Autofasten zeigt Wirkung

TRIER. Autofasten verändert das Mobilitätsverhalten der Teilnehmer auf Dauer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Saarbrücker Sozialforschungsinstitut iSPO im Auftrag der beteiligten Landeskirchen und Bistümer durchgeführt hat.

Über 50 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie auch nach dem Ende der Fastenaktion im Alltag häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen und viel bewusster Auto fahren würden. Rund vier Prozent haben demnach ihr Auto sogar abgeschafft. An der Klimaschutz-Aktion haben in den letzten 15 Jahren fast 20 000 Menschen teilgenommen.

Die Studie wurde am Freitag in Trier von Werner Göpfert-Divivier vom iSPO-Institut übergeben. Stellvertretend für die Träger der Aktion nahmen Dr. Gundo Lames, Direktor „Ziele und Entwicklung“ im Bistum Trier, und Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei der saarländischen Landesregierung, die umfangreiche Evaluation entgegen.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stand eine Online-Befragung. Angeschrieben wurden 2700 Teilnehmer aus den Jahren 2010 bis 2012. 725 Menschen hatten den Fragebogen zurückgeschickt. Zusätzlich zu der Online-Befragung wurden Teilnehmer per Telefon-Interview befragt. Außerdem wurden Kooperationspartner wie Verkehrsunternehmen und Umweltverbände um ihre Einschätzung der Aktion gebeten.

„Die Aktion Autofasten hat sich bewährt. Sie ist in der Öffentlichkeit bekannt und hat sich etabliert. Insgesamt ist sie Symbol für die Regionen übergreifende Zusammenarbeit der christlichen Kirchen und für die themenzentrierte Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und weltlichen Organisationen“, sagte Göpfert-Divivier. Zudem habe die Aktion Autofasten das Potenzial für eine Marke, die für Engagement zur Bewahrung der Schöpfung und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen stehe.

„Es scheint zu gelingen, die Spiritualität des christlichen Fastens mit einem aktuellen, politischen Thema zu verbinden. Damit wird das Fasten neu erklärt und der Einsatz für die Umwelt – oder christlich für die Schöpfung – betont und beworben“, sagte Lames. Ein Grund zur Freude sei es, wenn über die Hälfte der Autofaster feststellten, dass die Aktion das Bewusstsein für den Klimaschutz schärfe.

Fast die Hälfte der Befragten meinte, die Aktion erreiche zu wenig Menschen. Deshalb enthält die Studie Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Autofastens. Dies wollen die Träger aufgreifen. „Unser Ziel ist es, Autofasten noch attraktiver zu machen und die Kommunikation unter allen Beteiligten zu verbessern“, sagt Kirchenrat Frank- Matthias Hofmann. Er selbst habe viele positive Erfahrungen beim Autofasten gemacht, sei aber auch immer wieder an Grenzen gestoßen, etwa im ländlichen Raum. Dies alles gelte es bei den Überlegungen zu berücksichtigen.

Die 16. Auflage des Autofastens startet am 25. Februar und dauert bis 24. März. Weitere Infos unter www.autofasten.de

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