Damit geht der 43-jährige Thömmes in seine dritte Saison als Assistenzcoach.
„Die Zusammenarbeit mit Rudi macht unheimlich viel Spaß. Er bringt seinen großen Erfahrungsschatz aus seiner aktiven Zeit mit ein und kennt als echte Identifikationsfigur der Eintracht den Verein und das Umfeld außerdem sehr genau. Ich freue mich wirklich sehr, dass Rudi verlängert hat“, sagte Trainer Roland Seitz kurz nach der Vertragsunterzeichnung. „Roland und ich kommen sehr gut miteinander aus, und ich denke, wir ergänzen uns optimal“, betonte Thömmes seinerseits.
von Eric Thielen