Braune Seiten im Netz
TRIER. „Rechtsextremismus Online – Die braune Seite des Internets“ lautet das Thema eines Projektseminars der Trierer Medienwissenschaft. In einer öffentlichen Veranstaltung werden nun die Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt.
Das World Wide Web wird seit seiner Entstehung auch mit Hoffnungen auf eine breite Demokratisierung der Gesellschaft in Verbindung gebracht: Zumindest theoretisch kann jeder an der Kommunikation im Netz teilnehmen, seinen Standpunkt darlegen, sich in Diskussionen einbringen und an Entscheidungsprozessen mitwirken. Aber die Offenheit des Internets bringt es auch mit sich, dass auch die Feinde der Demokratie ihre Propaganda auf leichte Weise und massenhaft verbreiten können.
Das jugendschutz.net, das regelmäßig die Aktivitäten von Rechtsextremen im Internet dokumentiert, geht von mehr als 1.600 rechtsextremen Websites aus. Dazu kommen entsprechende Inhalte auf Social-Web Plattformen wie Facebook oder YouTube. Mit welchen Strategien arbeiten Rechtsextreme im Internet? Was sind typische Inhalte? Wie versuchen Rechtsextreme an Jugendliche und junge Erwachsene heranzukommen? Inwieweit äußern sich rechtsextreme Tendenzen in politischen Blogs und User-Kommentaren bei Mainstream-Medien?
In einem Projektseminar haben Bachelorstudierende der Medienwissenschaft verschiedene Angebote im Netz untersucht. Analysiert wurden der Blog „Politically Incorrect“, die Facebook-Profile der NPD und der rechtsextremen Internet-Bewegung „Die Identitären“, das Neonazi-Internetportal „Altermedia“, User-Kommentare auf den Plattformen von Zeitschriften und Zeitungen sowie die rechtsextreme Musikszene. Eine weitere Projektarbeit geht der Frage nach, ob und inwieweit es rechtsextreme Tendenzen bei den Trierer Studierenden gibt.
Bei der öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, 14. Februar, 16-20.30 Uhr im Raum DM 32-35, (Drittmittelgebäude/Campus I, Ludwig-Weinspach-Weg), werden die Ergebnisse vorgestellt.
von 16vor
